Ernährung

Demeter Jahrestagung zum Thema „Alles eine Frage der Ernährung?“

„Die Art und Weise, wie wir unsere Lebensmittel produzieren, ist zu Recht Gegenstand einer zentralen gesellschaftlichen Debatte“, sagte Verbraucherminister Alexander Bonde bei der Demeter-Jahrestagung in Ulm. Dazu leisteten auch Verbände wie Demeter einen wichtigen Beitrag.

„Den Verbraucherinnen und Verbrauchern geht es heute nicht mehr nur um Fragen der Gesundheit und der Sicherheit bei dem, was sie auf dem Teller haben. Sie wollen auch wissen, unter welchen Bedingungen ihre Lebensmittel produziert und die Tiere gehalten werden. Dem ökologischen Landbau kommt damit eine entscheidende Rolle zu. Dieser wirtschaftet im Einklang mit unseren natürlichen Lebensgrundlagen besonders ressourcenschonend, er schützt sowohl Boden, Wasser, Klima und Artenvielfalt und trägt zur artgerechten Tierhaltung bei. Die grün-rote Landesregierung fördert daher mit dem Aktionsplan ‚Bio aus Baden-Württemberg‘ gezielt die Weiterentwicklung des Ökolandbaus“, so Bonde weiter.

Aktionsplan „Bio aus Baden-Württemberg“

Derzeit stehe einer erfreulich hohen Nachfrage der Verbraucherinnen und Verbraucher nach Lebensmitteln aus ökologischer Erzeugung allerdings ein zu geringes Angebot heimischer Erzeuger entgegen. In der Konsequenz werde der Bedarf vermehrt durch überregionale Zufuhren und Importe gedeckt. „Um die Umstellung und Beibehaltung des Ökolandbaus, den Wissenstransfer in Bildung und Beratung sowie die Forschung an den landwirtschaftlichen Landesanstalten explizit zu fördern, hat die Landesregierung 2012 den Aktionsplan ‚Bio aus Baden-Württemberg‘ aufgelegt. Dieser soll Landwirtinnen und Landwirte dabei unterstützen, gut gerüstet den Ökolandbau in ihrem Betrieb umzusetzen und ihre Erzeugnisse optimal zu vermarkten“, so Bonde. So werde die Vermarktung von Bioprodukten zum Beispiel durch die Marketinggesellschaft Baden-Württemberg oder durch Marktstrukturförderung unterstützt. „Die Priorisierung in der Agrarinvestitionsförderung haben wir zugunsten von Biobetrieben angepasst und die Öko-Verbändeförderung im Jahr 2013 um 22 Prozent erhöht. Mit dem Start der ersten Landesfachschulkasse Ökologischer Landbau in Emmendingen-Hochburg Anfang November 2013 haben wir einen großen Schritt beim Aufbau des Kompetenzzentrums Ökologischer Landbau Baden-Württemberg (KÖLBW) gemacht“, sagte der Minister.

Nachhaltigkeit in der Ernährung

Nachhaltigkeit ende aber nicht beim Produkt, sondern sei ein zentraler Punkt der Ernährungsbildung, so Bonde weiter. Darum setze das Land mit Maßnahmen wie „Blickpunkt Ernährung“ oder den landesweiten Aktionen der „Bewussten Kinderernährung (BeKi)“ bei der Ernährungsbildung bereits bei Kindern an. Daneben sei die Information der Verbraucherinnen und Verbraucher zur Lebensmittelkennzeichnung ein wichtiger Punkt. Mit dem Qualitätsprogramm des Landes „Biozeichen Baden-Württemberg“ werde die heimische Bio-Land- und Lebensmittelwirtschaft dabei unterstützt, ihre Produkt eindeutig zu kennzeichnen und gemeinschaftlich zu bewerben. „Nur wer weiß, woran man Bio-Lebensmittel aus Baden-Württemberg erkennt, kann sich beim Einkauf auch bewusst dafür entscheiden“, betonte der Minister abschließend.

Landesinitiative „Bewusste Kinderernährung“

Der Aktionsplan „Bio aus Baden-Württemberg“ fördert den ökologischen Landbau entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Er beinhaltet Maßnahmen und Aktionen aus den Handlungsfeldern Bildung, Beratung und Information, Forschung und Versuchswesen, Markt und Vermarktung, Verbraucherschutz und Finanzielle Förderung. Bildungs- und Informationsangebote zur nachhaltigen Ernährung bietet die Landesinitiative Blickpunkt Ernährung mit Workshops zum nachhaltigen Genuss regionaler Lebensmittel. Die „Landesinitiative Bewusste Kinderernährung (BeKi)“ macht Angebote zur Ernährungserziehung von Kindern im Alter von sechs Monaten bis 12 Jahren: Elterncafés, Infoveranstaltungen, Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte und Tageseltern sowie Unterricht für Kinder.