Projekt: Blended Learning an Fachschulen für Landwirtschaft – Maßgeschneiderte Fortbildung macht fit für lebenslanges Lernen
Der Einzug der Digitalisierung in die Landwirtschaft und im Weinbau macht vor den Fachschulen keinen Halt. Heute werden moderne Technologien genutzt, um die Fortbildung an die individuellen Bedürfnisse der Studierenden und den Erfordernissen der Praxis anzupassen. Blended Learning ist das Schlagwort. Dabei wechseln sich Präsenz-Unterricht im traditionellen Klassenzimmer und selbstgesteuertes Online-Lernen ab und bauen aufeinander auf. Die Studierenden können sich beispielsweise mit Hilfe von Skripten, Lernvideos oder interaktiven Lernanwendungen, die auf einer Lernplattform bereitgestellt werden, Basiswissen in eigenem Tempo aneignen, auch begleitet von Online-Unterricht, beispielsweise in Form von Webinaren Die Präsenzzeiten an der Fachschule für Landwirtschaft werden auf diese Weise effektiver für praktische Anwendungen und vertiefte Diskussionen genutzt.
Derzeit werden in zwei Teilprojekten (Fachschule (FSL) Biberach, Bruchsal, Sigmaringen sowie der FSL an der LVWO Weinsberg, begleitet von der LEL Schwäbisch Gmünd) Blended Learning-Einheiten für die Fachschulen für Landwirtschaft entwickelt und umgesetzt. Dabei kommt es vor allem auf ein schlüssiges didaktisches Konzept an. Die Online- und Präsenzphasen müssen gekonnt ineinander verzahnt werden, um zu guten Lernerfolgen zu führen.
Fortbildung nach Maß
Blended Learning macht eine noch individuellere Fortbildung in der Landwirtschaft und im Weinbau möglich: Durch die Vermittlung von Lerninhalten in Form von Videos oder Lernanwendungen können Lehrkräfte dem unterschiedlichen Leistungsvermögen und Vorwissen der Studierenden besser gerecht werden. Studierende, die die Lerninhalte bereits kennen, können diese überspringen und ihr Wissen selbständig abprüfen. Studierende mit größeren Lücken können die Inhalte so lange wiederholen, bis sie verstanden wurden oder gegebenenfalls in individuellen Sprechstunden Verständnis-Probleme klären. Vorteil: Im Klassenzimmer sind alle Studierenden auf dem gleichen Stand.
Die Selbstlernphasen zu Hause können von den Studierenden, mit Ausnahme des Online-Unterrichts, i.d.R. frei eingeteilt werden. Online-Lernmaterial kann unabhängig von Zeit und Ort bearbeitet werden. Dadurch werden Arbeit im Unternehmenund Fortbildung besser vereinbar.
Durch Begleitmaterial, das auf einer Lernplattform bereitgestellt wird, können Studierende ihre individuellen Schwerpunkte vertiefen. Dafür werden Zusatzangebote wie Experten-Webinare oder fachschulübergreifende Lern-Module zu Spezialthemen angeboten.
Auch klassischer lehrerzentrierter Unterricht kann online stattfinden. Über Web-Konferenz-Programme vermitteln Lehrkräfte oder Experten Wissen an die Studierenden. Das spart nicht nur Kosten für die Referenten, sondern auch Fahrtkosten und -zeiten für die Studierenden – ein stabiler Breitbandanschluss, ein ungestörter Arbeitsplatz und Selbstdisziplin vorausgesetzt.
Digitale Fitness für Lernende und Lehrende
Zur Digitalisierung im Fachschulunterricht gehört eigenverantwortliches Lernen. Und eben das will erst mal geübt und gelernt sein. In Zukunft sollen Studierende an den Projektschulen deshalb zu Beginn ihrer Fortbildung intensiv in Sachen Online-Lernen, insbesondere in der dafür nötigen Technik und Selbststeuerung, geschult werden. Gleichzeitig wird dabei das Fundament für die Fähigkeiten zum lebenslangen Lernen gesetzt.
Auch die Anforderungen an die Lehrkräfte ändern sich. Die Fortbildung und die Vernetzung der Lehrkräfte sind deshalb ein wesentlicher Bestandteil des Projekts.