Ein Drittel aller weltweit produzierten Lebensmittel landen ungenutzt im Müll. Dies ist weder ökologisch, noch wirtschaftlich und vor allen Dingen ethisch nicht vertretbar. Sowohl in Deutschland als auch in Frankreich gibt es eine breite öffentliche Wahrnehmung für die Bedeutung dieser Thematik.
In Kooperation mit dem Deutsch-Französischen Institut Ludwigsburg (dfi) hat das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz 2020 einen länderübergreifenden Austausch zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung angestoßen.
Ludwigsburg, Karlsruhe, Nagold und Talheim waren die ersten Kommunen, die sich mit ihren französischen Partnerstädten beteiligten. Die Städte Mannheim und Heidelberg haben 2021 diese Gruppe erweitert und die Erklärung „Gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung“ unterzeichnet. Seitdem unterzeichneten Leutkirch (2022) sowie Freudenstadt (2024) feierlich die Erklärung.
Am 15.04.2024 fand auf Einladung des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz ein erneuter Austausch der Deutsch-Französischen Partnerstädte zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung im dfi Ludwigsburg statt. Im Rahmen eines Workshops tauschten sich Vertreterinnen und Vertreter der Städtepartnerschaften über Initiativen und Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung aus und stärkten das kommunale Partnerstädte-Netzwerk.
Alle Akteurinnen und Akteure können für ihre Arbeit vor Ort auf Materialien und Workshop-Formate des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz und des Landeszentrums für Ernährung zum Thema „Vermeidung von Lebensmittelverschwendung“ zurückgreifen. Ebenso sollen Schulen sowie Vertreterinnen und Vertreter aus dem Lebensmitteleinzelhandel und der Gastronomie einbezogen werden.
Die vom dfi entwickelte Onlineplattform www.jumelage.eu soll den allgemeinen Austausch zwischen den deutsch-französischen Partnerkommunen verbessern und neu beleben. Die Reduzierung der Lebensmittelverschwendung ist ein geeignetes Thema, um auf kommunaler Ebene grenzüberschreitend zusammen zu arbeiten.
Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit gegen Lebensmittelverschwendung ist ein Beitrag zur Partnerschafts-Konzeption Baden-Württemberg & Frankreich. Kommunen, die die Erklärung bisher unterzeichnet haben, sind Ludwigsburg, Karlsruhe, Nagold, Talheim, Mannheim, Heidelberg, Leutkirch und Freudenstadt. Weitere Kommunen sind aufgerufen, dem Projekt und der Erklärung beizutreten.
Informationen zu den Bildern im Titel
Bild 1: Unterzeichnung der Erklärung „Gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung“ in Freudenstadt (von links nach rechts):
François Lattouf (Courbevoie), Julian Osswald (ehemal. OB Freudenstadt), Frau Staatssekretärin Sabine Kurtz MdL, Arash Derambarsh (Courbevoie), Generalkonsul von Frankreich für BW Gaël de Maisonneuve
Bild 2: Siegerehrung des Jugendmalwettbewerbes „Gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung“ zwischen Freudenstadt – Courbevoie (von links nach rechts):
Fabienne Janz (Stadt Freudenstadt), Arash Derambarsh (Courbevoie), Generalkonsul von Frankreich für BW Gaël de Maisonneuve, Frau Staatssekretärin Sabine Kurtz MdL, François Lattouf (Courbevoie), Vorne: Gewinnerinnen des Wettbewerbes
Weiterführende Informationen
Erklärung „Gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung" (frz / dt) (pdf)
Deutsch-Französisches Institut Ludwigsburg
Vive la Wir. Grenzenlose Partnerschaft - Baden-Württemberg und Frankreich
Challenge zur Lebensmittelrettung
Um gezielt junge Leute zu motivieren, sich mit dem Thema Lebensmittelverschwendung auseinanderzusetzen, veranstaltete das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz 2024 eine deutsch-französische Lebensmittelretter-Challenge zur kreativen Resteverwertung.
Mit der Challenge unter dem Motto „Gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung“ wurden Jugendliche und junge Erwachsene aus Baden-Württemberg und Frankreich im Alter von 12 bis 25 Jahren angesprochen, um sich bei dem Thema mit ihren Ideen einzubringen und Verantwortung zu übernehmen. Teilnehmen konnten Einzelpersonen, Freunde als Gruppe, Vereine, Jugendfreizeitgruppen oder Schulklassen.
Die Challenge sollte zeigen, dass spezifische Problemstellungen auch in anderen Ländern bewältigt werden müssen. Oft ist daher ein gemeinsamer Austausch gewinnbringend und öffnet den Blick dafür, wie in anderen Ländern mit diesen Herausforderungen umgegangen wird. Die Challenge bot zudem eine Möglichkeit, sich untereinander auch grenzüberschreitend zu vernetzen, um mit einer deutsch-französischen Perspektive auf gemeinsame Herausforderungen zu blicken.
Die fünf kreativsten Kochrezepte der Jugendlichen und jungen Erwachsenen werden mit einem Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro gewürdigt. Die Wahl über die Gewinner traf eine Jury, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern des Deutsch-französischen Instituts Ludwigsburg, des Deutsch-französischen Jugendwerks und der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg
Die Gewinner werden im Rahmen des Partnerschaftskongresses des Staatsministeriums Baden-Württemberg am 5. Juni 2025 in Freudenstadt von Staatssekretärin Sabine Kurtz MdL feierlich ausgezeichnet.
Zudem wird derzeit ein Kochbuch mit allen eingereichten kreativen Resterezepten erstellt, das den Blick über die Grenzen hinweg öffnen und dazu inspirieren soll, aktiv gegen Lebensmittelverschwendung vorzugehen.
Weitere Informationen zur Challenge
Pressemitteilung des MLR vom 19. Juli 2024 zum Start der Challenge