Besichtigung der Abteilung Diagnostik des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamtes Karlsruhe in der Außenstelle Heidelberg  

"Die Sicherung der Tiergesundheit ist der grundlegende Baustein für die Sicherheit von Lebensmitteln. Im Sinne eines guten und verlässlichen Verbraucherschutzes müssen wir für diese Sicherung sorgen", sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, am Freitag (28. Juli) beim Besuch der Abteilung Diagnostik des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamtes ( CVUA) Karlsruhe. " Im Regierungsbezirk Karlsruhe und in speziellen Bereichen darüber hinaus, trägt das CVUA Karlsruhe mit seiner Außenstelle Heidelberg durch Innovation und Qualität sehr erfolgreich zu einem zuverlässigen Verbraucherschutz bei", betonte der Minister.

Das CVUA Karlsruhe ist eine akkreditierte Untersuchungseinrichtung. Die Untersuchung der Proben erfolgt nach der strengen EU-Norm ISO/IEC 17025. Im Jahr 2005 untersuchte die Abteilung Diagnostik des CVUA Karlsruhe 75.000 Proben von Tieren. Davon sind rund 70.000 Untersuchungen im Rahmen der Tiergesundheitsüberwachung durchgeführt worden. Die Untersuchungszahlen sind im Jahr 2006, bedingt auch durch den Ausbruch der Vogelgrippe (Aviäre Influenza), noch gestiegen. Ein Viertel der landesweit auf Vogelgrippe untersuchten Proben wurde in Heidelberg durchgeführt. Das Labor verfügt über den neuesten Stand der Labortechnik und das entsprechende wissenschaftliche "Know-how" sowie ein fachkompetentes Spezialistenteam.

Aufgrund der vorliegenden fachlichen Kompetenz konnten in der Abteilung Diagnostik weitere molekularbiologische Methoden zum Nachweis von Tierseuchen erfolgreich etabliert werden. "Die rasche und zuverlässige Diagnose des Erregers der Schweinepest, einer gefürchteten virusbedingten Tierseuche in den Schweinebeständen, ist unabdingbar für eine erfolgreiche Bekämpfung der Seuche. Hier wurde die vom nationalen Referenzlabor, dem Friedrich-Loeffler-Institut auf der Insel Riems, und die von der EU empfohlene Methode zur Untersuchung auf Schweinepest etabliert", erklärte der Minister.

Die Bovine Virusdiarrhoe - BVD/ MD, eine ebenfalls virusbedingte Erkrankung des Rindes, führt zu hohen ökonomischen Verlusten. Die modernen molekularbiologischen Methoden wie die real time PCR helfen die Tierseuchenerreger schnell nachzuweisen und sichern damit ein schnelles und frühzeitiges Erkennen von Seuchen und Gesundheitsstörungen. Diese moderne Untersuchungsmethodik ermöglicht die Bearbeitung einer hohen Probenzahl in kürzerer Zeit als bisher, durch vorausgehende Screeningverfahren wird bei gezieltem Einsatz ein hoher Kosten-Nutzeffekt erzielt.

Ziel der Diagnostik ist die Gesunderhaltung der Nutztierbestände. Dies erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den am Standort Heidelberg ebenfalls ansässigen Tiergesundheitsdiensten. "Nur von gesunden Tieren können auch gesunde Lebensmittel für den Menschen produziert werden. Hier ist die entscheidende Schnittstelle zur Lebensmittelsicherheit und dem Schutz des Menschen vor gesundheitlichen Gefahren, insbesondere Zoonosen", so der Verbraucherschutzminister. Daher gilt den gefährlichen Zoonoseerregern in der Diagnostik ein weiteres Augenmerk. Hierbei handelt es sich um Krankheitskeime, die vom Tier auf den Menschen übertragbar werden, wie zum Beispiel Salmonellen. Die bakteriellen Erreger können zuweilen vom Menschen durch den Verzehr von Lebensmitteln aufgenommen werden und unter Umständen zu schwerwiegenden Erkrankungen führen.

Aufgrund langjähriger Erfahrungen in der Botulismusdiagnostik beim Tier wurde in der Außenstelle Heidelberg des CVUA Karlsruhe der Nachweis von Botulismus - Toxin in Lebensmitteln, Futtermitteln und anderen Substraten als Zentralaufgabe für Baden-Württemberg eingerichtet. Botulismus gilt als typische Lebensmittelvergiftung. Die Giftstoffe („Toxine“) werden in kontaminierten Gemüse- und Fleischkonserven, in Würsten (botulus, lat. = Wurst) und ähnlichen Produkten unter Luftabschluss gebildet und führen bei einer Vergiftung in 50 Prozent der Fälle zum Tode.

Aber nicht nur über verdorbene Lebensmittel können Krankheiten übertragen werden. Auslöser können auch Seuchen, wie beispielsweise die Tollwut und die Echinokokkose, verursacht durch den kleinen Fuchsbandwurm, sein. Die Außenstelle Heidelberg hat sich seit langer Zeit intensiv mit Wildtieruntersuchungen beschäftigt. Über 2000 Füchse wurden vergangenes Jahr in Heidelberg auf Tollwut und den kleinen Fuchsbandwurm, im ersten Halbjahr 2006 bereits über 1.500 Tiere, untersucht.

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.untersuchungsaemter-bw.de

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum