"Das Haupt- und Landgestüt Marbach ist das älteste staatliche Gestüt in Deutschland und hat auch einen wichtigen kulturellen Auftrag für die Region. Zum Gestüt gehören 180 Gebäude und bauliche Anlagen. Diese Gebäude, die über drei Gestütshöfe mit ihren Außenstellen verteilt sind, gilt es nicht nur zu erhalten, sondern auch möglichst effizient zu nutzen. Zahlreiche dieser Gebäude stehen unter Denkmalschutz. Der neue Fohlenstall wurde vorbildhaft renoviert. Dabei wurden modernste Haltungsansprüche im historischen Gebäude umgesetzt." Dies sagten die Staatssekretärin im Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum, Friedlinde Gurr Hirsch MdL, und die Ministerialdirektorin im Finanzministerium, Dr. Gisela Meister-Scheufelen , am Samstag (31. Mai 2008) bei der Einweihung des neuen Stallgebäudes in St. Johann (Landkreis Reutlingen).
Die Einweihung fand im Rahmen des 16. Grünlandtages Baden-Württemberg statt. Die Bewirtschaftung und Erhaltung insbesondere von extensivem Grünland ist eine zentrale Herausforderung für die Landwirtschaft im Land und ein äußerst wichtiger Beitrag zur Sicherung der biologischen Vielfalt. Der baden-württembergische Grünlandtag wird vom Bildungs- und Wissenszentrum Aulendorf organisiert und stellt aktuelle Themen und Fragen zur Grünlandbewirtschaftung in den Mittelpunkt.
"Grünland ist heute wichtiger denn je und erfüllt mehrfach wichtige Funktionen. Grünland hat eine wichtige futterwirtschaftliche Bedeutung, ist wichtig für den Grund- und Hochwasserschutz, bindet in hohem Maße Kohlenstoff und trägt damit zum Klimaschutz bei. Zusätzlich ist Grünland ein wunderbarer Erholungsraum für die Menschen", erklärte Staatsekretärin Gurr-Hirsch. Grünland sei der Lebensraum in Deutschland mit der höchsten Artenvielfalt. Leider wachse derzeit der Druck auf das Grünland erheblich. Der Flächenverbrauch gehe überwiegend zu Lasten des Grünlandes und die weltweit steigende Nachfrage nach Nahrungs- und Futtermitteln begünstige den Ackerbau.
Im Rahmen des Grünlandtages übergab Ministerialdirektorin Dr. Gisela Meister-Scheufelen dem Landesgestüt den restaurierten Fohlenstall im Gestütshof Sankt Johann. „Das Landesgestüt ist als Kompetenzzentrum für Pferdezucht und Pferdesport eine wichtige Anlaufstation für Pferdezüchter und Reitsportler, aber auch ein Wirtschaftsfaktor für die Region“, betonte Dr. Meister-Scheufelen . Aus diesem Grund sei jeder Cent der über 1,2 Millionen Euro, die das Land für die Baumaßnahme aufgewendet habe, gut investiert. „Die denkmalgerechte Sanierung der Fachwerkkonstruktion, die komplette Dachsanierung und die Anpassung des früheren Kälberstalls an die neue Nutzung waren aufwendig. Das Ergebnis belegt die Leistungsfähigkeit der Vermögens- und Hochbauverwaltung des Landes. Hier ist es sehr gut gelungen, die sensible historische Bausubstanz einer neuen Nutzung zuzuführen“ sagte Ministerialdirektorin Dr. Gisela Meister-Scheufelen abschließend.
Quelle:
Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum