Energie

Biomasse der wichtigste erneuerbare Energieträger im Land

"Der Ausbau und die Sicherung einer nachhaltigen Energieversorgung kann nur gemeinsam gelingen. Alle Partner müssen sich hier engagieren. Die Bioenergie, die heute bereits mit rund fünf Prozent der wichtigste erneuerbare Energieträger ist, wird auch beim weiteren Ausbau eine wichtige Rolle spielen. Ergänzt werden muss dies durch eine steigende Energieeffizienz, Forschung und einen fairen Wettbewerb", sagte der Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, am Montag (22. September) bei der Eröffnung der Via Energia Oberrhein in Iffezheim (Landkreis Rastatt).

Das Energiekonzept der Landesregierung sehe eine Effizienzsteigerung und Energieeinsparung um zehn Prozent vor. Zusätzlich solle der Anteil erneuerbarer Energien am Primärenergieverbrauch bis zum Jahr 2020 auf 12 Prozent steigen. Heute liege dieser Wert bei 7,6 Prozent mit einem Anteil der Bioenergie von 71 Prozent. Ergänzt müssten diese Maßnahmen durch einen fairen Wettbewerb im Energiesektor und wirtschaftliche Energieangebote für die Verbraucher. Damit dies gelingen könne müsse auch der Bereich der Forschung und Entwicklung weiter ausgebaut werden. "Eine nachhaltige Energieversorgung muss ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekten gerecht werden. Um dies zu erreichen brauchen wir eine breite Zusammenarbeit und müssen auch altbekannte Pfade verlassen", betonte Hauk.

Die Bedeutung der erneuerbaren Energien für die Landwirtschaft nehme immer weiter zu. Nach Angaben des Statistischen Landesamts beziehe bereits jeder zehnte Landwirt Einkünfte aus der Gewinnung von Biogas, der Nutzung von Wind- und Solarenergie oder Energieholz. "Dies bedeutet für viele Landwirte einen zusätzlichen Betriebszweig, dabei gilt es allerdings noch die Effizienz der Anlagen zu verbessern. Vor allem Biogasanlagen haben ein großes Potenzial zum Verkauf der zur Verfügung stehenden Wärme. Es zeigt aber auch, wie aufgeschlossen die Landwirtschaft gegenüber der Bioenergie ist", erklärte Hauk. Im Bereich des Oberrheins habe sich die die Leistung der Biogasanlagen seit dem Jahr 2004 mehr als versechsfacht und liege heute bei über zehn Megawatt elektrischer Leistung.

Unter den regenerativen Energien sei Biogas ein Multitalent. Dies betreffe sowohl die Vielfalt der Einsatzstoffe, als auch die Nutzung von Biogas. Es könne sowohl für die Strom- und Wärmeproduktion, wie auch als Treibstoff eingesetzt werden. Doch auch hier sei, angesichts der limitierten verfügbaren Flächen zum Anbau von Biomasse, der wichtigste Faktor die Reduzierung der Energieverluste während der Produktion.

Bei der Nutzung der Bioenergie spiele auch die Wärmeerzeugung eine große Rolle. Holz aus der Forstwirtschaft habe dabei eine lange Tradition. Neben dem klassischen Stückholz, sei Heizen mit Pellets derzeit wirtschaftlich gesehen eine höchst interessante Form der Wärmebereitstellung für Privathaushalte. "Durch die massiv gestiegenen Preise für Öl und Gas wird das Heizen mit Holz immer attraktiver", betonte der Minister.

Seit einigen Monaten werde nun schon die Diskussion um Bioenergie und deren Zusammenhang mit der weltweiten Nahrungsmittelversorgung geführt. Hierzu habe die Landesregierung eine klare Position: In erster Linie sollten nur Reststoffe zur Energiegewinnung verwendet werden. Dies verbunden mit hoher Effizienz ermögliche eine Nutzung von Biomasse zur Energieerzeugung ohne Auswirkungen auf den Nahrungsmittelmarkt. Dort wo Biomasse gezielt als Energiepflanzen angebaut werde, müsse dies selbstverständlich im Einklang mit ethischen Aspekten und naturverträglichen Anbaumethoden erfolgen. "Negative Einzelfälle dürfen nicht dazu führen, den sinnvollen Weg der unverzichtbaren Energieerzeugung aus Biomasse zu verbauen", erläuterte Minister Hauk.

Zusatzinformation:

Regionale grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Projekt Via Energia

Dabei handelt es sich um ein grenzüberschreitendes Projekt der EnBW AG, das mit der Electricité de Strasbourg und der Regionalvertretung EDF Alsace im Oberrheingebiet umgesetzt wird. Im Rahmen des Projekts Via Energia sollen 24 Standorte der Energiegewinnung am Oberrhein grenzüberschreitend verbunden und für den Besuch durch kommunale Vertreter und interessierte Bürgerinnen und Bürger erschlossen und attraktiver gestaltet werden. Zusätzlich soll die Zusammenarbeit im Bereich erneuerbarer Energien geprüft und die Potenziale der Biogaserzeugung auf grenzüberschreitender Basis erhoben werden. Ziel ist eine gemeinsame Handlungsstrategie im Bereich der kommunalen Betreuung am Oberrhein.

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum