Jubiläum

100-Jahr-Feier des Verbands Deutscher Qualitäts- und Prädikatsweingüter Baden auf dem Blankenhornsberg

"Der Weinbau in Baden-Württemberg und in Deutschland hat in den letzten Jahrzehnten gerade aufgrund einer konsequenten Anbau- und Qualitätspolitik eine sehr gute Entwicklung durchlaufen, die auch für die Zukunft nicht gefährdet werden darf. Baden-württembergische Spitzenweine dürfen nicht das Opfer internationaler Fleißbandweine werden", sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, am Montag (5. November) im Staatsweingut Blankenhornsberg bei Ihringen (Breisgau Hochschwarzwald) anlässlich der 100-Jahr-Feier des VDP-Baden.

Gerade die VDP-Betriebe hätten immer wieder neue Maßstäbe in Sachen Qualität und Marketing gesetzt und für den deutschen Wein im In- und Ausland sehr viel erreicht. "Gerade weil sich baden-württembergische Weine insgesamt zu qualitativ hochwertigen regionaltypischen Weinen entwickelt haben, sind wir besorgt hinsichtlich der der aktuellen Vorschläge der Europäischen Kommission zur Reform der Gemeinsamen Marktordnung (GMO) für Wein", betonte der Minister.

Die seitens der Europäischen Kommission vorgesehene Reform stelle in Sachen Verbot in Deutschland bewährter traditioneller önologischer Verfahren, mittelfristige Aufhebung des Anbaustopps, Modifikation des Systems der Qualitätskategorien und der Verwendung von Herkunftsbezeichnungen wesentliche Erfolgsparameter des deutschen Weinbaus in Frage.

Hauptziel aus baden-württembergischer und deutscher Sicht muss es deshalb sein, die Reform auf eine zukunftsorientierte Finanzmittelverwendung zu konzentrieren und die Themen önologische Verfahren, Bezeichnungsrecht - diese Faktoren behindern nicht die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Weinbaus - weitgehend auszuklammern sowie die Qualitäts- und Anbauregeln den Mitgliedstaaten zu überlassen.

Neben den bereits vorhandenen Hilfestellungen für die Umstrukturierung und Umstellung von Rebflächen schlug Hauk zukünftig die Förderung zusätzlicher Qualitätsmanagementkonzepte, innovativer Maßnahmen zur weiteren Markterschließung und Kooperationen und Fusionen auf allen Produktion-, Verarbeitungs-, und Vermarktungsstufen vor. Nur so könne der offensiven Produktions- und Vermarktungspolitik der Mitbewerber effizient begegnet werden.

Einen kleinen Lichtblick sieht der Minister dagegen in der Schaffung nationaler Weinbudgets und der Fortführung des Förderprogramms "Umstrukturierung und Umstellung von Rebflächen" durch die EU. "Baden-Württemberg wird hier bereits 2008 auf neue Maßnahmen umstellen", so Peter Hauk. So sollen in der neuen Förderung zusätzlich unter anderem der Rebenaufbau nach Bodenordnungsverfahren, der Aufbau von Rebflächen sowie langfristig funktionsfähige Böschungen/Mauern in Reblagen mit Lößterrassen/Terrassen gefördert werden.

"Eine gezielte Förderpolitik in Weinbau und Kellerwirtschaft, der Erhalt guter Rahmenbedingungen für den Weinbau und die kontinuierliche Weiternetwicklung der Qualität der Produkte sind wesentliche Ziele der baden-württembergischen Weinbaupolitik", sagte Minister Hauk.

Für die Umstrukturierung von Rebflächen wurden seit dem Jahr 2001 landesweit rund 20 Millionen Euro bewilligt, die Förderung innovativer Kellertechnik nach Marktstrukturgesetz betrug seit dem Jahr 2001 rund neun Millionen Euro.

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum