Biosphärengebiet

Besuch einer Abordnung des MAB-Komitees im Biosphärengebiet Schwäbische Alb

"Die Anerkennung des Biosphärengebietes Schwäbische Alb gewinnt durch den Besuch des MAB-Nationalkomitees an Dynamik. Alle Beteiligten arbeiten mit Hochdruck an der Umsetzung dieses herausragenden Projektes", sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, am Freitag (16. März) in Bad Urach (Landkreis Reutlingen) im Rahmen der Abschlussbesprechung der ersten Inspektionsreise des nationalen MAB-Komitees ( M an a nd the B iosphere ) der UNESCO. "Das Projekt "Biosphärengebiet Schwäbische Alb" ist ein zentrales Projekt der Landesregierung, um die biologische Vielfalt im Land zu erhalten und die ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit in einer Modelregion sichtbar werden zu lassen", erläuterte Minister Hauk die Bedeutung des Gebietes für das Land Baden-Württemberg.

Mit einer Fläche von etwa 77.700 Hektar, einem Kernzonenanteil von 3,5 Prozent, einer Pflegezone von 36,7 Prozent und einer Entwicklungszone von 59,8 Prozent erreicht man mit der derzeitigen Abgrenzung die von der UNESCO geforderten Flächen. "Wir liegen im grünen Bereich bei der Flächenbilanz und hoffen mit dem ganzheitlichen Konzept die UNESCO überzeugen zu können", betonte der Minister.

Die UNESCO Anerkennung biete eine Reihe von Vorteilen und soll für das Gebiet nach Möglichkeit bis zum Jahr 2008 erreicht werden. Mit diesem neutralen "Gütesiegel" werde der hohe Standard im Gebiet dokumentiert; stelle gleichzeitig einen zusätzlichen touristischen und ökonomischen Wert dar. Das Biosphärengebiet spielt als Modellregion eine Vorreiterrolle bei der Nachhaltigkeit. Zusätzlich erfolgt ein weltweiter Austausch und Wissenstransfer in Sachen Nachhaltigkeit mit den Fachleuten der UNESCO und dem bestehenden, weltweiten Netzwerk der anderen Biosphärengebiete. Gleichzeitig wird die Region im Rahmen der nationalen Naturlandschaften damit bundesweit beworben. Die Ziele für die Region werden regelmäßig überprüft und der Erfolg dadurch sichtbar.

Für die Etablierung des Biospärengebietes sollen erhebliche finanzielle Mittel von der Landesstiftung und dem Land zur Verfügung gestellt werden. Neben den laufenden Kosten von rund 750.000 Euro jährlich werden rund fünf Millionen Euro Projektmittel und Investitionskosten bereit gestellt. Darin sind auch die Mittel für die Errichtung des Informationszentrums im "Alten Lager" auf dem Gelände des ehemaligen Truppenübungsplatzes in Münsingen enthalten.

"Das Land und die beteiligten Kommunen arbeiten mit Hochdruck an der erforderlichen Verordnung für das Gebiet und bereiten die Unterlagen für die UNESCO-Anerkennung vor. Zusätzlich laufen die Planungen für das Informationszentrum und ein Informationsnetzwerk in der ganzen Region. Darüber hinaus stehen zahlreiche erste Projekte in den Startlöchern. Das Biosphärengebiet hat bei uns derzeit eindeutig Priorität und alle Partner ziehen an einem Strang", betonte der Minister.

Für die Umsetzung hat sich das Land einen anspruchvollen Zeitplan gesetzt. In den nächsten Wochen erfolgt die Beratung im Ministerrat zur Gebietsabgrenzung und der Schutzgebietsverordnung, die dann nach einer öffentlichen Anhörung bis zum Sommer verabschiedet werden soll. Bei der UNESCO-Anerkennung sind drei Gremien beteiligt: Das deutsche MAB-Komitee prüft den Antrag anhand des nationalen Kriterienkatalogs und muss eine Anerkennungsempfehlung aussprechen. Das Advisory Comitee prüft die Empfehlung des MAB-Komitees auch im Hinblick auf die internationalen Leitlinien der UNESCO. Die abschließende Entscheidung trifft die Vollversammlung der UNESCO. Ziel ist die Anerkennung bis Ende 2008. Mit diesem Besuch verschafft sich eine Abordnung des MAB-Komitees einen ersten Eindruck über die Region und ihre Aktivitäten.

Hinweis für die Presse:

Zum Abschluss der Besuchsreise findet heute (Freitag 16. März) um 16 Uhr ein Pressegespräch mit den Mitgliedern des MAB-Komitees und Minister Peter Hauk statt. Die Veranstaltung findet im Rathaus Bad Urach, Historischer Ratssaal, Marktplatz 8-9, statt.

Für Rückfragen steht Ihnen die Pressestelle des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum, zur Verfügung.

Thomas Deines, Stellvertretender Pressesprecher, Tel 0711-126 2356 oder

Mobil: 0173-6924418, Mail: thomas.deines@mlr.bwl.de

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum