Hauk gegen Verlängerung der Geflügel-Aufstallungsverordnung auf unbestimmte Zeit  

"Bei der aviären Influenza gibt es einen hohen Forschungsbedarf. Daher gilt es zunächst die Ergebnisse aus den Forschungsprogrammen von EU, Bund und Land abzuwarten und die Erkenntnisse auszuwerten. Baden-Württemberg lehnt daher gemeinsam mit den anderen Bundesländern das von der Bundesregierung auf unbestimmte Zeit beabsichtigte Aufstallungsgebot ab. Eine Befristung bis zum 21. Februar 2007 ist zunächst ausreichend", sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, am Freitag (7. Juli) in der Sitzung des Bundesrats.

Auch im Blick auf unsere heimischen Geflügel haltenden Betriebe und die Geflügelzüchter gelte es, die Maßnahmen sorgfältig abzuwägen. Nach den bisherigen Erfahrungen mit der Vogelgrippe seien zentralstaatliche Maßnahmen die falsche Antwort. Die Bekämpfung von Tierseuchen habe der Bundesgesetzgeber bewusst den Ländern übertragen. "Wir sind in Baden-Württemberg in der Lage, dies durchzuführen und bereit, hierfür auch die Verantwortung zu übernehmen", betonte der Minister. Ein bundeseinheitliches Aufstallungsgebot trage der unterschiedlichen Risikolage in Deutschland nicht Rechnung und schränke den Spielraum Baden-Württembergs unnötig ein.

Baden-Württemberg hat als erstes Bundesland ein eigenes Forschungsprogramm zur interdisziplinären Erforschung landesrelevanter Aspekte der Vogelgrippe aufgelegt. "Zielrichtung ist nicht die generelle Erforschung der Vogelgrippeviren und Fragen von überregionaler Bedeutung, sondern Ansätze, die helfen, das bisherige Infektionsgeschehen in Baden-Württemberg besser zu verstehen und zukünftige Gefahren durch das Auftreten von Vogelgrippeviren im Land zu bewerten", so Hauk.

Die Bundesregierung und die Europäische Union haben ebenfalls Forschungsprogramme zu Zoonosen aufgelegt. Schwerpunkte dieser Programme sind insbesondere die Aufklärung der Epidemiologie, die Verbesserung der Diagnostik und die Impfstoffentwicklung gegen Erreger der Vogelgrippe, nicht jedoch regionalspezifische Fragestellungen. Der Ministerrat des Landes hat daher bereits am 7. März 2006 beschlossen, für regionale Fragestellungen ein landesspezifisches Forschungsprogramm "Wildvögel und Vogelgrippe" durchzuführen, das die Programme des Bundes und der EU im Bereich der landesspezifischen ornithologischen und ornithologisch-virologischen Grundlagenforschung ergänzen soll.

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum