Einweihung der Holzdampfkesselanlage der Badischen Staatsbrauerei Rothaus AG

"Die Diskussion um eine sichere, umweltfreundliche und preisgünstige Energieversorgung ist im vollen Gange. Die wachsende Konzentration der Treibhausgase durch den rasanten Verbrauch fossiler Energieträger zwingt zum Umdenken. Wir brauchen eine verstärkte Energieeinsparung und eine effiziente, möglichst regenerative Energieversorgung", sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, am Mittwoch (9. Juli) in Grafenhausen (Landkreis Waldshut) bei der Einweihung der neuen Dampfkesselanlage in der staatlichen Rothausbrauerei.

Als zentralen Beitrag zum Klimaschutz habe sich Baden-Württemberg im Energiekonzept 2020 zum Ziel gesetzt, den Anteil der erneuerbaren Energien am gesamten Primärenergieverbrauch des Landes bis zum Jahr 2020 gegenüber heute zu verdoppeln. "Der Biomasse wird dabei eine besondere Bedeutung beigemessen. Angesichts von Klimawandel und Ressourcenknappheit ist die intelligente Nutzung von Holz eine der besten Antworten auf die gestellten Herausforderungen", ergänzte Hauk.

Nachhaltigkeit sei zu einem Schlüsselbegriff in der neueren Ökonomie geworden. Dieses Prinzip ist den Forstleuten nicht fremd und seit Jahrhunderten Grundlage der Waldbewirtschaftung. "Mit dem Projekt hier in der Rothausbrauerei wird dies in die Praxis umgesetzt. Die Nutzung des nachwachsenden Rohstoffes Holz, der in naturnah bewirtschafteten Wäldern der Region erzeugt und in der Region weiterverwendet wird, ist vorbildhaft. Bei verstärkter Nutzung von Energieholz entstehen für land- und forstwirtschaftliche Betriebe neue Einnahmequellen und neue Chancen", betonte Minister Hauk.

Die Einweihung der Holzdampfkesselanlage der Badischen Staatsbrauerei Rothaus sei ein wichtiger Schritt, um mit den vor Ort vorhandenen Möglichkeiten dem Klimawandel die Stirn zu bieten. "Die energetische Nutzung von Wald- und Sägewerksrestholz in modernen und ökologisch verträglichen Anlagen ist ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz. Zusätzlich bietet sie vor allem im Ländlichen Raum ökonomische Perspektiven. Durch die Realisierung von Projekten wie in Grafenhausen können wir den Anteil der Bioenergie von heute rund 3,5 Prozent auf acht bis zehn Prozent des Primärenergieverbrauchs steigern", führte der Minister weiter aus. Da die Bioenergiestrategie des Landes insbesondere den Einsatz von Reststoffen vorsehe, die nicht stofflich oder als Nahrungsmittel nutzbar sind, gehe dies auch nicht zu Lasten anderer Verwendungsbereiche.

Zusatzinformation:

Die Rothaus Brauerei wurde 1791 durch das Benediktinerkloster St. Blasien gegründet und ist im Besitz des Landes Baden-Württemberg. Die Produktionsmenge belief sich im Jahr 2006 auf 937.000 Hektoliter.

Die Badische Staatsbrauerei Rothaus AG wird einen Großteil ihrer Energieversorgung zukünftig aus Biomasse erhalten. Die neue Energiezentrale mit drei Megawatt Leistung wird die Grundlast übernehmen und etwa eine Million Liter Heizöl, dies sind über 50 Prozent des bisherigen Heizölbedarfs, ersetzen. Es handelt sich um eine Holzdampfkesselanlage, die ganzjährig Prozessdampf (vier Tonnen je Stunde) für die Produktion im Sudhaus erzeugt. Die Realisierung erfolgte im Rahmen des sogenannten Contracting , bei dem ein Dienstleister den Bau und Betrieb der Energieanlage in Eigenregie übernimmt und dem Partner, hier der Rothaus AG, die benötigte Energie verkauft.

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum