Naturschutz

Abschluss der Renaturierung der "Spitzwiesen" an der Murr in Backnang

"Die Fließgewässer in und um Backnang waren in der Vergangenheit starken Veränderungen ausgesetzt. Im Stadtgebiet dienten die flachen Auenbereiche zur Ansiedlung von Produktionsstätten. Gewässersohlen und Ufer wurden baulich verändert. Die Auen wurden zunehmend ackerbaulich genutzt. Bodenerosion, Nährstoffeinträge und ein fehlender Hochwasserschutz waren die Folge", sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, am Dienstag (28. August) bei der Abschlussveranstaltung der Renaturierung der "Spitzwiesen" an der Murr in Backnang (Rems-Murr-Kreis).

Die Stadt Backnang habe dem entgegen gewirkt und an der Murr und ihren Zuflüsse wieder ökologisch funktionsfähige Auen und Gewässerläufe entwickelt. Als eine der Renaturierungsmaßnahmen wurde eine neue Schleife parallel zur Murr in einem flachen Bogen als Rohflussbett gegraben. Zusätzlich wurde ein Feuchtgebiet mit einer neuen zusammenhängenden Teichkette geschaffen. Dadurch entstehen neue Wasserflächen mit Dauerstau sowie verschiedene Tümpel mit ausgeprägter Wasser-Wechselzone die Amphibien, Libellen und anderen Wasserinsekten als Lebensraum dienen. In den Randbereichen wurden einige wenige Röhrichte und Hochstauden aus regionaler Herkunft als Initialpflanzung gepflanzt. Die meisten Flächen sollten sich jedoch natürlich besiedeln. Die "Renaturierung der "Spitzwiesen" an der Murr" wurde aus Mitteln der für die Erweiterung der Erd- und Hausmülldeponie in Backnang-Steinbach festgesetzten Ausgleichsabgabe gefördert. Der Stadt Backnang hätte hierfür eine Zuwendung von rund 280.000 Euro zur Verfügung gestellt werden können.

Besonders hervorzuheben sei, dass die Schickhardt-Realschule Backnang für das Projekt in den Spitzwiesen die Patenschaft übernommen habe. Damit werde den Schülerinnen und Schülern ermöglicht, an der Entwicklung des Lebensraums für zahlreiche gewässer- und auentypische Tiere und Pflanzen praktisch teilzuhaben, sie kennenzulernen und hautnah zu erleben.

"Ziel der Politik und des Naturschutzes ist es, die Feuchtlebensräume ökologisch sinnvoll zu entwickeln. Damit fördern wir den Hochwasserschutz und schaffen wichtige Lebensräume", betonte Hauk.

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum