Streuobst

Gründung einer Interkommunalen Arbeitsgemeinschaft zum Erhalt von Streuobst in Waiblingen

„Wir haben in Baden-Württemberg und vor allem auch im Rems-Murr-Kreis mit unseren Streuobstwiesen ein wichtiges Element unserer vielfältigen Kulturlandschaft, das es zu erhalten und weiterzuentwickeln gilt", sagte die Staatssekretärin im baden-württembergischen Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz, Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, am Donnerstag (22. April) in Waiblingen (Rems-Murr-Kreis) anlässlich der Gründungsversammlung des 'Interkommunalen Arbeitskreises Streuobst'. Obwohl die Obstproduktion für die meisten Besitzer von Streuobstwiesen im Vordergrund stehe, erfüllen Streuobstbestände darüber hinaus wichtige ökologische und soziale Funktionen.

"Das Land misst dem Streuobstbau im Hinblick auf seine ökologischen und landschaftsprägenden Funktionen eine sehr große Bedeutung zu", so die Staatssekretärin. Streuobst sei ein wesentliches landschaftsprägendes Element Baden-Württembergs. Mit rund 9,3 Millionen Streuobstbäumen stehe nach allgemeinen Schätzwerten ungefähr jeder zweite Streuobstbaum Deutschlands im Südwesten. Die von Streuobst geprägten Landstriche seien Naturräume mit einer außerordentlich hohen Artenvielfalt und einem hohen Erholungswert für die Bürgerinnen und Bürger des Landes. Streuobst sei aus vielen Regionen des Landes nicht mehr weg zu denken.

Das Land habe eine umfangreiche Studie zur Erhebung der Streuobstbestände im Land in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse seien in der Broschüre 'Streuobstwiesen in Baden-Württemberg' zusammengefasst worden. Demnach ergebe sich eine Streuobstfläche von landesweit 116.000 Hektar. Im Vergleich zu einer vorangegangenen Schätzung aus dem Jahr 1990 habe die Anzahl der Streuobstbäume im Betrachtungszeitraum bis zum Jahr 2005 um 2,1 Millionen abgenommen. Vor allem das wirtschaftlich schwierige Umfeld der heimischen Obsterzeuger sowie der Strukturwandel in der Landwirtschaft sei für den Rückgang der Bestände verantwortlich. Siedlungsdruck und Landschaftsverbrauch würden den Effekt zusätzlich verstärken.

"Streuobstbewirtschaftung kann nicht grundsätzlich von staatlicher Hand gegenfinanziert werden. Durch das Schaffen günstiger Rahmenbedingungen wird sich das Land jedoch für den Erhalt unserer Streuobstwiesen stark machen", erklärte die Agrar-Staatssekretärin. Die Erhebung der Streuobstbestände und die Broschüre 'Streuobstwiesen in Baden-Württemberg' würden hierzu eine sehr gute Diskussionsgrundlage liefern. Darüber hinaus sei der Fortbestand der Streuobstbewirtschaftung unbedingt auf die Hilfe von Vereinen und Verbänden sowie auf das Engagement aller Bürgerinnen und Bürger des Landes angewiesen. Der Interkommunale Arbeitskreis Streuobst sei in diesem Zusammenhang ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

Weitere Informationen zum Thema Streuobst finden sich auf der Internetseite des Ministeriums für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz unter www.mlr.baden-wuerttemberg.de . Dort steht auch die Broschüre 'Streuobstwiesen in Baden-Württemberg - Daten, Handlungsfelder, Maßnahmen, Förderung' als Download zur Verfügung. 

Quelle:

Ministerium fürLändlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz Baden-Württemberg