Gurr-Hirsch eröffnet 30. Donau-Bussenschau und 53. Oberschwäbische Kreisgeflügelschau in Riedlingen

"Die rund 1.000 Kleintierzuchtvereine mit ihren mehr als 100.000 Mitgliedern erfüllen durch innovative Vereinsarbeit, die weit über die Grenzen Baden-Württembergs hinaus geht, eine wichtige Aufgabe für die Gesellschaft. Die Landesregierung misst diesem Ehrenamt und bürgerschaftlichen Engagement in den Vereinen eine große Bedeutung bei." Dies sagte die Staatssekretärin im baden-württembergischen Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum, Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, am Sonntag (8. Oktober) im Rahmen der 30. Donau-Bussenschau und der 53. Oberschwäbischen Kreisgeflügelschau in Riedlingen (Landkreis Biberach). Die Staatssekretärin gratulierte den Geflügel- und Vogelfreunden Riedlingen e.V. bei diesem Anlass zu ihrem 100-jährigen Vereinsjubiläum.

Gerade in dieser, für Geflügelzüchter schwierigen Zeit, sei dem Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum ein enger Dialog und eine gute Zusammenarbeit mit den Kleintierzuchtvereinen sehr wichtig. "Die Ausbreitung der Geflügelpest bei Wild- und Hausgeflügel bereitet vielen Züchtern derzeit Sorgen. Insbesondere die Frage, wie das Geflügel vor Ansteckung geschützt werden kann, die Aufstallungspflicht und das Verbot von Geflügelschauen sind dabei wichtige Themen", erklärte Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch. Die Geflügelpest werde auch in diesem Jahr wieder ein Thema sein und es müssten deshalb erforderliche Maßnahmen zum Schutz der Tiere in Risikogebieten und bei Ausstellungen getroffen werden.

"Baden-Württemberg hat sich bei der letzten Bundesratssitzung im Juli gegen eine unbefristete Verlängerung der Geflügel-Aufstallungsverordnung ausgesprochen und die derzeitige Regelung bis zum 28. Februar 2007 ausgeweitet", so Gurr-Hirsch. Eng begrenzte Schutzmaßnahmen in Risikogebieten wären sinnvoller als ein flächendeckendes Verbot der Freilandhaltung mit der Möglichkeit zu Ausnahmegenehmigungen. "Aus diesem Grund haben sich die Länder beim Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in Berlin für eine vereinfachte, am Risiko orientierte Lösung eingesetzt. Auch im Bereich der Ausstellungsdurchführung muss der Bund eine risikoorientierte Lösung suchen", erklärte die Staatssekretärin.

Um der Geflügelzucht, auch im Hinblick auf die Geflügelpest, unter die Arme zu greifen, habe das Land Baden-Württemberg Mittel von insgesamt 200.000 Euro im Jahr 2006 für die Förderung von Gemeinschaftszuchtanlagen zur Verfügung gestellt. Ein Schwerpunkt der Förderung lag auf der tiergerechten Unterbringung von Geflügel. Mit den zur Verfügung gestellten Mitteln konnten Anträge von 71 Vereinen unterstützt werden. "Die große Nachfrage, insbesondere auch aus Württemberg, zeigt, dass dies die richtige Entscheidung war. Wir konnten damit den Anbau von 416 Kaltscharrräumen an bestehende Stallanlagen fördern und so zu verbesserten Haltungsbedingungen, gerade auch in Zeiten der Stallpflicht, beitragen", betonte Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch.

Aufgrund der schwierigen Finanzsituation im Land sei es nicht möglich gewesen, alle Anträge zu bedienen. "Neben der Förderung durch Dritte müssen die Vereine aber auch eigene Stärken entwickeln und neue zukunftsfähige Perspektiven bieten", unterstrich Friedlinde Gurr-Hirsch. Damit dies möglich ist, sei vor allem auch eine gute Jugendarbeit nötig. "Die Kleintierzüchter mit ihren zahlreichen Jugendgruppen sind in diesem Bereich vorbildlich. Es ist wichtig, hier im Engagement nicht nachzulassen", appellierte die Staatssekretärin.

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum