Umweltmanagement

Fachtagung in Hohebuch unterstreicht die Bedeutung einer umwelt- und ressourcenschonenden Betriebsführung

„Nachhaltige Landwirtschaft zeichnet sich dadurch aus, dass wirtschaftlicher Erfolg im Einklang mit Natur, Familie, Gesellschaft und Gesundheit erzielt wird. In der Landwirtschaft, die tagtäglich von und mit der Natur lebt, kommt dem verantwortungsvollen Umgang mit den natürlichen Ressourcen eine besondere Bedeutung zu. Landwirte, die in ihrem Betrieb mit einem Umweltmanagementsystem arbeiten, gehören deshalb zu den Pionieren einer nachhaltigen Landwirtschaft“. Dies sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum, Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, anlässlich der Eröffnung der Fachtagung 'Umweltmanagement in der Landwirtschaft' am Donnerstag (27. November) an der Ländlichen Heimvolkshochschule in Hohebuch (Hohenlohekreis). Die Veranstaltung wurde vom Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum in Kooperation mit dem Umweltministerium veranstaltet.

„Die hohe Akzeptanz der Agrarumweltprogramme des Landes zeigt, dass die Landwirte auf freiwilliger Basis bereit sind, sich aktiv für den Schutz von Boden und Wasser sowie den Erhalt der Kulturlandschaft einzusetzen“, so Gurr-Hirsch. Die Erwartungen von Seiten der Gesellschaft und damit auch der Marktpartner an die Landwirte nehmen jedoch laufend zu. Dies gelte für den gesamten Bereich des Tier-, Umwelt- und Verbraucherschutzes. Neue Herausforderungen für die Landwirte sieht Gurr-Hirsch insbesondere beim Klimaschutz, Biodiversität , Boden- und Wassermanagement sowie bei der Sicherheit und Qualität von Lebensmitteln. Was in Baden-Württemberg seit langer Zeit freiwillig praktiziert wird und selbstverständlich ist, wird nun mit Abschluss des so genannten Health Check, der Überprüfung und Neuabstimmung der europäischen Agrarpolitik, den Mitgliedstaaten konkret auferlegt werden. Diese Entwicklung zeige deutlich, dass dem Umweltgedanken in der EU-Agrarpolitik Rechnung getragen werde, erklärte die Staatssekretärin.

„Ohne eine qualifizierte Beratung und ohne geeignete Arbeitshilfen können die Landwirte die Vielfalt und Komplexität dieser zunehmenden, rechtlichen Anforderungen kaum noch bewältigen“, so Gurr-Hirsch weiter. Das Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum habe deshalb in den vergangenen Jahren in Zusammenarbeit mit dem Umweltministerium bereits entsprechende Management- und Beratungsangebote entwickelt. Den Landwirten in Baden-Württemberg stehe inzwischen ein abgestimmtes Gesamtpaket aus Arbeitsunterlagen, qualifizierter Beratung und staatlicher Förderung zur Verfügung. Wesentlicher Bestandteil des Pakets ist „ GQS BW Umwelt-Audit “ der Landesanstalt für Entwicklung der Landwirtschaft ( LEL ) in Schwäbisch Gmünd. Das Managementhandbuch sei auf die Anforderungen des europäischen Umwelt-Audits EMAS (Eco Management and Audit Scheme ) abgestimmt. Es beinhalte alles, was Landwirt und Berater zur Vorbereitung auf eine erfolgreiche Begutachtung und EMAS-Registrierung eines Betriebs bräuchten.

Das Managementpaket trage eindeutig zu mehr Nachhaltigkeit der landwirtschaftlichen Erzeugung bei und stelle die erbrachten Umweltleistungen nach außen dar. „Ein systematisches Umweltmanagement macht die Leistungen der Landwirtschaft in diesem Bereich erst sichtbar“, betonte Friedlinde Gurr-Hirsch. Dem damit verbundenen Zeit- und Kostenaufwand stehe insbesondere der Nutzen in Form verminderter Risiken und/oder besserer Marktchancen gegenüber .

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum