Biodiversität

Schwäbischer WiesenObst-Cider – ein Botschafter-Produkt für Schwäbische Kultur

Schwäbischer WiesenObst-Cider – ein Botschafter-Produkt für Schwäbische Kultur

Minister Peter Hauk MdL: „Schwäbisches Wiesenobst sind ein Ge-winn für die Artenvielfalt und ein Geschmackserlebnis, das man nicht verpassen darf“. Schwäbischer WiesenObst-Cider – ein Botschafter-Produkt für Schwäbische Kultur. Die neue Kampagne unter dem Motto ‚Sommer, Sonne, Cider‘ ist gestartet.

„Das Land Baden-Württemberg verfügt über die größten zusammenhängenden Streuobstbestände in ganz Europa. Ihre Biodiversität ist enorm, sie bieten Lebensraum für rund 5.000 Tier- und Pflanzenarten sowie etwa 3.000 verschiedene Obstsorten. Das Thema Biodiversität und Landschaftspflege unserer Kulturlandschaft ist nicht nur Thema im Landtag, sondern insgesamt für die Landesregierung in Baden-Württemberg. Aus diesem Grund unterstützen wir Projekte, die die Artenvielfalt befördern und unsere herrliche Kulturlandschaft schützen“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, am Mittwoch (22. Juli) in Stuttgart. Gemein-sam mit dem Verein Schwäbisches WiesenObst e.V. eröffnete der Minister die neue Kampagne ‚Sommer, Sonne, Cider‘ im Landtag.

Der Verein Schwäbisches WiesenObst e.V. setzt bei der Inwertsetzung des Obstes an – durch die Aufpreiszahlung für Obst soll der Stolz der Bauern und Gütlesbesitzer auf diese extensive jahrhundertealte Anbauform wieder gestärkt werden. Über 19.000 Bäume sind bereits für Schwäbisches WiesenObst zertifiziert und mehr als 250 Obstanbauer aus den Landkreisen Göppingen, Esslingen, Rems-Murr und Böblingen sind Mitglied im Verein WiesenObst e.V. geworden.

„Streuobstwiesen haben für den Erhalt der Artenvielfalt einen unschätzbaren Wert, der uns durch die zunehmende Nichtbewirtschaftung der Bestände verloren geht“, so der Minister. Die Anbauform auf tief verwurzelten, großkronigen Bäumen sei nicht nur landschaftsprägend und ökologisch wertvoll, insbesondere das Geschmackspotential der Früchte durch die Versorgung über ein ausgeprägtes Wurzelsystem ist einzigartig.

„Daher unterstützt und fördert das Land Baden-Württemberg auch das Entwicklungsprojekt Schwäbisches WiesenObst beim Aufbau einer Datenbank, der Qualitätssicherung durch die Etablierung eines Kontrollsystems und der Förderung der eingetragenen Kollektivmarke ‚Schwäbisches WiesenObst‘“, betonte Hauk.

Neben Apfelsäften und Spezialitäten der Kelterei Stolz aus Bad Boll findet der Hauptteil der Ernte bisher in den PriSecco‘s der Manufaktur Jörg Geiger hochveredelt bundesweit seine Liebhaber. Nun wurde von der Manufaktur Jörg Geiger aus Schlat mit dem Schwäbischen WiesenObst-Cider ein echtes Botschafter-Produkt für eine breite Verwurzelung in der Region geschaffen. „Ein Produkt stellvertretend für die Vereinbarkeit von Tradition und Zeitgeist, handwerklicher Produktion und doch im Trend“, lobte der Minister.

Der Schwäbische ‚WiesenObst-Cider‘ beruhe auf den Rezepturen des 19. Jahrhunderts. Bereits 1854 wurde von dem Pomologen Lucas die Obstweinbereitung in Württemberg, die Herstellung von hessischem Apfelwein, Cidre aus Frankreich, und dem Cider aus England beschrieben. Württemberg mit wärmerem Klima bot schon zu dieser Zeit eine üppige Vielfalt an herben gerbstoffbetonten Birnen. So ist es nicht verwunderlich, dass die Eleganz und Finesse der Birne die sonst üblichen bitteren Apfelsorten bei Schwäbischer Cider ersetzt. Daher hat auch heute noch ‚der Apfel was mit der Birne‘ beim Schwäbischen WiesenObst-Cider.

