Weinbau

Weinbauministerinnen und -minister verabschieden Erklärung zur Zukunft des Weinbaus

Minister Peter Hauk MdL: „Langfristige Perspektiven, weniger Bürokratie und mehr Verlässlichkeit für unsere Winzerinnen und Winzer“ Die Weinbauministerinnen und -minister der Länder verabschieden Erklärung zur Zukunft des deutschen Weinbaus.

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Treffen der Weinbauministerinnen und -minister der Länder  in Hessen am 21. November 2025

„Weinbau hat in Deutschland eine mehr als tausendjährige Tradition, prägt Regionen nachhaltig, stiftet Identität, stärkt den Zusammenhalt in ländlichen Räumen und leistet zugleich einen unverzichtbaren Beitrag für die Wirtschaft und Landeskultur. Die Arbeit und der Einsatz unserer Winzerinnen und Winzer trägt maßgeblich dazu bei, unseren Weinbau zu einem Aushängeschild der Kulturlandschaft, der Qualität und der Tradition zu machen. Jedoch stehen unsere Weinbaubetriebe in ganz Deutschland wirtschaftlich und strukturell unter hohem Druck. Die Weinwirtschaft befindet sich insgesamt in einem schwierigen Marktumfeld bedingt durch den sinkenden Inlandsverbrauch und Exporthindernisse. Mit unserem gemeinsamen Papier der Weinbauministerinnen und -minister der Länder setzen wir gemeinsam Leitlinien für einen starken und zukunftsfähigen Weinbau in Deutschland mit langfristigen Perspektiven“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, am Freitag (21. November) in Kloster Eberbach im Rheingau (Hessen) anlässlich eines Treffens der Weinbauministerinnen und -minister der Länder Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Die für den Weinbau zuständigen Ministerinnen und Minister der acht Ländern haben sich auf Einladung des hessischen Staatsministers für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat, Ingmar Jung, am 20. und 21. November 2025 in Kloster Eberbach im Rheingau getroffen und bekannten sich in einer gemeinsamen Erklärung zur Zukunft des deutschen Weinbaus. „Das Können und der Einsatz der Winzerinnen und Winzer sind wichtige Faktoren für den Erfolg und die Zukunft des Weinbaus in Baden-Württemberg und ganz Deutschland. Allerdings müssen Weine hoher Qualität auch am Markt abgesetzt werden können. Das bereitet vielen Betrieben im derzeit schwierigen Marktumfeld Schwierigkeiten“, betonte Minister Hauk.

Unter Beteiligung des Bundes haben sich die Länder im Kloster Eberbach auf weinbaupolitische Leitlinien verständigt. Diese bündeln auch zentrale weinbaupolitische Positionen und Erwartungen an Bund und EU. Ziel ist ein gemeinsames Verständnis zentraler Handlungsfelder, um den deutschen Weinbau verlässlich zu stärken – mit besonderem Blick auf verändertes Konsumverhalten, den Inlandsmarkt, faire Wettbewerbsbedingungen und die wirtschaftliche Lage der Betriebe.

„Wer Weine aus Württemberg und Baden genießt unterstützt die heimische Weinwirtschaft, setzt die Weinkultur in unserem Land fort und stärkt unsere Kulturlandschaf“, unterstrich Minister Hauk.

Die zentralen Leitlinien der gemeinsamen Erklärung zur Zukunft des deutschen Weinbaus:

  • Inlandskonsum aktivieren: Sichtbarkeit deutscher Weine in Handel, Gastronomie und Direktvertrieb erhöhen; Herkunft und Qualität verständlich kommunizieren.
  • Faire Wettbewerbsbedingungen: Handelshürden abbauen, praxistaugliche Kennzeichnungs- und Verpackungsvorgaben sichern.
  • Förderung mit Wirkung: Programme stärker auf Markterschließung und Absatzförderung ausrichten; tragfähige Finanzierungsmodelle für Erzeugervereinigungen entwickeln; es bedarf die Einführung einer bundesweiten Mehrgefahrenversicherung.
  • Für eine temporäre Entlastung der Weinmenge am Markt bedarf es einer finanziell geförderten bundesweiten Rotationsbrache, die dennoch den kulturlandschaftlichen und artenreichen Wert des Weinbergs erhält.
  • EU-Weinsektorprogramm flexibilisieren: Fördermittel flexibilisieren; Einsatz für Kriseninstrumente, temporäre Marktentlastungsanreize und weinbauspezifische Agrar-, Umwelt- und Klimamaßnahmen ermöglichen.
  • Herkunft & Verständlichkeit: Herkunftsprofile weiterentwickeln, Weinrecht vereinfachen und modernisieren, klare und verständliche Kennzeichnung am Regal.
  • Bürokratieabbau & Digital: Melde- und Dokumentationspflichten spürbar reduzieren; Once-only, offene Schnittstellen, Single-Sign-On.
  • Arbeits- und Fachkräfte sichern: Verlässliche Rahmen für Saisonarbeitskräfte, moderne Aus- und Weiterbildung, Nachwuchsgewinnung stärken.

„Das Treffen und die Entschließung sind ein wichtiges Signal in weinbaupolitisch herausfordernden Zeiten“, so Minister Peter Hauk MdL.

Hintergrundinformationen

Anlage 1:
Erklärung der Weinbauministerinnen und Weinbauminister der Länder Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen anlässlich ihres Treffens am 20./21. November 2025 in Kloster Eberbach, Eltville (pdf)

Anlage 2:
Kernbotschaften vom 21. November 2025, Kloster Eberbach (pdf)