Energie

Energieeffizienz durch Bauen mit Holz

Zur Erreichung der Klimaschutzziele und aus Gründen des Ressourcenschutzes bereitet die EU-Kommission derzeit einen Aktionsplan "Energieeffizienz" vor. Mit der Veranstaltung „Energieeffizienz durch Bauen mit Holz" am 6. Juni in der Landesvertretung in Brüssel zeigt das Land Baden-Württemberg Wege zur Zielerreichung auf.

"Der Klimawandel ist Realität geworden. Das Erreichen der Klimaschutzziele der EU ist deshalb zwingend notwendig. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts ist die durchschnittliche Temperatur auf der Erde um rund 0,6 Grad Celsius angestiegen. Die Folgen lassen sich derzeit noch nicht vollständig abschätzen, trotzdem ist es unbestritten, dass wir handeln müssen", sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, am Mittwoch (6. Juni) in Brüssel bei der Eröffnung der Veranstaltung, die gemeinsam mit dem Verband des Zimmerer- und Holzbaugewerbes Baden-Württemberg, durchgeführt wurde.

Die EU plant bis 2020 die Kohlendioxid-Emissionen um 20 Prozent zu reduzieren. Den Bereichen "Energieeinsparung" und "Energieeffizienz" werde zur Vermeidung von Treibhausgasen eine Schlüsselrolle zukommen. "Rund ein Drittel der CO 2 -Emissionen in Europa wird durch die Beheizung und die Warmwasseraufbereitung in Gebäuden verursacht. Deshalb müssen wir hier ansetzen und die Verwendung von Holz bietet hier vielversprechende Lösungsansätze", betonte Hauk.

Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft sei ein klimafreundlicher Roh- und Baustoff. Holz werde in regionalen Wirtschaftskreisläufen produziert, eingeschnitten und verbaut. "Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, der ohne größere Umweltrisiken hergestellt werden kann. Der Einsatz fossiler Energieträger ist im Produktionsprozess, im Vergleich zu konkurrierenden Baustoffen wie Beton und Stahl, äußerst gering", ergänzte der Minister. Ein Einfamilienhaus in Holzbauweise lasse sich, bei gleicher Qualität, mit einem Drittel der Energie erstellen, die für eine Massivbauweise nötig sei. Wegen seiner geringen Wärmeleitfähigkeit sei Holz der ideale Baustoff. Holz könne auf Grund seiner optimalen bauphysikalischen Eigenschaften sowohl für tragende als auch für hochwärmedämmende Bauteile verwendet werden.

"Deutschland - und insbesondere Baden-Württemberg - ist ein Wald- und Holzland. Mit einem Gesamtholzvorrat von 3,4 Milliarden Kubikmetern steht in Deutschlands Wäldern so viel Holz wie sonst nirgends in Europa. Der Cluster "Forst und Holz" ist mit 1,3 Millionen Beschäftigten einer der wichtigsten Beschäftigungszweige bundesweit. In Baden-Württemberg werden jährlich rund 10,7 Millionen Kubikmeter Holz eingeschlagen, was einem Wert von 450 Millionen Euro entspricht. Die Leistungsfähigkeit der baden-württembergischen Forst- und Holzwirtschaft ist überdurchschnittlich und sichert die Rohstoffversorgung des baden-württembergischen Holzbaus nachhaltig. Jedes vierte Brett und jeder vierte Balken der in Deutschland produziert wird, stammt aus dem Land", sagte der Forstminister.

Nirgends in Deutschland sei die Holzbauquote so hoch wie in Baden-Württemberg. Bei einem Bundesdurchschnitt von 13,8 Prozent werden in Baden-Württemberg 21,3 Prozent der Ein- und Zweifamilienhäuser aus Holz gebaut. Dafür sei auch der hohe Standard der ausführenden Betriebe verantwortlich. Gerade die mittelständischen Zimmereien seien ein Garant für hervorragende Qualität.

Im Rahmen der Arbeit des Landesbeirates Holz setze sich das Land aktiv für eine Kommunikation der mit dem Rohstoff Holz befassten Wirtschaftsbereiche ein. Holzforschung spiele in Baden-Württemberg ebenfalls eine sehr große Rolle, eine Reihe wichtiger Einrichtungen haben ihren Sitz in Baden-Württemberg. "Der Holzbau ist ein wichtiger Baustein im Kampf gegen die weitere Erderwärmung. Die positiven Eigenschaften von Holz müssen wir noch stärker als bisher bekannt machen. Mit dem Biomasse-Aktionsplan hat sich die Landesregierung konkrete und anspruchsvolle Ziele gesteckt. Der Anteil von Holz im Bauwesen soll mittelfristig von derzeit 20 Prozent auf 30 Prozent gesteigert werden und durch die Markteinführung neuer Produkte soll der Pro-Kopf-Verbrauch an Schnittholz von derzeit 0,4 auf 0,5 Kubikmeter/Person und Jahr angehoben werden", ergänzte Hauk.

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum