VHS-Vortragsreihe

VHS-Online-Vortragsreihe „Aktiv für die biologische Vielfalt – was können wir tun?“

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VHS-Online-Vortragsreihe „Aktiv für die biologische Vielfalt – was können wir tun?“ im Rahmen des Sonderprogramms zur Stärkung der biologischen Vielfalt in Baden-Württemberg

Inhalte

Die biologische Vielfalt im Siedlungsraum ist erstaunlich hoch und eine wichtige Ergänzung und Trittstein für die Biodiversität im Naturraum von Baden-Württemberg. Die digitale, kostenfreie Vortragsreihe zu diesem Thema steht im Rahmen des „Sonderprogramms zur Stärkung der biologischen Vielfalt“. Mit dem Leitsatz „Erhalten, was uns erhält“ hat die Landesregierung Baden-Württemberg mit diesem Programm zahlreiche Projekte zur Erhaltung der Biodiversität angestoßen und gebündelt. Um die Bedeutung der biologischen Vielfalt für unser aller Leben einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln, wurden in Kooperation mit dem baden-württembergischen Landesverband der Volkshochschulen sechs Vorträge konzipiert. Den Teilnehmenden soll besonders die eigene Rolle in diesem ökologischen Komplex verdeutlicht werden. Zudem wird aufgezeigt, welche individuellen Möglichkeiten es gibt, selbst zu mehr Biodiversität beizutragen.

Programm

Do, 17. Oktober 2024, 18 Uhr

Kleingarten – Potenzial für biologische Vielfalt

Pasquale Lüthin (Verband der Kleingärtner Baden-Württemberg)

Kleingärten bieten ein enormes Potenzial zur Förderung der biologischen Vielfalt. Durch bewusste Gestaltung und Pflege können Kleingärtner aktiv zur Erhaltung und Förderung der Artenvielfalt beitragen. Sie schaffen nicht nur wertvolle Lebensräume für Pflanzen und Tiere, sondern auch grüne Oasen der Erholung und Bildung für uns alle.

Zum Referenten:

Pasquale Lüthin ist Geschäftsführer des Verbandes der Kleingärtner Baden-Württemberg, Vorsitzender und Geschäftsführer Bezirksverband der Gartenfreunde Karlsruhe sowie im Verband der Kleingärtner Baden-Württemberg Präsidiumsmitglied im Bundesverband der Kleingartenvereine Deutschlands.

 

Do, 24. Oktober 2024, 18 Uhr

Biodiversitätspotenziale von Gewerbegebieten

Prof. emer. Dr. Roman Lenz (HfWU Nürtingen-Geislingen)

Besiedelte Räume weisen oft höhere Biodiversitätspotentiale als landwirtschaftlich genutzte Räume oder Wälder auf. Diese Potentiale gilt es, ganz im Sinne einer „differenzierten Landnutzung“, für die Biodiversität zu nutzen. Gewerbegebiete eigenen sich dazu besonders, da ihre Außenanlagen gegenüber Stadtkernen extensiver und vielfältiger genutzt werden können. In diesem Beitrag werden, neben einer generellen Biodiversitätsstrategie für Gewerbegebiete, Monitoringaufzeichnungen zur Biodiversität über mittlerweile 10 Jahre in einem Gewerbegebiet vorgestellt.

Zum Referenten:

Roman Lenz ist emeritierter Professor an der HfWU Nürtingen-Geislingen im Bereich Landschaftsarchitektur, Umwelt- und Stadtplanung. Sein Werdegang führt ihn u.a. an die TU Weihenstephan, das GSF in Neuherberg und zu einer Gastprofessur in Rumänien.

 

Do, 7. November 2024, 18 Uhr

Gemeinsam Vielfalt gestalten – ausgewählte Projekte aus den Naturparken Baden-Württembergs

Miriam Schöbe und Maren Meissner (Naturparke Baden-Württemberg)

Die sieben Naturparke Baden-Württembergs sind Großschutzgebiete und setzen sich für die Erhaltung des Kultur- und Naturraums im Land ein. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind unter anderem die Entwicklung nachhaltiger Angebote im Tourismus, die Stärkung regionaler Erzeuger und Wertschöpfungsketten sowie Umweltbildung und Naturschutz. In diesem Vortrag werden verschiedene Projekte und Angebote der Naturparke Baden-Württembergs vorgestellt, die sich gemeinsam mit haupt- und ehrenamtlichen Akteuren aus verschiedenen Bereichen für die Artenvielfalt einsetzen. Es wird gezeigt, wie die Naturparke im „Kleinen“ aber auch „Größerem“ bei der Förderung von Artenvielfalt unterstützen. Genauer vorgestellt werden die Projekte „Blühende Naturparke“ und die „Naturparkkommunen für biologische Vielfalt“. Die „Blühenden Naturparke“ sind ein Kooperationsprojekt aller sieben Naturparke mit dem Ziel, gemeinsam mit den Projektteilnehmern Insektenlebensräume zu fördern. Im Projekt „Naturparkkommunen für biologische Vielfalt“ vernetzt der Naturpark Stromberg-Heuchelberg verschiedene Akteure, um mehr Biodiversität in Gemeinden und Städte zu bringen. Die Kommune Zaberfeld dient als erste Modellkommune im Projekt.

Zur Referentin:

Mirjam Schöbe ist Sozialpädagogin und Umweltwissenschaftlerin. Seit November 2023 übernimmt sie die Koordination des Projektes „Blühende Naturparke“ unter der Federführung des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord.

Maren Meissner ist Diplombiologin und seit Januar 2022 im Naturpark Stromberg-Heuchelberg tätig. Sie ist verantwortlich für das Handlungsfeld Naturschutz und Landschaftspflege. Unter anderem betreut sie die Projekte „Blühender Naturpark“ und „Zaberfeld für biologische Vielfalt“.

 

Do, 14. November 2024, 18 Uhr

Urban Insects - Umweltgerechtes Bauen für Menschen, Flora und Fauna

Daniela Schätzel und Linda Meier  (Universität Stuttgart)

Um insbesondere für Insekten zusätzliche Lebensräume in Städten zu schaffen, können vertikale unbelebte, meist graue Strukturen in schadstofffreie Ersatzlebensräume umgestaltet werden. Wie dies sowohl mit „wilder“ Fassadenbegrünung als auch ohne bauphysikalische Schäden integriert in die Außenwand erfolgen kann, sind Forschungsziele des IABP und Inhalt dieses Vortrags.

Zur Referentin:

Daniela Schätzel studierte Umweltwissenschaften in Landau in der Pfalz (B.Sc.) und nachhaltige Agrarwissenschaften an der Universität Hohenheim (M.Sc.). Sie besitzt mehrjährige Berufserfahrung im biologischen Anbauverband Bioland, seit September 2023 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Akustik und Bauphysik der Universität Stuttgart.

 

Do, 21. November 2024, 18 Uhr

Erfahrungen zur naturschutzorientierten Regionalvermarktung aus dem Biosphärengebiet Schwäbische Alb

Rainer Striebel (Biosphärengebiet Schwäbische Alb)

Als Modellregion für nachhaltige Entwicklung beschäftigt sich das Biosphärengebiet Schwäbische Alb mit vielen Projekten an der Schnittstelle zwischen Naturschutz und Landwirtschaft. Neben der Integration von Maßnahmen zum Erhalt oder zur Steigerung der Artenvielfalt in der Landwirtschaft ist auch die Inwertsetzung der entstehenden Rohstoffe und Produkte unerlässlich. Mit der Regionalmarke ALBGEMACHT, dem Projekt Bienenstrom oder der bio-regionalen Außer-Haus-Verpflegung wurden viele Erfahrungen in der naturschutzorientierten Regionalvermarktung gesammelt. In einem Vortrag stellt Rainer Striebel von der Geschäftsstelle Biosphärengebiet Schwäbische Alb Chancen und Herausforderungen vor.

Zum Referenten:

Rainer Striebel hat Naturschutz und Landschaftspflege an der Universität Freiburg sowie Umweltschutz an der HfWU Nürtingen-Geislingen studiert. Nach Stationen im Umweltmanagement von Unternehmen ist er seit 2016 Mitarbeiter der Geschäftsstelle Biosphärengebiet Schwäbische Alb und für die Bereiche Landnutzung und Regionalvermarktung zuständig.

 

Do, 5. Dezember 2024, 18 Uhr

Balkon und Garten –Biodiversität auf kleinstem Raum fördern

Torina Wunder (Naturvision Ludwigsburg)

Urbaner Raum verfügt über großes Potenzial für natürliche Habitate. Studien zeigen: Auch kleinste Flächen sind für viele Tiere wichtige Erholungsplätze auf ihrer Reise durch die Stadt. So können gerade Balkone und Gärten einen bedeutsamen Beitrag zur Förderung der Biodiversität leisten, indem sie Insekten wertvolle Trittsteine und Korridore, aber auch Lebensräume bieten. Doch gerade hier ist das Thema der biodiversitätsfördernden Gestaltung noch zu wenig im öffentlichen Bewusstsein verankert. In diesem Vortrag erfahren Sie, was es für eine insektenfreundliche Balkon-und Gartengestaltung braucht und wie Ihnen der Einstieg in das Thema leicht gelingt.

Zur Referentin:

Torina Wunder, M.Sc., ist studierte Biologin, Landschaftsökologin und Umweltpädagogin. Nach ihrer Abschlussarbeit zur Wahrnehmung und Umsetzung insektenfreundlicher Bepflanzung auf Balkonen arbeitete sie bei NaturVision Ludwigsburg gGmbH in der Organisation und als beratende Biologin. Seit Oktober 2023 leitet sie bei NaturVision die Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und Umweltbildung. Ihr besonderes Interesse gilt hierbei den Insekten und insektenfreundlicher Bepflanzung in städtischer Umgebung. Neben der Organisation und Durchführung der fünf Schul- und Ferienprogramme von NaturVision, berät Torina Wunder das Team auch bei der Auswahl von Filmmaterial in biologisch-ökologischen Fragen.

 

Do, 19. Dezember 2024, 18 Uhr

Modellgemeinde Biotopverbund Albstadt

Johannes Luippold (Stadtplanungsamt Albstadt)

Die Stadt Albstadt sieht sich aufgrund ihrer besonderen landschaftlichen Ausstattung, ihrer stadtgestalterischen Ziele sowie aufgrund des touristischen Nutzens dazu verpflichtet den Biotopverbund und damit den Natur-und Artenschutz zu fördern und umzusetzen. Hierzu hat sie sich bereits im Jahr 2015 als Modellgemeinde für den Biotopverbund beworben, einen Biotopverbundplan erstellt und durch den Gemeinderat den Biotopverbund beschlossen. Die Stadt Albstadt setzt seither Maßnahmen aus der Biotopverbundplanung über verschiedene Wege kontinuierlich um. Neben der bisher bereits großflächigen Biotoppflege liegen Maßnahmen für konkrete Einzelarten wie die Kreuzotter im Fokus. Bei der Maßnahmenumsetzung werden verschiedene Akteure bei Planung und Umsetzung mit eingebunden. Dabei werden neben der eigentlichen Umsetzung einzelner Maßnahmen auch viele Erfahrungen gesammelt, wie die Umsetzung von Biotopverbundmaßnahmen zukünftig noch besser funktionieren kann.

Zum Referenten:

Johannes Luippold verbrauchte das freiwillige ökologische Jahr 2011-2012 beim Landschaftspflegetrupp des schwäbischen Albvereins Stuttgart. Er studierte 2012 bis 2016 „Landschaftsplanung und Naturschutz (B. Eng.)“ an der HfWU Nürtingen-Geißligen und arbeitet 2017 bis 2022 als Naturschutzfachkraft bei der Unteren Naturschutzbehörde Landkreis Tuttlingen. Seit 2022 ist er in der Umwelt- und Grünplanung des Stadtplanungsamtes Albstadt tätig.