Baden-Württemberg fördert Erforschung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden zum Tierversuch

"Die Landesregierung wird in den nächsten drei Jahren die Erforschung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden zum Tierversuch verstärkt fördern. Ein jährlicher Forschungspreis wird darüber hinaus Forschungsarbeiten auszeichnen, die einen wesentlichen Beitrag zum Ersatz von Tierversuchen oder zur Verminderung der Belastung von Tieren im Bereich der Wissenschaft und Lehre sowie der medizinischen Diagnostik und der Prüfung von Stoffen und Produkten leisten", betonte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, am Montag (17. Juli) bei der Sitzung des Landesbeirats für Tierschutz beim Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum in Stuttgart.

Der Landesbeirat für Tierschutz begrüßte die verstärkte Förderung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden zum Tierversuch und bat die Landesregierung, die hierfür erforderlichen Mittel möglichst schnell bereit zu stellen.

Mit über 80 Prozent sei die EU der bei Weitem größte Importeur von Wildvögeln. Nur ein Bruchteil der in den Ursprungsländern gefangenen Wildvögel überlebe die oft tierschutzwidrigen Fangmethoden, die qualvollen Transportbedingungen und die beklemmende Enge der Aufenthaltsstationen bei diversen Zwischenhändlern. Der Landesbeirat für Tierschutz bat daher die Landesregierung, sich für ein dauerhaftes Verbot der Einfuhr von Wildvögeln in die Europäische Union einzusetzen.

Derzeit ist die Einfuhr von Wildvögeln auf Grund des weltweiten Vogelgrippegeschehens zeitlich befristetet untersagt. Aus Gründen des Tier- und Artenschutzes setzt sich der Beirat aber für ein unbefristetes Einfuhrverbot unabhängig von tierseuchenrechtlichen Regelungen ein. "Diese Initiative greifen wir gerne auf. Wegen des freien Handels zwischen den EU-Mitgliedsstaaten kann der Handel mit Tieren, die in andere EU-Länder legal eingeführt wurden, nicht verboten werden. Deshalb ist hier eine EU-weite Regelung erforderlich. Die Landesregierung wird die Bundesregierung bitten, sich in Brüssel für ein solches Verbot einzusetzen", so Minister Hauk.

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum