Landwirtschaft

Eröffnung der sechsten Deutschen Fleckviehschau

"Die Rahmenbedingungen an den Agrarmärkten haben sich stark verändert. Markt- und Preisrisiken werden in der Landwirtschaft künftig weiter zunehmen", sagte der Ministerialdirektor im baden-württembergischen Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum, Dr. Albrecht Rittmann, am Freitag (13. November) in Ilshofen (Landkreis Schwäbisch Hall) anlässlich der Eröffnung der sechsten Deutschen Fleckviehschau. Gerade vor einem zunehmend schwieriger werdenden Marktumfeld sei es notwendig, konsequent alle Maßnahmen für eine nachhaltige Sicherung der heimischen Landwirtschaft zu ergreifen. Es gelte, die Wettbewerbsfähigkeit der zukunftsfähigen bäuerlichen Betriebe im Land langfristig sicherzustellen.

"Die Landesregierung steht zur heimischen Landwirtschaft und wird ihr auch künftig ein verlässlicher Partner sein", so der Ministerialdirektor. So habe Baden-Württemberg jüngst kurzfristig wirkende Maßnahmen zur Bewältigung der aktuellen Krise in die Wege geleitet. Die Senkung der Agrardieselsteuer, die Gewährung von Liquiditätshilfedarlehen, ein möglichst frühzeitiges Auszahlen der Betriebsprämie sowie das Aussetzen der vierzehnprozentigen Kürzung für das Antragsjahr 2009 würden die Betriebe in wirtschaftlich schwierigen Zeiten unterstützen. Allerdings könne der Staat nur flankierende Maßnahmen treffen. Auf das freie Spiel der Kräfte am Markt habe er keinen Einfluss. Hier seien die Geschicke und Entscheidungen der landwirtschaftlichen Unternehmer gefragt.

"Die landwirtschaftlichen Betriebe müssen sich den Herausforderungen der Zukunft stellen. Die Aufgabe der handelnden Unternehmer ist es, nach Lösungen zu suchen, die die Betriebe möglichst zukunftsfähig an den Märkten positionieren", so Albrecht Rittmann. Dabei gelte es, die Produktion stärker im Einklang mit der Natur zu betreiben und auf höhere Qualitäten zu setzen. Dabei seien die Fleckviehzüchter bereits auf einem sehr guten Weg.

Tierzucht an der Zukunft ausrichten

Die Zuchtziele müssten sich an den künftigen Anforderungen an eine wirtschaftlich sinnvolle Tierproduktion ausrichten. Neben der Leistungsfähigkeit und Vitalität der Tiere würden zunehmend die Belange des Tier- und Umweltschutzes an Bedeutung gewinnen. Der Erfolg der heimischen Rinderzüchter würde maßgeblich davon abhängen, ob es den Zuchtorganisationen und den Züchtern gelingen würde, den künftigen Anforderungen über eine geeignete Zuchtzieldefinition und über eine optimale Ausgestaltung von Zuchtprogrammen gerecht zu werden.

Blauzungenkrankheit ernst nehmen

"Rinderhalter sollten ihrer Verantwortung gerecht werden und auch trotz der Freiwilligkeit in den kommenden Jahren ihre Tiere impfen lassen", sagte Dr. Rittmann. Jeder nicht geimpfte Betrieb stelle eine Gefahr für die übrigen Betriebe dar. Gerade für den Handel von Zuchtvieh sei neben einer hohen züchterischen Qualität die konsequente Umsetzung von Tiergesundheitsmaßnahmen ein wichtiger Aspekt.

"Mit einer möglicherweise eintretenden Impfmüdigkeit werden die Fälle von Blauzungenkrankheit bei den Wiederkäuern wieder ansteigen. Dies ist neben dem Leiden für die Tiere auch mit einem wirtschaftlichen Schaden für die betroffenen Landwirte verbunden", so Albrecht Rittmann. Es sei deshalb dringend angezeigt, auch im Jahr 2010 und darüber hinaus die Tierbestände gegen die Blauzungenkrankheit impfen zu lassen.

Hintergrundinformation:

Weitere Informationen zu Tierzucht und Tiergesundheit finden sich auf der Internetseite des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum unter www.mlr.baden-wuerttemberg.de .

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum