Fachtagung

Grünflächen im Rahmen der Stadtentwicklung wichtig

"Bei der Stadt- und Dorfentwicklung muss ein lebenswertes Umfeld für alle Generationen im Mittelpunkt stehen. Zukunftsfähigkeit setzt Nachhaltigkeit voraus. Dabei gilt es, die ökologischen, sozialen und ökonomischen Ziele gleichrangig zu erreichen", sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum, Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, bei der Eröffnung einer Fachtagung für nachhaltige Siedlungsentwicklung am Freitag (17. Juli) in Rechberghausen (Landkreis Göppingen).

Schwerpunkte der Tagung sind beispielsweise wirtschaftliche Aspekte im Rahmen der Siedlungsentwicklung, aber auch Themen wie Flächeneinsparung und die Nutzung der Fotovoltaik. "Selbst wenn der Flächenverbrauch zur Zeit leicht rückläufig ist, ist eine vorausschauende Siedlungspolitik, die der Innenentwicklung Vorrang einräumt, das Gebot der Stunde", ergänzte die Staatssekretärin. Das Modellvorhaben MELAP (Modellvorhaben zur Eindämmung des Landschaftsverbrauchs durch Aktivierung innerörtlicher Potenziale) mache deutlich, dass bei konsequenter Nutzung der innerörtlichen Potenziale im ländlichen Raum weitgehend auf die Erschließung von Neubaugebieten verzichtet werden könne. Es bestehe die Gefahr, dass es zu einer Entleerung der Ortskerne komme, wenn am Ortsrand neue Baugebiete entstehen. Die demografische Entwicklung verstärke diese Tendenz.

"Bei der Siedlungsentwicklung dürfen selbstverständlich qualitätsvolle Grünflächen nicht fehlen. Gerade vor dem Hintergrund der zunehmenden Urbanisierung und des Klimawandels gewinnt die Begrünung unserer Städte und Gemeinden an Bedeutung", betonte Gurr-Hirsch. Dabei müsse es sich nicht unbedingt um große Parkanlagen handeln. Auch ansprechende Gärten, bewachsene Fassaden und Dächer oder begrünte Straßenzüge trügen zum Wohlbefinden der Menschen bei.

Die Kommunen setzen damit Signale, wie etwa mit dem Gartenschaupark in Rechberghausen in Richtung Familienfreundlichkeit, die zunehmend von Bedeutung sein wird. Gerade Rechberghausen sei es gelungen, den Mehrwert einer Gartenschau in Bezug auf die Umsetzung solcher Maßnahmen optimal zu nutzen und die Gemeinde fit für die Zukunft zu machen.

Allerdings werde der gesellschaftliche Nutzen von öffentlichem und privatem Grün viel zu wenig wahrgenommen. Grünanlagen werden häufig einseitig als Kostenfaktor betrachtet. Daher sind auch die Mittel, die das Land im Rahmen der bisherigen 22 Landesgartenschauen und sechs Grünprojekte zusammen mit den jeweiligen Kommunen investiert hat, hervorragend angelegt. Für insgesamt 600 Hektar Grünflächen sind etwa 74 Millionen Euro Landesmittel geflossen. Die Städte und Gemeinden haben nochmals rund 142 Millionen Euro beigesteuert.

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum