Jubiläum

60-jähriges Bestehen des Landfrauenverbandes Württemberg-Baden

"Vor 60 Jahren haben mutige Frauen erfolgreich die Landfrauenarbeit gegründet. Durch die gemeinsame Arbeit konnten vielfältige Hilfen, Unterstützung und Orientierung gegeben werden. Dies wird bis heute innovativ und modern fortgesetzt", sagte die Staatssekretärin im baden-württembergischen Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum, Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, am Samstag (17. November) in Ludwigsburg anlässlich des 60-jährigen Jubiläums des Landfrauenverbandes Württemberg-Baden.

Mit der Gründung des ersten Kreisvereins, am 13. Februar 1947, wurde der Grundstein für eine Erfolgsgeschichte gelegt. Der Landfrauenverband Württemberg-Baden ist einer der größten Frauenverbände in Baden-Württemberg und vertritt die Interessen von circa 55.000 Frauen im Land. Gemeinsam mit den Partnerverbänden in Südbaden und Württemberg-Hohenzollern sind die Landfrauenverbände mit rund 85.000 Mitgliedern die größte Frauenorganisation in Baden-Württemberg.

"Das ehrenamtliche Engagement ist Voraussetzung für gelebte Demokratie und menschliches Miteinander", betonte Friedlinde Gurr-Hirsch. Das Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum unterstützt über das Projekt "Zukunftswerkstatt - Ehrenamt für den Ländlichen Raum" die Seminararbeit der Landfrauenverbände für ehrenamtlich Tätige mit jährlich 40.000 Euro.

Landfrauenarbeit war immer geprägt durch den sich vollziehenden Wertewandel in der Gesellschaft. Es sei ein allgemeiner Trend, dass jüngere Menschen sich nicht mehr auf Dauer an ein Ehrenamt binden wollen oder können. Der Zwang zu Mobilität und der Einsatz im Beruf erschwere das ehrenamtliche Engagement. Der gesellschaftliche Wandel gehe weiter und beeinflusse die Verbandsarbeit. Frauen setzen heute ihre gute Ausbildung im Beruf stärker um. Dies gilt gerade auch für Mütter. Laut Familienbericht aus dem Jahr 2004 nähert sich die Erwerbstätigenquote von Frauen mit Kindern derjenigen von Frauen ohne Kinder an, Teilzeitbeschäftigung und Telearbeit begünstigen die gestiegene Frauenerwerbstätigkeit. Die Rahmenbedingungen müssen an diese geänderte Situation angepasst werden. Gerade im ländlichen Raum mangele es an Betreuungsmöglichkeiten für Kleinkinder. Allerdings funktionieren die familiären Netze dort besser und sollten nicht zerschnitten werden.

Mit ihrer Weiterbildungsarbeit auf Orts- und Kreisebene tragen die Landfrauenverbände zu einer breiten Diskussion in den Familien und zwischen den Generationen bei. Die Landfrauenverbände in Baden-Württemberg leisten damit einen wichtigen Beitrag und setzen die Nachhaltigkeitsstrategie bereits seit vielen Jahren erfolgreich um. "Innovative Projekte sollen auch in Zukunft gefördert werden. Mit der Genehmigung des Maßnahmen- und Entwicklungsplanes Ländlicher Raum sei eine wichtige Grundlage gelegt worden", ergänzte die Staatssekretärin.

Die Landfrauenverbände engagieren sich in vielfältiger Weise, wie die folgenden Beispiele zeigen:

Qualitätsoffensive Brustkrebs, Aktionsbündnis gegen AIDS, Datenautobahn auf dem Land, Steigerung der Frauenquote in der Kommunalpolitik, Haushaltsführerschein an Schulen, EDV- und Internet-Offensive für Frauen im ländlichen Raum (Start- und Klick-Kurse inklusive Nachfolgeprojekt Medienkompetenz durch doIT-easy , IT-Landfrauen Aktionsbündnis gentechnikfreie Landwirtschaft.  

"Wir wollen dass der Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg stark bleibt. Dies gilt ganz besonders für unsere ländlichen Räume. Die Frauen leisten bei der Sicherung der Wirtschaftsleistung und Verbesserung der Lebensqualität im ländlichen Raum einen außerordentlichen Beitrag" erklärte Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch.

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum