„Wir beobachten, dass Verbraucherinnen und Verbraucher ihre Weihnachtsbäume früher und in größerer Zahl kaufen. Jeder hat dabei seine eigenen Vorstellungen in Hinsicht auf Wuchs, Größe und Form. Er darf nicht zu klein, aber auch nicht zu groß sein. Schön dicht sollen die Zweige stehen und der Baum dabei möglichst den typischen Dreieckswuchs haben. Unsere regionalen Weihnachtsbaumerzeuger sorgen dafür, dass die Tannen und Fichten diesem optischen Ideal möglichst entsprechen und in den Wohnzimmern für eine behagliche Stimmung sorgen. Der Anbau der Bäume in der Region ist mit vielen weiteren Vorteilen verbunden. Als Dauerkultur, aus der die Bäume kontinuierlich entnommen und wieder nachgepflanzt werden, bieten Weihnachtsbaumflächen auch Lebensraum und Rückzugsorte für verschiedene Tiere wie etwa für bedrohte Vogelarten. Zudem entfällt der klimaschädliche Transport aus fernen Regionen. Die Bäume aus Baden-Württemberg sind frisch, da sie erst kurz vor dem Verkauf gefällt werden., Zudem bleibt die Wertschöpfung im Land. Wenn die Bäume über durchschnittlich zehn Jahre angezogen, gepflegt und nach der Weihnachtszeit durch beispielsweise thermische Verwertung wieder dem natürlichen Kreislauf zugeführt werden, ist dies nahezu klimaneutral. Der Anbau in regionalen Weihnachtsbaumplantagen erfolgt somit nachhaltig und umweltfreundlich“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, am Montag (9. Dezember).
Der Weihnachtsbaum ist fest in der christlichen Tradition Baden-Württembergs verwurzelt. Der erste historisch beschriebene Weihnachtsbaum der Geschichte soll 1419 auf einem öffentlichen Platz in Freiburg aufgestellt worden sind. Die Freiburger Bäcker haben den Baum mit allerlei Naschwerk, Nüssen und Früchten behängt, die Kinder an Neujahr pflücken durften. Ende des 16. Jahrhunderts hielt der Weihnachtsbaum seinen Einzug in die Wohnstube, damals aber noch ohne Kerzen. Seit dem 19. Jahrhundert setzte sich der lichtergeschmückte Weihnachtsbaum durch und wurde von christlich geprägten Menschen in die ganze Welt gebracht.
„Bei der Pflege dieser Tradition ist es wichtig, dass Verbraucherinnen und Verbraucher auch erkennen, dass es sich um ein Erzeugnis aus der Region handelt, wenn sie ihren Weihnachtsbaum nicht ab Hof, sondern beispielsweise am Händlerstand erwerben. Ich begrüße es sehr, dass zwischenzeitlich viele Anbieter mit Herkunfts- und Qualitätszeichen, wie beispielsweise ,Christbaum aus Baden-Württemberg‘, ,PEFC‘ oder auch ,FSC‘ die Käuferinnen und Käufer darüber informieren, woher der Baum kommt und wie er angebaut wurde“, so Minister Hauk.
In begrenztem Umfang kommen jedes Jahr auch Weihnachtsbäume aus dem Wald, die zum Beispiel im Rahmen von Waldpflegemaßnahmen zur Anpassung der Wälder an den Klimawandel anfallen. Das Weihnachtsbaum-Angebot ist in den Wäldern sowohl hinsichtlich der Baumartenauswahl, wie beispielsweise Fichten und Weißtannen, als auch zahlenmäßig, bedingt durch den Rückgang der Nadelbaumflächen in unseren Wäldern, begrenzt und regional sehr unterschiedlich. Unbedingt zu beachten ist dabei, dass das Schlagen von Weihnachtsbäumen im Wald nur mit Zustimmung der jeweiligen Waldbesitzerin bzw. des Waldbesitzers zulässig ist.
Hintergrundinformationen
Der Verkauf von Weihnachtsbäumen ist für viele landwirtschaftliche und waldwirtschaftliche Betriebe eine wichtige Einkommensquelle. Von den rund 2,5 Millionen Weihnachtsbäumen, die pro Jahr in Baden-Württemberg verkauft werden, stammen immerhin etwa 1,25 Millionen aus dem Land. Diese werden auf einer Fläche von etwa 2.500 ha angebaut. Aktuelle Studien belegen den Nutzen der Weihnachtsbaumkulturen für die Umwelt. Der Anbau in Weihnachtsbaumplantagen außerhalb des Waldes erfolgt nachhaltig und umweltfreundlich. Nach Information des Verbands natürlicher Weihnachtsbaum filtert ein Hektar Weihnachtsbaumkultur während einer Anbauzeit von zehn Jahren beispielsweise 230.000 m³ reine Luft und produziert rund 100 t Sauerstoff. Und nach dem Weihnachtsfest nutzt der Baum vielerorts der Energiegewinnung.