 „Wer alte Sorten erhalten will – muss verstehen für welche Verwendung diese vor über 150 Jahren gepflanzt wurden. Die Herstellung von Apfelsaft war es jedenfalls nicht, denn die Bäume sind älter als die Erfindung der Pasteurisation, ebenso waren zu dieser Zeit meist die feinen Tafelobstsorten, die schmelzigen Birnen dem Anbau in Gärten auf kleineren Baumformen vorbehalten. Für den extensiven Obstanbau auf dem Acker

oder der Wiese waren robustere Sorten und starkwachsende Anbauformen notwendig und formten ein einzigartiges Landschaftsbild. In den Rezepturen zur Obstverwertung des 19. Jahrhunderts wurde die Verarbeitung in aller Vielfalt für Obstweine angepriesen, vom einfachen Schwäbischen Most mit Wasser gemischt als einfacher Trunk zur Arbeit, über die Finesse des lieblich und zugleich herb prickelnden Schwäbischer Cider bis hin zu sortenreinen edlen Schaumweinen für besondere Anlässe wie der Champagner Bratbirne“, sagte Jörg Geiger, Vorsitzender des Vereins Schwäbisches Wie-senObst e.V..

„Unser Ziel mit Schwäbischer Cider aus WiesenObst ist, ein Botschafterprodukt einem breiten Verbraucherkreis zeitgemäß, locker und ungezwungen nahe zu bringen.

WiesenObst-Cider schließt eine Lücke zwischen Bier und Wein. Ebenso gilt es die Tradition unserer Region zu bewahren – nämlich die Verwendung von sauren Äpfeln und herben Weinbirnen, um so geschmacklich unverwechselbar zu bleiben. Gleichermaßen auch, die einzigartige Art der naturnahen Erzeugung als WiesenObst, nämlich aus-schließlich auf starkwachsenden Baumriesen ins Bewusstsein der Verbraucher zu rücken. Denn den Unterschied kann man eben auch schmecken“, betonte Geiger.

Weitere Informationen zu WiesenObst:

Produkte von schwäbischen Obstwiesen sind voller Geschmack und heben sich wohltuend ab.

Produkte aus echtem Wiesenobst sind Klimaschutz, sind Pflege unserer Kulturlandschaft, sind Artenvielfalt, sind regionale Förderung. Unsere stark wachsenden Baumunterlagen sind keine Konkurrenz zum konventionellen Obstbau, sondern ein klares Bekenntnis an den Genuss und den Geschmack und immer auch ein Versprechen an die nächste Generation. Nur der Erhalt der alten Bäume und die Nachzucht von neuen Bäumen mit langen Wachstumszeiten sind ein Versprechen an die Zukunft.

Garantierter Herkunft

Nur wer sich zur Einhaltung höherer Anforderungen verpflichtet, kann seine Obstwiesen durch eine Eintragung im WiesenObst-Register qualifizieren. Die Einhaltung der Mehrwerte wird durch eine externe Kontrollstelle geprüft. Wir wollen mehr Umwelt-, Natur und Kulturlandschaftsschutz.

Tief verwurzelt

WiesenObst das heute geerntet wird, verdanken wir dem Schaffen unserer Großväter und Urgroßväter. Sie haben starkwachsende Bäume gepflanzt, gepflegt und Jahrzehnte das Wachsen begleitet. Die Bäume sind auf stattliche Größen von 8 bis 15 m emporgekommen und mit den Pfahlwurzeln tief im Untergrund verankert.

Echter Geschmack

Die Hauptnährstoffaufnahme findet in den oberen belüfteten Bodenschichten statt, Wasser und darin gelöst die Mineralien, können unsere Baumriesen aus tieferen Schichten aufnehmen – dies erklärt den ausgeprägten Geschmack, geprägt vom Terroir.

Deshalb ist die starkwachsende Unterlage verbindlich und wir pflanzen auch heute Bäume, denen wir 20 Jahre Zeit zum Wachsen geben, bevor wir Früchte erwarten, um auch der nächsten Generation geschmacklich einzigartiges WiesenObst zu überlassen.

Weitere Informationen finden Sie unter www.mlr-bw.de oder unter www.wiesenobst.org.