Der Ländliche Raum in Baden-Württemberg steht vor vielfältigen Herausforderungen: Klimawandel, Strukturwandel, Digitalisierung und gesellschaftliche Veränderungen fordern neue Antworten. Mit innovativen Ideen, der Verknüpfung von Wissenschaft und Praxis sowie der Entwicklung von nachhaltigen Lösungen zeigen wir, wie Resilienz konkret gelebt wird und wie die ländlichen Regionen ihre Zukunft aktiv und selbstbestimmt gestalten. Dabei werden Themen wie Daseinsvorsorge, Mobilität, Wohlstand, Lebensqualität und Wertschöpfung im Ländlichen Raum ganzheitlich betrachtet und angegangen.
Die Leitung der Arbeitsgruppe hat das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen unter Beteiligung des Ministeriums für Verkehr inne.
Projekte im Überblick
Wie erleben Bürgerinnen und Bürger ihre Kommune? Im Rahmen des Projekts "Kaleidoskop", das vom Institut für angewandte Sozialwissenschaften durchgeführt wird, sind alle Einwohnerinnen und Einwohner dazu eingeladen, ihre Sicht auf zentrale Lebensbereiche wie Mobilität, Wohnen, Arbeit, Umwelt und soziales Miteinander zu teilen. Ziel ist es, ein vielschichtiges Bild der Lebensverhältnisse vor Ort zu gewinnen und den gesellschaftlichen Dialog zu fördern.
Das Projekt verläuft in drei Phasen:
- Onlinebefragung: Alle Bürgerinnen und Bürger bewerten verschiedene Themenfelder – anonym und digital.
- Dialogformat: Eine zufällig ausgewählte Gruppe diskutiert die Ergebnisse und vertieft zentrale Aspekte.
- Abschlussbefragung: Nach dem Austausch werden die Einschätzungen erneut erhoben – mit Blick auf mögliche Veränderungen durch den Dialog.
Ziele des Projekts:
- Polarisierung und gesellschaftliche Spaltung überwinden, indem Menschen aus unterschiedlichen sozialen Kreisen miteinander ins Gespräch kommen.
- Kommunen erhalten wertvolle Einblicke in die wahrgenommenen Lebensverhältnisse und können gezielt Maßnahmen für eine zukunftsfähige Entwicklung ableiten.
Mobilität ist ein zentraler Faktor für die Zukunftsfähigkeit ländlicher Regionen – und muss konsequent mit der Energiewende verknüpft werden. Während urbane Räume bereits auf digitale und multimodale Mobilitätskonzepte setzen, fehlt es im Ländlichen Raum oft an maßgeschneiderten Lösungen. Komplexe Schnittstellen zwischen individueller und öffentlicher Mobilität erschweren die Umsetzung.
Dieses Projekt setzt genau hier an: Es entwickelt wissenschaftlich fundierte Handlungsempfehlungen zur nachhaltigen Verankerung der Elektromobilität im Ländlichen Raum. Ziel ist es, die spezifischen Anforderungen und Nutzerprofile ländlicher Regionen zu erfassen und daraus innovative Mobilitätskonzepte vor allem auch im Bezugsrahmen der Individualmobilität abzuleiten.
Was passiert konkret?
- Ableitung von spezifischen Kundennutzenprofilen für die Mobilität im Ländlichen Raum.
- Darauf aufbauend entstehen mehrdimensionale Anreizsysteme zur Förderung der Elektromobilität in ausgewählten Mobilitätsclustern.
- Eine betriebswirtschaftliche Bewertung verschiedener Mobilitäts-Mix-Modelle liefert die Basis für konkrete Handlungsempfehlungen.
- Ein Monitoringsystem wird entwickelt, um die Wirksamkeit der Konzepte langfristig zu analysieren und weiterzuentwickeln.
Das Projekt schafft praxisnahe Lösungen für die Mobilitätswende im Ländlichen Raum – und stärkt damit nicht nur die regionale Infrastruktur, sondern auch die soziale und ökologische Resilienz der Kommunen.
Die vergangenen Jahre haben gezeigt: Auch der Ländliche Raum ist von Krisen und tiefgreifenden Veränderungen betroffen. Um diesen Herausforderungen aktiv zu begegnen, hat der Kabinettsausschuss Ländlicher Raum das Institut für Regionalwissenschaft (IfR) mit der Entwicklung eines Resilienzkonzepts für Baden-Württemberg beauftragt.
Die Ergebnisse sind vielversprechend: Unsere ländlichen Regionen verfügen bereits heute über starke Potenziale für eine resilienzorientierte Regionalentwicklung. Die ausgewogene Kombination aus wirtschaftlichen, demografischen und ökologischen Faktoren bildet eine stabile Grundlage für eine dynamische Zukunft.
Die gute Ausgangslage ist zugleich ein klarer Auftrag: Die Widerstandsfähigkeit ländlicher Räume muss gezielt gestärkt werden, um auch künftigen Krisen wirksam begegnen zu können. Das Resilienzkonzept liefert hierfür fundierte Impulse und konkrete Handlungsempfehlungen.
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Die Podcast-Serie „Land.lebendig denken“ thematisiert die Zukunft des Ländlichen Raums in Baden-Württemberg. Wie sehen resiliente Ländliche Räume aus? Was charakterisiert sie? Wir sprechen über Potenziale und Herausforderungen im ländlichen Raum von heute und der Zukunft und darüber, was das Leben außerhalb der Großstadt so einzigartig macht.
Aufbauend auf dem entwickelten Resilienzkonzept findet eine Veranstaltungsreihe (250630_Resiliente_ländliche_Räume - Infodienst - ALR) statt. Sie schafft eine Plattform, um die gewonnenen Erkenntnisse praxisnah zu vermitteln und gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Kommunen, Verwaltung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft weiterzudenken. Ziel ist es, konkrete Impulse für die Umsetzung vor Ort zu geben und den Austausch über resilienzfördernde Strategien zu stärken – für eine zukunftsfähige und krisenfeste Entwicklung unserer ländlichen Regionen.
Weitere Informationen rund um das Thema Resilienz in den ländlichen Räumen finden Sie hier KIT - Land.lebendig denken - Home