Agrarpolitik

Berglandwirtschaft in der GAP nach 2013

„Mittelgebirge wie der Schwarzwald oder die Schwäbische Alb gehören eindeutig zu den Bergregionen. Baden-Württemberg wird deshalb mitreden, wenn es um die Ausgestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik nach 2013 und die Auswirkungen auf die benachteiligten Gebiete geht“, sagte die Staatssekretärin im baden-württembergischen Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz, Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, am Donnerstag (14. Oktober 2010) anlässlich eines politischen Treffens mit Vertretern der europäischen Alpenregionen in Bozen (Italien).

Im Mittelpunkt stand die Frage, wie sich die Bergregionen auf europäischer Ebene mehr Gehör verschaffen und wie die Kräfte mit Blick auf die Weiterentwicklung der GAP stärker gebündelt werden können. „Baden-Württemberg ist im Vergleich zu Vorarlberg oder zu Südtirol kein typisches Bergland. Allerdings ist nicht nur die absolute Höhe der Berge für die Bewirtschaftung entscheidend. Die Gemeinsamkeiten dieser Länder sind größer als die Unterschiede“, betonte Gurr-Hirsch und verwies auf die typischen Merkmale dieser sensiblen Ökosysteme wie eingeschränkte Mechanisierbarkeit, Bedeutung der Grünlandbewirtschaftung und der Viehhaltung sowie die Gefahr der Nutzungsaufgabe und Abwanderung. „Deshalb werden wir gemeinsam mit unseren Partnern aus Bayern, Österreich und Italien in Brüssel für eine verlässliche und ausgewogene Agrarpolitik auch nach 2013 mit besonderem Augenmerk auf unsere heimische Berglandwirtschaft streiten“, erklärte die Staatssekretärin.

Bergbauern wichtig für das ganze Land

„Bergbauernpolitik und Politik für den Ländlichen Raum sind untrennbar miteinander verbunden. Wer leistungsfähige ländliche Räume erhalten möchte, muss den Landwirten in den benachteiligten Gebieten verlässliche Rahmenbedingungen bieten“, erklärte die Staatssekretärin. So sei beispielsweise ein wirtschaftlich interessanter Tourismus im Schwarzwald oder auf der Alb ohne eine wettbewerbsfähige Landwirtschaft undenkbar. „Es ist eine wichtige Aufgabe der Gesellschaft und der Brüsseler Agrarpolitik, die Arbeit dieser Bäuerinnen und Bauern angemessen zu honorieren“, sagte Gurr-Hirsch.

An Ausgleichszulage und Gebietskulisse festhalten

„Mit der Ausgleichszulage steht uns ein gutes Förderinstrument zur Verfügung“, betonte die Staatssekretärin. Die Ausgleichszulage sei flexibel, unbürokratisch und effizient. Baden-Württemberg wolle am Instrument der Ausgleichzulage und an der Gebietskulisse festhalten.

Die vorhandenen Marktpotenziale nutzen und ausbauen

„Landwirtschaft in den Bergregionen bringt allerdings nicht nur Belastungen mit sich. Sie bietet auch Chancen, die wir gemeinsam mit allen beteiligten Akteuren nutzen müssen“, so die Staatssekretärin. So eröffne zum Beispiel Produktion und Vermarktung von unverwechselbaren und authentischen Lebensmitteln ein erhebliches wirtschaftliches Potenzial für die Agrar- und Ernährungswirtschaft. Solche Produkte seien derzeit bei den Verbrauchern sehr beliebt.

Weitere Informationen zu den Themen Landwirtschaft und Ernährung finden sich auf der Internetseite des Ministeriums für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz unter www.mlr.baden-wuerttemberg.de .

Quelle:

Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz Baden-Württemberg