Ländlicher Raum

Einweihung der barrierefreien Aussichtsplattform in Baiersbronn

„Der Erhalt und die Stärkung der Ländlichen Räume in Baden-Württemberg ist der Landesregierung ein zentrales Anliegen. Das Förderprogramm LEADER hat die Aufgabe und das Ziel, die sich dort bietenden Chancen und Potenziale zu nutzen“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Alexander Bonde, bei der Einweihung der barrierefreien Aussichtsplattform Ellbachseeblick in Mitteltal/Baiersbronn (Landkreis Freudenstadt).

„Unsere ländliche Gebiete stehen vor massiven Änderungen, dabei stellt der demografische Wandel eine besondere Herausforderung dar. Die Auswirkungen wurden uns aktuell durch die Ergebnisse des Zensus 2011 vor Augen geführt. Diese Entwicklungen zwingen uns zum Umdenken und Handeln. LEADER soll als Katalysator dienen, Bewusstsein bei den Bürgerinnen und Bürgern zu schaffen sowie Projekte zu initiieren, die Antworten auf diesen Strukturwandel geben“, so Bonde weiter.

Die Aussichtsplattform auf dem Kniebis sei eine wichtige Station der vielen Wanderwege, die durch das Mitteltal und den Nordschwarzwald führten. Dieser besondere Ort, der zum Verweilen und Ausruhen einlade, könnte touristisch durch einen Nationalpark Schwarzwald noch an Bedeutung gewinnen, erklärte der Minister. „An diesem Aussichtspunkt wird sichtbar, dass Tourismus und Barrierfreiheit Hand in Hand gehen und für eine erfolgreiche Zukunft in unserer Gesellschaft nicht mehr zu trennen sind. Beides ist mit dem Vorhaben barrierefreie Aussichtsplattform Ellbachseeblick gelungen. Der Tourismus ist vor allem in ländlichen Räumen sehr wichtig, da er viele Arbeitsplätze sichert und wichtige Impulse für Einzelhandel und Dienstleistungsbetriebe gibt. Vor allem im Nordschwarzwald ist er ein wichtiger Einkommenszweig“, erklärte Bonde.

Nachhaltigkeit und Barrierefreiheit

„Deshalb wird das Projekt mit einem Fördersatz von 75 Prozent bezuschusst. Diese hohe Unterstützung ist nur möglich, da wir das Sonderprogramm „Initiativen der LEADER Aktionsgruppen (ILAG)“ ins Leben gerufen haben, um der Regionalentwicklung im Rahmen von LEADER einen neuen Schub zu geben. Dabei stehen insbesondere Themen aus der Koalitionsvereinbarung wie beispielsweise der demographische Wandel im Fokus“, so der Minister weiter. „Unser Ziel ist es, den Ländlichen Raum stark und attraktiv zu halten. Darum werden die Themen Nachhaltigkeit und Barrierefreiheit in der neuen Förderperiode von LEADER 2014-2020 eine noch größere Bedeutung haben als bisher. Ein breiteres Förderspektrum, mehr Entscheidungsspielraum und Verantwortung für die Aktionsgruppen werden die nächste Programmlaufzeit prägen. Die Bürgerinnen und Bürger sind der Schlüssel für eine erfolgreiche Regionalentwicklung“, sagte der Minister.

„Aktuell haben bereits 30 interessierte Gebiete aus ganz Baden-Württemberg ihr Interesse an der Teilnahme an LEADER 2014-2020 bekundet. Die starke Resonanz aus der Bevölkerung und den Kommunen bestärkt die Landesregierung darin, dass das Interesse an LEADER weiterhin groß ist. Aber noch ist nicht entschieden, wer letztlich in die LEADER-Kulisse 2014-2020 aufgenommen wird. Deshalb gilt mein Aufruf engagierten sowie interessierten lokalen und regionalen Akteuren, die ich darin bestärken möchte, ein unverbindliches Konzept bei uns einzureichen“, betonte Bonde.

Projekt LEADER

LEADER steht für ´Laision entre actions de développement de l´économie rurale`(Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft). LEADER zeichnet sich aus durch seinen so genannten „Bottom-Up-Ansatz“, also einem Projektansatz von unten nach oben. Er führt dazu, dass ausschließlich die örtliche LEADER-Aktionsgruppe über die zu entwickelnden Projekte entscheidet. LEADER ist nur in festgelegten Programmgebieten möglich. Im Mittelpunkt steht dort eine gezielte Förderung strukturverbessernder und innovativer Maßnahmen.