„Die meisten Menschen möchten im Alter auch bei Pflegebedarf möglichst lange zuhause in ihren eigenen vier Wänden wohnen bleiben. Ziel des Modellprojekts ist es daher, ältere Menschen in ihrer häuslichen Umgebung zu stärken und den Übergang in stationäre Pflege so lange wie möglich hinauszuzögern“, sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Sabine Kurtz MdL am Mittwoch (3. Dezember) in Waldstetten, anlässlich der Abschlussveranstaltung des Projekts gemeinsam.waldstetten.gestalten.
Hilfe-Mix aus professionellen und ehrenamtlichen Angeboten
Im Mittelpunkt des Projekts steht die Einrichtung einer zentralen Vernetzungsstelle, die lokale Akteure zusammenführt, professionelle Strukturen aufbaut und Alltagshilfen sowie Pflegeangebote koordiniert. So entsteht ein Netzwerk, das Unterstützung dort bietet, wo sie gebraucht wird – direkt vor Ort und nah am Menschen. Mit präventiven Hausbesuchen werden Bedarfe rechtzeitig erkannt und gezielt über Unterstützungsangebote informiert – mit der Absicht, Selbständigkeit zu erhalten und Vertrauen aufzubauen. Nachbarschaftsgespräche schaffen lebendige Begegnungsorte, die zur aktiven Teilhabe und Vernetzung einladen.
„Die sorgende Gemeinschaft in Waldstetten fördert Teilhabe, Selbständigkeit und Lebensqualität im Alter.
Das Projekt liefert wertvolle Impulse für eine zukunftsfähige, solidarische und lokal verankerte Pflege- und Gemeinwesenarbeit im Ländlichen Raum und zeigt, wie kommunale Verantwortung aktiv gelebt werden kann“, sagte Frau Staatssekretärin Sabine Kurtz MdL.
Vom Schwätznachmittag zum sozialen Netzwerk
Lokale, generationsübergreifende Initiativen wie Garten- und Einkaufshilfen, Fahrdienste und gemeinschaftliche Angebote zur gesellschaftlichen Teilhabe treten der Überforderung mit alltäglichen Aufgaben und der zunehmenden Einsamkeit im Alter entgegen. Der Mensch steht dabei im Mittelpunkt: mit individuellen Unterstützungsangeboten, umfassenden Informationen und einem klaren Fokus auf Prävention und Teilhabe. „Die im Rahmen des Modellprojekts durchgeführten präventiven Hausbesuche und die Einrichtung einer hauptamtlichen Kümmererstelle waren in Waldstetten wichtige Faktoren für den Erfolg des Projekts. Das große Engagement aller Beteiligten vor Ort hat den Aufbau einer Caring Community wesentlich vorangebracht. So sind Strukturen entstanden, die auch im Alter ein gutes Leben im vertrauten Umfeld ermöglichen“, sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Dr. Ute Leidig MdL.
Stärkerer Zusammenhalt – mehr Lebensqualität
Der Kabinettsausschuss Ländlicher Raum fördert das Projekt gemeinsam.waldstetten.gestalten, das die Gemeinde Waldstetten in Kooperation mit dem Ostalbkreis und der Stiftung Haus Lindenhof durchführt. Gemeinwesensorientierte Alltagshilfen und Pflegeangebote vor Ort verbessern die Lebensqualität und können den Übergang in stationäre Pflegeeinrichtungen verzögern oder sogar verhindern. Die Erkenntnisse und Empfehlungen werden in Form eines Abschlussberichts veröffentlicht und anschließend interessierten Städten und Gemeinden zur Verfügung gestellt.
Hintergrundinformationen
Kabinettsausschüsse sind bedeutende Instrumente der Landesregierung, um zentrale, ressortübergreifende und komplexe Fragestellungen zu bearbeiten. Im Zentrum des Kabinettsausschusses ,Ländlicher Raum‘ steht das Staatsziel der Förderung von gleichwertigen Lebensverhältnissen, Infrastrukturen und Arbeitsbedingungen im gesamten Land. Dieser Verfassungsauftrag soll mit dem Kabinettsausschuss mit Leben gefüllt werden. Zur Umsetzung dieses Zieles schlägt der Kabinettsausschuss dem Ministerrat erforderliche Maßnahmen vor oder legt diese im Rahmen seines Aufgabenbereiches fest. Hierzu gehören beispielsweise die Vergabe von Modellprojekten, die Entwicklung zukunftweisender Konzepte, das Anstoßen von Bundesratsinitiativen oder das Einsetzen von interministeriellen Arbeitsgruppen auf Arbeitsebene zur Bearbeitung von Einzelthemen.


