Eine gute und integrierte Gestaltung unseres Lebensumfelds ist zentral für eine wirtschaftliche, soziale sowie ökologische Nachhaltigkeit. Baukultur – gedacht und praktiziert in ihrem ganzheitlichen Ansatz – ist somit die Basis für Lebensqualität, sozialen Zusammenhalt und langfristigen ökonomischen Mehrwert.
Das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) hat deshalb den Lehrstuhl für Stadtplanung und Entwerfen an der Universität Stuttgart mit der Studie „Nachhaltige Transformation gestalten - Baukultur in ländlichen Räumen in Baden-Württemberg“ beauftragt.
Die Studie zeigt mit einer qualitativen Bestandsaufnahme der Baukultur zunächst die Problematik sowie die Potenziale von gegenwärtigen baukulturellen Entwicklungen auf und beantwortet die Frage, welche regionaltypische Baukultur sich in Baden-Württemberg in den ländlichen Räumen identifizieren lässt. Dabei werden in 20 Kommunen im Ländlichen Raum die einzelnen Elemente der Baukultur - Gebäude, Kulturlandschaften und Infrastrukturen - über Kartografien und Fotografien erfasst sowie ausgewertet. Darauf aufbauend wurden konkrete Ziele und Kriterien herausgearbeitet sowie Handlungsempfehlungen an alle Akteurinnen und Akteure formuliert, um eine nachhaltige Transformation der Ländlichen Räume Baden-Württembergs für eine zukunftsfähige Perspektive ermöglichen.
Im Zentrum einer nachhaltigen Baukultur stehen nicht nur die Gebäude im Fokus, sondern gleichermaßen werden auch die Kulturlandschaften, Infrastrukturen und Freiräume betrachtet. Das zentrale Ergebnis der Studie ist daher, dass es künftig einer stärkeren disziplinübergreifenden Planung bedarf. Als neue Grundhaltung in Bezug auf Raumnutzung und Bauproduktion sollten die Prämissen der Reduktion und Multifunktionalität allen Planungen und Handlungen zugrunde liegen.