"Es ist wichtig, dass gerade Kindern ein Umweltbewusstsein vermittelt wird. Vielen Kindern und Jugendlichen fehlt heutzutage der Bezug zur natürlichen Umwelt. Dabei stellt eine intakte Natur- und Kulturlandschaft für jeden von uns eine wichtige Lebensgrundlage dar. Umweltbildung ist daher eine zentrale Aufgabe, damit wir und andere von unserem vielfältigen Naturreichtum auch später noch zehren können", sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum, Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, am Mittwoch (11. Juni) bei der Ausstellungseröffnung '30 Jahre Stiftung Naturschutzfonds' auf der Landesgartenschau in Bad Rappenau (Landkreis Heilbronn).
Die Vereinten Nationen haben für die nächsten Jahre die Weltdekade 'Bildung für nachhaltige Entwicklung' ausgerufen. Damit werde deutlich, dass es notwendig sei, nachhaltiges Denken und Handeln weltweit zu entwickeln und zu verankern. Die Bildungsdekade nutze auch das Land Baden-Württemberg, um 'Bildung für nachhaltige Entwicklung' noch stärker in der Öffentlichkeit und insbesondere im Bildungswesen zu verankern. Gemeinsam mit dem Umwelt- und Kultusministerium erarbeite die Stiftung Naturschutzfonds beispielsweise 'Handreichungen zur Umsetzung des Leitbildes einer nachhaltigen Entwicklung' .
"Einer anderen zentralen Herausforderung stellt sich die Stiftung Naturschutzfonds mit der Sicherung der biologischen Vielfalt. Weltweit gibt es schätzungsweise 1,4 Millionen Tierarten, in Deutschland rund 48.000, in Baden-Württemberg 38.000. Artenvielfalt hat einen hohen Wert, auch wenn uns dies meistens nicht bewusst ist. Sie sichert das ökologische Gleichgewicht und ist ein Pool an natürlichen Ressourcen", ergänzte Gurr-Hirsch. Allerdings waren die vergangenen Jahrzehnte durch einen stetigen Verlust an wildlebenden Tier- und Pflanzenarten sowie einem Rückgang der Kulturpflanzen geprägt. "Die Zeit drängt. Der rapide Verlust an biologischer Vielfalt soll bis zum Jahr 2010 gebremst werden. In Baden-Württemberg wurden in der Vergangenheit bereits große Anstrengungen unternommen, um die schöne und vielfältige Natur in unserem Land zu bewahren. So wurde im März dieses Jahres die Beitrittserklärung zur globalen Initiative 'Countdown 2010' unterzeichnet. Mit dem Beitritt bekräftigt Baden-Württemberg seinen Willen, sich entschieden für den Erhalt der biologischen Vielfalt einzusetzen", betonte die Staatssekretärin.
Biologische Vielfalt umfasse dabei nicht nur die Vielfalt an Arten, sondern auch an Lebensräumen. Mit dem in diesem Jahr beschlossenen 'Aktionsplan Biologische Vielfalt' sollen nicht nur die Lebensbedingungen für gefährdete heimische Arten nachhaltig verbessert, sondern auch mehr Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit für dieses wichtige Thema erzielt werden.
Zusatzinformationen:
Die Stiftung Naturschutzfonds wurde 1978 gegründet und hat ihren Sitz bei der obersten Naturschutzbehörde, dem Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum in Stuttgart. Die Stiftung dient ausschließlich und unmittelbar gemeinnützigen Zwecken.
Die Stiftung Naturschutzfonds fördert Projekte des amtlichen und privaten Natur- und Umweltschutzes. Grundsätzlich unterstützt sie vorwiegend Projekte zur Weiterentwicklung des Naturschutzes und der Landschaftspflege sowie Projekte mit Modellcharakter. Für die Aufgaben stehen jährlich zwischen zwei und drei Millionen Euro zur Verfügung. In den 30 Jahren ihres Bestehens hat die Stiftung etwa 2.800 Projekte mit einem Volumen von rund 80 Millionen Euro gefördert.
Aufgabenfelder:
Forschung:
Anregung und Förderung der Forschung sowie modellhafter Untersuchungen auf dem Gebiet der natürlichen Umwelt Beratung:
Beratung des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum bei der Planung und Verwendung der verfügbaren Forschungsmittel
Umweltbildung:
Unterstützung und Förderung von Maßnahmen der Aufklärung, Ausbildung und Fortbildung Auszeichnung:
Auszeichnung von richtungsweisenden Leistungen auf dem Gebiet der Erhaltung der natürlichen Umwelt Grunderwerb:
Finanzierung des Erwerbs von Grundstücken für Zwecke des Naturschutzes oder der Erholungsvorsorge Schutz/Pflege:
Förderung von Maßnahmen zum Schutz der Natur und zur Pflege der Landschaft
Quelle:
Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum