Ein großer Teil der Kulturlandschaft in Baden-Württemberg ist durch landwirtschaftliche Nutzung entstanden. Doch die Agrarwirtschaft verändert sich. Immer weniger Menschen arbeiten in der Land- und Forstwirtschaft. Die Technik entwickelt sich weiter und der Boden wird intensiver genutzt. Die großen Maschinen und Fahrzeuge brauchen Wege, die ihre Größe und ihr Gewicht aushalten. Durch die Zusammenlegung kleiner Grundstücke zu größeren Arealen verkürzen sich Arbeitswege und die Arbeit wird erleichtert. Die heimische Land- und Forstwirtschaft kann wirtschaftlicher arbeiten und bleibt so konkurrenzfähig. Damit leistet die Flurneuordnung für die Zukunft der landwirtschaftlichen Betriebe einen entscheidenden Beitrag.
Durch die Neuordnung des Grundbesitzes werden die Arbeitsbedingungen in der Land- und Forstwirtschaft und im Weinbau verbessert. Es werden Lage, Form und Größe der Flächen optimiert. Aus zersplittertem Grundbesitz entstehen größere Einheiten, die sich effizienter bewirtschaften lassen. Das sichert und optimiert die Produktion gesunder Lebensmittel aus der Region.
Um die vielfältige Kulturlandschaft Baden-Württembergs zu erhalten, ist eine Pflege der wertvollen Flächen erforderlich. Nachhaltig gelingt dies nur, wenn die Flächen gut erreichbar sind.
Im Rahmen einer Flurneuordnung werden alle Flächen erschlossen. So können z.B. Streuobstwiesen wieder zugänglich und nutzbar gemacht werden. Die Erstellung von Beweidungskonzepten, oder die Ausweisung von Schaftriebwegen unterstützen die Pflege der Streuobstgebiete.
Bei einer Flurneuordnung wird das ländliche Wegenetz neu geplant. Alle Grundstücke werden erschlossen und besser an die Hofstelle angebunden. Eine moderne Landwirtschaft benötigt wenige aber gut ausgebaute Wege. Diese können in vielfältiger Weise, insbesondere auch zum Radfahren und Wandern, genutzt werden.