Landwirtschaft

12. Gemüsebautag "Südwest" in Oedheim

"Die aktuelle Fusionswelle sowie der Preis- und Kostendruck in der Frischgemüsevermarktung in Deutschland zwingt auch die baden-württembergischen Vermarktungseinrichtungen, die derzeitige Situation zu überdenken und sich gegebenenfalls neu auszurichten", sagte die Staatssekretärin baden-württembergischen Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum, Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, am Mittwoch (13. Februar) beim 12. Gemüsebautag Südwest als wichtigem Treffpunkt der Gemüsebranche, in Oedheim (Landkreis Heilbronn).

Gemüsevermarktungsschwerpunkte in Süddeutschland sollen erhalten beziehungsweise ausgebaut werden. Die neue Gemüsemarktordnung Obst und Gemüse bietet hierzu gute Fördermöglichkeiten, die es zu nutzen gilt. "Regionale Herkunft, gute Qualität, gesunde Lebensmittel und hohe Umweltstandards sind auf den Märkten gefragt, das ist unsere Chance", erklärte die Staatssekretärin den teilnehmenden Gemüsebauern aus Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz.

Beim Verbraucher hat Gemüse ein gutes Image. Es steht für Genuss, Vielfalt und Frische und gilt als Inbegriff einer gesunden Ernährung. Es gibt viele gute Gründe für reichlichen Gemüseverzehr. Generell senkt ein hoher Gemüseverzehr die Energiedichte der Nahrung; angesichts der zunehmenden Übergewichtsproblematik ein deutliches Argument, mehr davon zu essen. Dies unterstreicht auch die erst kürzlich vorgestellte Nationale Verzehrsstudie. "Es muss unser Ziel sein, die großen gesellschaftlichen Themen, zum Beispiel gesunde Ernährung mit regionalen Produkten zu bearbeiten und zu nutzen", hob Friedlinde Gurr-Hirsch hervor. Auch gelte es gute Rahmenbedingungen für die Produktion im Bereich der Saisonarbeitskräfte und des Pflanzenschutzes zu schaffen. Große Gemüsebaubetriebe könnten durch den vergleichsweise kostengünstigen Einsatz ausländischer Saisonarbeitskräfte entstehen. Die Beschäftigung ausländischer Saisonarbeitskräfte sei für die Sonderkulturbetriebe und insbesondere für die Gemüsebaubetriebe unverzichtbar. "Die Landesregierung Baden-Württemberg hat mit den Beschlüssen der Agrarministerkonferenz und erfolgreichen Bundesratsinitiativen zusammen mit den Berufsverbänden eine Härtefall- und Betriebserweiterungsregelung sowie die flexiblere Anwendung der ursprünglich noch restriktiven Eckpunkteregelung erreicht", betonte die Staatssekretärin.

Durch die Zusammenarbeit mit den Zulassungsbehörden und der Industrie sei es gelungen, in den vergangenen Jahren mehr als 750 Anwendungsgebiete für den Gemüsebau nach Paragraph 18a Pflanzenschutzgesetz zu genehmigen. "Mit der Veröffentlichung einer EU-Verordnung über die einheitliche Rückstandshöchstmengen für die gesamte EU ist in diesem Monat noch zu rechnen. Mit ihrem Inkrafttreten können weitere Lücken im Gemüsebau geschlossen werden", erläuterte Gurr-Hirsch.

Zusatzinformationen:

In Baden-Württemberg bauen rund 2000 Betriebe auf 8.635 Hektar im Freiland (2007) Gemüse an. Unterglasanbau betreiben rund 750 Betriebe mit einer Unterglasfläche von insgesamt 475 Hektar (2007). Mit einem Flächenanteil von acht Prozent an der deutschen Gemüsefläche im Freiland liegt Baden-Württemberg im Freilandgemüseanbau an fünfter Stelle.

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum