2021 waren 16,4 Prozent der Baden-Württembergerinnen und Baden-Württemberger armutsgefährdet. Damit sind auch besondere Herausforderungen in der Gestaltung des Essalltages verbunden. So treten Entwicklungsrisiken wie ungesunde Ernährung, Übergewicht oder Verhaltensauffälligkeiten bei sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen häufiger auf.
Menschen in schwierigen Lebenslagen helfen Kompetenzen zur Führung des Haushalts, um ihre Handlungsfähigkeit beizubehalten. Sie entwickeln dabei Lösungsstrategien, wenn zur Mitte des Monats das Geld knapp wird oder mehr Abwechslung auf den Tisch kommen soll.
In der Ernährungsbildungsarbeit des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz hat das evaluierte Workshopkonzept „Fit im Alltag“ daher einen großen Stellenwert. Besonders angesprochen sind Alleinerziehende und von Altersarmut oder Langzeitarbeitslosigkeit betroffene Menschen.
Die Inhalte der mehrteiligen Angebote orientieren sich am Alltag der Kursteilnehmenden. Im Fokus stehen Grundfertigkeiten und organisatorische Abläufe, wie zum Beispiel die Lagerung von Lebensmitteln.
Je nach Interesse und Bedarf können verschiedene Themen zu den einzelnen Botschaften vermittelt werden. Vom Umgang mit Geld, über Einkaufstipps, Vorratshaltung, Zubereitungstechniken, Saisonalität und Regionalität, Essalltag, Vorbildfunktion der Eltern bis hin zum Haushaltsplan und Wäschepflege sind unterschiedliche Schwerpunktthemen und Abwandlungen denkbar. Besonderer Wert wird auf Alltagssprache, Visualisierungen und Praxisnähe gelegt.
Informationen des Landeszentrums für Ernährung zu Fit im Alltag
Gesellschaftsreport Baden-Württemberg 1 - 2023 „Armut als Ernährungsrisiko“