Forschung

Feldbesetzung in Rheinstetten-Forchheim

"Wer wissenschaftlich exakt durchgeführte Versuche verhindert, der pflegt die Unwissenheit und die Ängste der Bevölkerung. Gentechnisch veränderte Organismen sind europaweit zugelassen. Der Anbau braucht sichere Regeln, diese können nur durch unabhängige Forschung erreicht werden", sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, am Donnerstag (24. April).

In der Nacht vom 23. auf 24. April haben Gentechnikgegner ein Zeltlager auf der im Standortregister des Bundesamtes für Verbrauchsschutz und Lebensmittelsicherheit ( BVL ) eingetragenen Versuchsfläche in Rheinstetten-Forchheim (Landkreis Karlsruhe) aufgeschlagen. Dort sind Versuche mit gentechnisch veränderten Maispflanzen geplant.

Die geplanten Versuche werden ausschließlich mit solchen gentechnisch veränderten Maissorten durchgeführt, die für den Anbau in der Landwirtschaft durch die EU zugelassen sind. In Rheinstetten-Forchheim werden seit 2006 so genannte Koexistenzversuche in Zusammenarbeit mit der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft in Braunschweig durchgeführt. Ziel ist, Abstände festzulegen, die notwendig sind, damit es beim Anbau von gentechnisch veränderten Maissorten nicht zu einer Vermischung mit ökologisch oder konventionell angebauten Maisbeständen kommt. "Die Versuche dienen dem vorbeugenden Verbraucherschutz", betonte Hauk. In der politischen Diskussion wurden lange Zeit Abstände von 50 Metern für ausreichend gehalten. "Erst die in Rheinstetten erzielten Ergebnisse haben dazu beigetragen, dass die diskutierten Mindestabstände auf 150 Meter zu konventionellen bzw. 300 Meter zu Ökoflächen erhöht und zwischenzeitlich auch in der kürzlich beschlossenen Bundesverordnung festgelegt wurden", ergänzte der Minister.

Im Jahr 2008 ist wiederum in Zusammenarbeit mit der Bundesforschungsanstalt ein Versuch geplant, mit dem die Sicherheit weiter verbessert werden soll. Die Gentechnikgegner behaupten, dass der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen grundsätzlich gefährlich für andere Pflanzen ist. Die bisherigen Forschungsergebnisse belegen das Gegenteil. Deshalb ist es nicht nachvollziehbar, dass man die Fortführung der Versuche, mit denen die Sicherheit des ökologischen und konventionellen Pflanzenbaus verbessert werden soll, verhindern will. Nur freie und unabhängige Forschung und Diskussion der Forschungsergebnisse, auch in der Öffentlichkeit, werden dazu beitragen, das häufig sehr emotional diskutierte Thema zu versachlichen.

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum