Informationstag

21. Informationstag "Politik für den Ländlichen Raum"  

"Der Ländliche Raum ist das Rückgrat Baden-Württembergs. Ihn durch strukturverbessernde Maßnahmen zu fördern und weiterzuentwickeln ist eine Gemeinschaftsaufgabe, für die sich Politik und Wirtschaft zum Wohle der Bewohner im Ländlichen Raum einsetzen muss", sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, am Donnerstag (13. Dezember) in Stuttgart, anlässlich der 21. Informationsveranstaltung "Politik für den Ländlichen Raum" mit Kommunalpolitikern und Vertretern des Landkreises Reutlingen.

"Die Städte und Gemeinden des Ländlichen Raums sind Kristallisationspunkte für nahezu alle Themenbereiche des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum (MLR). Weil diese weit über die Agrarpolitik im engeren Sinne hinausreichen, sind die Kommunalpolitiker des Ländlichen Raums wichtige und kompetente Ansprechpartner für die Landespolitik und speziell für die Mitarbeiter des Ministeriums. Ein enger Dialog schafft so die Voraussetzung, bei kritischen Themen schon im Vorfeld Konflikte zu entschärfen und gegenseitiges Verständnis zu wecken", betonte Minister Hauk.

Die Stärken des Ländlichen Raums zu erhalten und auszubauen, aber auch gleichzeitig den nachhaltigen Folgen des Strukturwandels entgegenzuwirken, sei Aufgabe und Ziel verschiedener Förderprogramme. Dabei gehöre das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum ( ELR ) zu den wichtigsten Programmen des Landes, um die integrierte Strukturentwicklung der Gemeinden zu unterstützen. Seit 1995 wurden mit dem ELR landesweit über 800 Millionen Euro an Fördermitteln bereitgestellt, mit denen ein Investitionsvolumen von mehr als 6 Milliarden Euro angestoßen werden konnte.

An dieser Förderbilanz des Landes habe auch der Landkreis Reutlingen überdurchschnittlich profitiert. "Seit Bestehen des ELR wurden für Maßnahmen in den Städten und Gemeinden des Landkreises Reutlingen ELR-Mittel in Höhe von über 21 Millionen Euro bereitgestellt, mit denen Investitionen von rund 150 Millionen Euro ermöglicht wurden. Außerdem konnten dadurch 630 Arbeitsplätze direkt und eine noch höhere Anzahl indirekt geschaffen und gesichert werden", erklärte der Minister.

Mit den eingesetzten Fördermitteln wird ein Mehrfaches an Investitionen sowohl im öffentlichen, als auch im privaten Bereich angeregt. Damit ist dieses Programm, durch seinen erheblichen Einfluss auf die Schaffung und Erhaltung von Arbeitsplätzen, ein bedeutendes Konjunkturprogramm für kleinere und mittelständische Betriebe im Ländlichen Raum.

Seit März 2001 ist der Landkreis Fördergebiet im Rahmen des naturschutzorientierten Förderprogramms PLENUM (Projekt zur Erhaltung und Entwicklung von Natur und Umwelt) des Landes Baden-Württemberg. Neben 17 anderen deutschen Regionen im Jahr 2002 hat der Landkreis Reutlingen den Wettbewerb "REGIONEN AKTIV - Land gestaltet Zukunft" des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft gewonnen und wurde in das entsprechende Modellvorhaben aufgenommen.

"Auch das erste Biosphärengebiet in Baden-Württemberg, für das die UNESCO-Anerkennung angestrebt wird, wird ganz wesentlich vom Landkreis Reutlingen getragen. Mit einer Fläche von etwa 84.500 Hektar, einem Kernzonenanteil von 3,3 Prozent, einer Pflegezone von 39,9 Prozent und einer Entwicklungszone von 56,8 Prozent erreicht das Biosphärengebiet die von der UNESCO geforderten Flächen. Die Projektförderung im Biosphärengebiet steht auf einem stabilen Fundament, ab dem nächsten Jahr wollen wir in konkrete Projekte einsteigen", hob Minister Peter Hauk hervor.

Das MLR lädt regelmäßig Kommunalpolitiker und Vertreter des Öffentlichen Lebens aus den Landkreisen Baden-Württembergs zu einem Informationstag nach Stuttgart ein. Dabei soll ein Dialog zu den Schwerpunktthemen integrierte Agrarpolitik für den Ländlichen Raum, Naturschutz- und Strukturentwicklungsmaßnahmen, Flurneuordnung und Landentwicklung, Verbraucherpolitik und Lebensmittelsicherheit sowie Perspektiven der Forstwirtschaft entstehen. Nach bisher 20 erfolgreichen Informationstagen mit verschiedenen Landkreisen sind weitere Gespräche mit Verantwortlichen anderer Landkreise geplant.

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum