"Das Landesprogramm ´Natur in Stadt und Land` mit seinen jährlich im Wechsel stattfindenden Landesgartenschauen und Grünprojekten hat sich als Impulsgeber für eine umfassende Entwicklung in den durchführenden Städten und Gemeinden in Baden-Württemberg bewährt. So kann sich Bad Rappenau durch die umfangreichen Gestaltungsmaßnahmen im Rahmen der Landesgartenschau nun mit Recht als ´Stadt der Gärten und Parks` bezeichnen", sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, am Donnerstag (17. April) bei der Vorpressekonferenz zur Landesgartenschau 2008 in Bad Rappenau (Landkreis Heilbronn).
Die Landesgartenschau Bad Rappenau zeichne sich durch ein individuelles Konzept aus. Mit dem Schwerpunkt ´Gesundheit und Wellness` besetze sie zusätzlich ein höchst aktuelles Thema. Die Ziele des Landesprogramms verwirkliche sie aber in gleicher Weise wie die 21 vorhergehenden Landesgartenschauen. "In erster Linie stellen unsere Gartenschauen eine hervorragende Möglichkeit dar, das Wohnumfeld in den durchführenden Städten durch die Anlage öffentlicher Grünflächen zu verbessern. Es entstehen neue Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung und Naherholung, die alle Altersgruppen ansprechen", erklärte der Minister. Beides bedeute für die Bürgerinnen und Bürger ein merkliches Plus an Lebensqualität. Gerade vor dem Hintergrund der zunehmenden Urbanisierung und des Klimawandels gewinne die Begrünung der Städte an Bedeutung, sei es in Form von Gärten, Parkanlagen, Straßenbegleitgrün oder von bewachsenen Fassaden.
Neben zahlreichen gärtnerischen und floralen Beiträgen der einzelnen Fachverbände präsentiert sich auch das Land Baden-Württemberg, unter der Federführung des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum, als wichtiger Ausstellungspartner auf der Landesgartenschau Bad Rappenau. Im Treffpunkt Baden-Württemberg werden in 25 Ausstellungen die Ministerien des Landes und ihre nachgeordneten Behörden sich und ihre Aufgaben präsentieren. Es werden Themen wie Natur, Umwelt, Gesundheit, Bildung und Wissenschaft aufgegriffen. Aber auch politische Themen, wie etwa ´Zukunftsperspektiven für den Ländlichen Raum` kommen nicht zu kurz. Darüber hinaus gi bt es ein buntes und vielfältiges Programm mit rund 250 Veranstaltungen für alle Altersgruppen. Neben vielen fachlichen Veranstaltungen sorgen zahlreiche Konzerte und Kleinkunstabende für kurzweilige Stunden. Bei Kindertheatervorstellungen, Spielewochenenden, Aktionstagen und Kreativangeboten zum Mitmachen kommen auch die kleinen Gäste voll auf ihre Kosten.
Außerhalb des Treffpunkts Baden-Württemberg ist auch die Forstverwaltung in Bad Rappenau mit einem eigenen Dauerausstellungsbeitrag präsent. Traditionell informieren die Förster auf Landesgartenschauen über die Funktionen des Waldes, die Vorteile des Öko-Rohstoffes Holz und über die Aufgaben der nachhaltigen Waldbewirtschaftung. In Bad Rappenau widmet sich die Waldausstellung unter dem Motto ´ZeitWald` dem Thema ´Auswirkungen des Klimawandels`.
Ein informativer Dauerausstellungsbeitrag zum Thema Landwirtschaft ist im Salinenpark zu finden. Dort entstand unter der Federführung der Unteren Landwirtschaftsbehörde beim Landratsamt Heilbronn ein landwirtschaftliches Schaufeld, in dem das Heilbronner Land als bedeutsame Ackerbauregion präsentiert wird. Die Besucher finden beispielsweise regional wichtige Ackerkulturen wie Weizen, Braugerste, Zuckerrüben oder Mais, Informationen zu deren Anbau nach den Grundsätzen der integrierten und umweltverträglichen Produktion sowie zu den vielfältigen Möglichkeiten der Verwertung als Nahrungs- und Futtermittel, technischer Rohstoff oder Bioenergie. Im Grünen Klassenzimmer bietet die Untere Landwirtschaftsbehörde regelmäßig Unterrichtseinheiten zu Themen der Landwirtschaft und der Ernährung.
Zusatzinformationen:
Landesgartenschauen finden in Baden-Württemberg seit 1980 statt. Seit 2001 wechseln sich im Rahmen des Landesprogramms ´Natur in Stadt und Land` Landesgartenschauen und Grünprojekte jährlich ab. Auf Grund seiner positiven Wirkungen entwickelte sich das Förderprogramm des Landes im Verlauf der vergangenen 28 Jahre zu einem gefragten Erfolgsmodell. Im Rahmen der 22 baden-württembergischen Landesgartenschauen (einschließlich Bad Rappenau) sowie der im Jahr 2001 eingeführten Grünprojekte wurden rund 585 Hektar Grünanlagen geschaffen oder neu gestaltet. Die zweckgebundenen Investitionszuschüsse des Landes betrugen seit 1980 insgesamt knapp 73 Millionen Euro. Die Städte selbst haben etwa 138 Millionen Euro beigesteuert. Zudem hat der Landeszuschuss im Durchschnitt der vergangenen Jahre etwa den sechsfachen Betrag an Investitionen in die Gartenschau-Daueranlagen sowie in begleitende Maßnahmen der öffentlichen Hand ausgelöst.
Das Interesse am Landesprogramm ist nach wie vor sehr groß. Bis zum Jahr 2014 sind die Landesgartenschauen und Grünprojekte vergeben. Für die Zeit danach stehen bereits zahlreiche Kommunen in den Startlöchern. Daher steht noch im Jahr 2008 die Auslobung eines neuen Auswahlverfahrens an.
Quelle:
Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum