Apfelernte

Bodensee-Apfelsaison 2007 in Meckenbeuren eröffnet

"Die von den deutschen Erzeugerorganisationen vorgenommenen Behangschätzungen deuten in diesem Jahr auf eine ausgesprochen große Apfelernte am Bodensee hin. Der ungewöhnlich milde Winter, der warme April sowie die anschließend ausgeglichenen Temperaturen und Niederschläge haben große, gut ausgefärbte Äpfel ergeben. Eine Spitzenqualität an Äpfeln erwartet den Verbraucher", sagte die Staatssekretärin im baden-württembergischen Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum, Friedlinde Gurr-Hirsch, am Mittwoch (5. September) im Rahmen der Bodensee-Apfelsaisoneröffnung 2007, die in Kooperation mit der Obstregion Bodensee e.V. auf dem Obstbaubetrieb Martin Kolb in Meckenbeuren (Bodenseekreis) stattfindet.

Nach den Ergebnissen der Baumobstanbauerhebung des Statistischen Landesamtes vom Frühjahr 2007, schreitet im Obstbau die Spezialisierung sowie die Konzentration auf immer weniger produzierende Betreibe, jedoch mit größeren Flächen weiter voran. "Wir haben im Land hoch spezialisierte motivierte und innovative Obsterzeuger, die eine Vielfalt an qualitativ hochwertigen Früchte erzeugen", erläuterte die Staatssekretärin.

Der überwiegende Teil der Bodenseeäpfel wird nach den Kriterien der Integrierten Produktion ( IP ) erzeugt. Dies ist ein ökologisch ausgerichtetes Verfahren zur wirtschaftlichen Produktion qualitativ hochwertiger Früchte. In der IP wird der Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln minimiert, die Umwelt geschützt und dem Anliegen der Verbraucher nach möglichst rückstandsfreien Lebensmitteln Rechnung getragen.

Äpfel aus Baden-Württemberg, die nach den Richtlinie der Integrierten Produktion erzeugt werden, können mit dem Qualitätszeichen des Landes ( QZBW ) ausgezeichnet und entsprechend beworben werden. Der "Bodenseeapfel" genießt beim Handel und Verbraucher ein gutes Image. Für den Erhalt, die Sicherung und für den Ausbau der Marktstellung wurden nicht nur in der Produktion, sondern auch in der Vermarktung viele Anstrengungen unternommen.

"In den letzten Jahren wurden mit den Investitionen in Vermarktungs-, Lagerungs- und Sortierkapazitäten die schlagkräftigsten Strukturen im deutschen Obstbau am Bodensee geschaffen", betonte Staatssekretärin Gurr-Hirsch.

Obsterzeuger, Großmärkte sowie Handels- und Verarbeitungsunternehmen würden unter der Marke "Obst vom Bodensee" eng und vorbildlich zusammen arbeiten.

Bei der Herstellung von Apfelsaft aus heimischem Mostobst sind die baden-württembergischen Fruchtsafthersteller bundesweit führend. Die rund 120 Keltereien im Land pressen je nach Erntemenge jährlich rund 250 Millionen Liter Apfelsaft, das ist die Hälfte des in Deutschland insgesamt gepressten Apfelsaftes. Der im Land gepresste Apfelsaft stammt zum großen Teil von Streuobstwiesen. "Diese ökologisch wertvollen Landschaftselemente prägen typisch und einzigartig weite Teile unseres Landes", sagte Friedlinde Gurr-Hirsch. "Sie haben eine wichtige Erholungsfunktion und tragen zur Erhaltung einer Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten bei." Ihre Erhaltung sei daher ein wichtiges gesellschaftliches Anliegen, für das sich die Landesregierung besonders stark mache, so die Staatssekretärin.

Am morgigen Donnerstag (6. September) eröffnet Staatssekretärin Gurr-Hirsch die heimische Apfelsaftkampagne, die vom Verband agrargewerblicher Wirtschaft veranstaltet wird, im Fruchtsaftbetrieb Fidel Dreher GmbH in Stockach (Landkreis Konstanz).

Zusatzinformationen zur Apfelsaison 2007:

In der EU wird in diesem Jahr mit circa 8,6 Millionen Tonnen die kleinste Apfelernte seit 1991 erwartet. Dies entspricht einem Rückgang im Vergleich zum Vorjahr von circa 13 Prozent. Ursache sind die massiven Ernteausfälle in den zehn neuen Mitgliedsländern. Die EU-15 erwartet mit 6,8 Millionen Tonnen eine Normalernte.

In Deutschland liegt die erwartete Erntemenge mit 952.000 Tonnen leicht über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre.

Am Bodensee wird für 2007 mit 281.000 Tonnen eine Rekordernte erwartet. Dies bedeutet eine Ertragssteigerung um 26 Prozent im Vergleich der letzten vier Jahre.

Der Erntebeginn liegt um 10 - 14 Tagen vor dem der Normaljahre.

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum