Genießerland

Spezialitäten aus dem Genießerland auf internationaler Slow Food Messe in Turin präsentiert

Auf der internationalen Slow Food Messe „Salone del Gusto“ in Turin (Italien) hatte die typische rote Zwiebel von der Bodensee-Halbinsel Höri, die „Höri Bülle“, vom 23. bis 27. Oktober 2014 ihren ersten internationalen Auftritt als EU-geschützte Spezialität. Am 14. Oktober wurde sie in die Genießer-Galerie des Landes aufgenommen. Sie ist damit die jüngste kulinarische Botschafterin für das Genießerland und steht in einer Reihe mit Schwäbische Maultaschen, Tomaten von der Insel Reichenau und dem Schwarzwälder Schinken.

„Das Genießerland Baden-Württemberg bietet eine Vielzahl bekannter und beliebter landestypischer Spezialitäten: von der roten Speisezwiebel Höri Bülle über das Schwäbisch-Hällische Schweinefleisch bis zum Filderkraut. Diese Originale stehen gleichzeitig für kulinarische und für biologische Vielfalt. Sie sind Teil des kulinarischen Erbes unseres Landes und vereinen nachhaltige Lebensmittelkultur und regionalen Genuss. Sie tragen außerdem als touristisch bedeutsame Botschafter dazu bei, den Ruf des Genießerlandes Baden-Württemberg zu festigen“, sagte der Amtschef im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Ministerialdirektor Wolfgang Reimer, am Mittwoch (29. Oktober) nach seinem Besuch der internationalen Slow-Food-Messe „Salone del Gusto” in Turin.

Reimer stellte dort EU-geschützte und weitere Spezialitäten aus Baden-Württemberg wie die Alblinse, den Birnenschaumwein aus der Obstsorte Champagner Bratbirne und den Fränkischen Grünkern gemeinsam mit den Slow Food Vorsitzenden Dr. Ursula Hudson und Dr. Rupert Ebner vor. Viele dieser Spezialitäten aus Baden-Württemberg sind zugleich von der Slow Food Stiftung für biologische Vielfalt in der Arche des Geschmacks geschützt.

„Mit dem Wissen, dass biologische Vielfalt regionale Wurzeln besitzt, bewahrt die ‚Arche des Geschmacks‘ das kulinarische Erbe verschiedener Regionen. Die Zukunft dieser einzigartigen Spezialitäten liegt jedoch nicht nur in der Bewahrung, sondern auch in der Vermarktung. Touristische Angebote rund um regionale Lebensmittel und der kreative Einsatz in der Gourmet- und Regionalküche schaffen Verbundenheit mit dem Genießerland und machen Lust, alte Sorten und regionale Spezialitäten zu entdecken“, so Reimer abschließend.

Hintergrundinformationen:

Seit über 20 Jahren besteht im Rahmen der EU-Herkunftsschutz-Verordnung ein Schutzsystem für geografische Angaben und traditionelle Spezialitäten bei Agrarprodukten und Lebensmitteln. Der Kerngedanke ist, Produkte zu schützen, die aufgrund ihrer Geschichte, Rezeptur oder Qualität als Original anzusehen sind. Mit den drei EU-Gütezeichen – „geschützte Ursprungsbezeichnung“ (g.U.), „geschützte geografische Angabe“ (g.g.A.) und „garantiert traditionelle Spezialität“ (g. t. S) – will die Europäische Kommission die Vielfalt der landwirtschaftlichen Produktion fördern, die Produktbezeichnungen gegen Missbrauch und Nachahmung schützen und Verbraucherinnen und Verbraucher über die besonderen Merkmale der Erzeugnisse informieren. Aktuell sind in der EU über 1.100 Produktbezeichnungen geschützt.

In Baden-Württemberg sind – Mineralwässer ausgenommen – derzeit insgesamt 15 Produktbezeichnungen geschützt:

Geschützte Ursprungsbezeichnungen (g.U.):

  • Allgäuer Emmentaler
  • Allgäuer Bergkäse
  • Weideochse vom Limpurger Rind

Geschützte geografische Angabe (g.g.A.):

  • Schwarzwälder Schinken
  • Schwarzwaldforelle
  • Schwäbische Maultaschen
  • Schwäbische Spätzle/Knöpfle
  • Schwäbisch-Hällisches Qualitätsschweinefleisch
  • Filderkraut/Filderspitzkraut
  • Tettnanger Hopfen
  • Blattsalate von der Insel Reichenau
  • Feldsalate von der Insel Reichenau
  • Gurken von der Insel Reichenau
  • Tomaten von der Insel Reichenau
  • Höri Bülle

Slow Food
Das internationale Projekt „Arche des Geschmacks“ der Slow Food Stiftung für Biodiversität schützt weltweit rund 1.700 regional wertvolle Lebensmittel, Nutztierarten und Kulturpflanzen vor dem Vergessen und Verschwinden, die unter den gegenwärtigen ökonomischen Bedingungen am Markt nicht bestehen können oder aus der Mode gekommen sind.