Weinbau

Gurr-Hirsch bei Weinbauverband Murr-Bottwartal

"Der Weinbau in Baden-Württemberg erfüllt vielfältige Aufgaben. Neben der Pflege und dem Erhalt wertvoller Kulturlandschaft schafft er die Grundlage für ein interessantes kulturelles und gastronomisches Erlebnis mit authentischen Produkten aus regionaler Erzeugung", sagte die Staatssekretärin im baden-württembergischen Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum, Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, am Montag (8. Februar) anlässlich der Bezirksversammlung Murr- und Bottwartal in Großbottwar (Landkreis Ludwigsburg). Es sei deshalb notwendig, sich in Brüssel dafür stark zu machen, den Anbaustopp für Reben auch über das Jahr 2015 hinaus aufrecht zu halten. Nur so sei gewährleistet, dass die Winzer des Landes auch künftig auskömmliche Rahmenbedingungen für ihre Arbeit vorfinden könnten.

"Baden-Württemberg bietet ideale Bedingungen für den Qualitätsweinbau. Vor allem im Bottwartal bieten Klima und Böden sehr gute Voraussetzungen für die beiden schwäbischen Klassiker, Trollinger und Lemberger ", betonte die Staatssekretärin. Die Bottwarkellerei setze sich intensiv für das Thema biologische Vielfalt in Weinbergen ein. Außerdem würden die Betriebe am Projekt 'Lebendiger Weinberg' teilnehmen.

"Der Württemberger trinkt seinen Wein bekanntlich am liebsten selbst. Dennoch müssen sich unsere Betriebe im Zeitalter von Globalisierung und Internethandel ihre Marktanteile und Absatzchancen täglich neu erkämpfen", sagte Friedlinde Gurr-Hirsch. Wer verkaufen will, müsse sich konsequent an den Absatzmärkten ausrichten. Der Markt sei hart umkämpft und die Weinbranche stehe unter einem enormen Preis-, Qualitäts- und Kostendruck.

Im Jahr 2009 sei in Abstimmung mit der Weinwirtschaft ein erfolgreiches Struktur- und Qualitätsprogramm für den Weinbau auf den Weg gebracht worden. Dieses Förderprogramm sei in vier Teile gegliedert. So solle die Umstrukturierung und Modernisierung von Rebflächen weitergeführt werden, Maßnahmen von Absatzförderung auf Drittlandsmärkten und Investitionen im Zusammenhang mit Fusionen unterstützt werden. Außerdem sollen Investitionen in Qualität und Innovation gefördert werden. Hauptziel des neuen Förderprogramms sei es, den Export heimischer Weine zu steigern. Darüber hinaus soll die Zusammenarbeit der Weinbaubetriebe untereinander gefördert und die Strukturen weiter optimiert werden. Es gelte, die Qualität der Weine ständig weiter zu entwickeln. Dafür stünden Fördermittel in Höhe von 50 Millionen Euro zur Verfügung.

Die Staatssekretärin betonte, dass alles dafür getan werden müsse, dass die Präsentation der Weine, die Weinwerbung und auch die touristischen Aktivitäten ständig weiter entwickelt werden. Großes Potenzial läge auch im Bereich 'Wein und Tourismus', deshalb wurden in der staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg und am staatlichen Weinbauinstitut in Freiburg Projekte zu den Themen 'Wein-Architektur und Tourismus' und ' Weinbergsökologie und Tourismus' gestartet.

Der wichtigste Aspekt sei momentan allerdings die Frage des Erhalts des Anbaustopps für Reben nach 2015. Nach Beschlüssen im Rahmen der Reform der europäischen Weinmarktorganisation laufe der Anbaustopp für Reben im Jahr 2015 aus, könne aber national noch bis zum Jahr 2018 verlängert werden. Die Landesregierung werde alle Maßnahmen ergreifen, die der Stärkung der Marktposition der heimischen Weinwirtschaft dienen.

Weitere Informationen zum Thema Weinbau sind auf der Internetseite des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum unter www.mlr.baden-wuerttemberg.de zu finden.

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum