Weihnachtsbäume

Der Bedarf an Weihnachtsbäumen ist gestiegen

"Die Nachfrage und der Absatz von Weihnachtsbäumen ist in den letzten Jahren gestiegen. Von den im Land benötigten rund drei Millionen Weihnachtsbäumen kommen 1,4 Millionen aus heimischer Produktion. Etwa 1,7 Millionen werden aus anderen Bundesländern oder den europäischen Nachbarstaaten, wie Dänemark und Holland, in Handel gebracht. Verkäufer sollten beim Kauf der Bäume aus regionaler Herkunft achten. Nur diese Bäume garantieren Frische", erklärte die Staatssekretärin im Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum, Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, am Donnerstag (27. November) beim Saisonauftakt 'Christbäume aus Baden-Württemberg' in Angelbachtal-Eichtersheim (Rhein-Neckar-Kreis).

Der 'Arbeitskreis Heimischer Christbaum Baden-Württemberg' (AKHC)', der die Interessen der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünproduzenten im Land vertritt, garantiere die Frische und Qualität der Weihnachtsbäume mit dem rot-goldenen Herkunfts- und Qualitätszeichen Baden-Württemberg. Die Mitglieder des AKHC dürfen frühestens ab dem 24. November mit dem Einschlag der Weihnachtsbäume beginnen. Die Nachfrage und der Absatz von Weihnachtsbäumen ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Der bundesweite Bedarf liegt bei 27 Millionen Bäumen. Dies entspricht einer Steigerung von etwa neun Millionen Bäumen in 15 Jahren. Damit ist Deutschland der größte Markt für Weihnachtsbäume in Europa.

Weihnachtsbäume werden heute überwiegend in speziellen Kulturen angebaut. Vor allem die Nordmanntanne, der beliebteste Weihnachtsbaum, wird ausschließlich in Plantagen erzeugt. Nur dort kann eine ausreichende Qualität erreicht werden. Insgesamt beträgt die Anbaufläche in Baden-Württemberg circa 2.500  Hektar, über eine Million Bäume werden jährlich geerntet. Bis zu 300.000 Bäume werden, insbesondere im Privatwald, im Rahmen der Waldpflege zusätzlich vermarktet. "Die Ausweitung des Anbaus im Land bringt eine Reihe von Vorteilen. Betriebe erhalten ein weiteres wirtschaftliches Standbein und die Bäume haben eine günstigere Ökobilanz als Importware. Als Dauerkultur gestalten Weihnachtsbaumplantagen die Landschaft und wirken sich positiv auf das lokale Klima im Vergleich zu Ackerflächen aus", ergänzte Gurr-Hirsch. Zusätzlich schütze die ganzjährige Begrünung den Boden. Beim Anbau von Weihnachtsbäumen würden sehr wenig Pflanzenschutzmitteln oder Düngermittel eingesetzt. Die Weihnachtsbaumkulturen seien auch Lebensraum für viele Tierarten und Kleinstlebewesen.

Die bedeutendsten Baumarten sind Nordmanntanne, Blaufichte, Fichte und die Schwarzkiefer. Eine Besonderheit ist die Weißtanne. Die Charakterbaumart des Schwarzwaldes ist der klassische Weihnachtsbaum und nur bei regionalen Händlern erhältlich. Die Nordmannstanne ist allerdings Marktführer mit einem Anteil von 70 Prozent. Die Kunden schätzen ihren gleichmäßigen Wuchs und die Haltbarkeit der Nadeln.

Besonderheiten sind die Großbäume auf den öffentlichen Plätzen. Diese sind bis zu 25 Meter hoch, haben ein Gewicht von über vier Tonnen und sind oft über 80 Jahre alt. Der Transport und das Aufstellen dieser Bäume erfordern Geschicklichkeit und hohen Aufwand.

Die Tradition des geschmückten Weihnachtsbaumes ist heutzutage in der ganzen Welt verbreitet und hat ihren Ursprung in der alten germanischen Mythologie. Danach galten die immergrünen Nadelbäume als Lebens- und Fruchtbarkeitsmythos. Im Mittelalter entwickelte sich ein Brauch zum 'Mitwinterfest' öffentliche Plätze, Kirchen, Festräume, Haus und Hof mit Tannenbäumen und Tannenzweigen zu schmücken. Die Bäume wurden damals mit Obst, Nüssen und Süßigkeiten dekoriert. Im 18. Jahrhundert kam die Verwendung der Kerzen hinzu - das Licht gilt ebenfalls als Lebenssymbol, vor allem an den fürstlichen Höfen. Ab dem 19. Jahrhundert hielt der Lichterschmuck auch mehr und mehr Einzug in die Bürgerhäuser.

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum