Verbraucherschutz

Hauk zum Gesetz zur Änderung des EG-Gentechnik-Durchführungsgesetzes

"Transparenz ist gerade im Lebensmittelbereich von großer Bedeutung. Der Verbraucher muss sich auf die Angaben, die auf den Lebensmitteln gemacht werden, verlassen können. Die vom Bund vorgesehene Lebensmittelkennzeichnung 'ohne Gentechnik' erfüllt diesen Anspruch nicht, hier liegt eine klare Verbrauchertäuschung vor", sagte der baden-württembergische Verbraucherminister, Peter Hauk MdL, am Freitag (15. Februar) vor den Mitgliedern des Bundesrates in Berlin.

Geplant ist die neue Kennzeichnung im Zusammenhang mit dem Gesetz zur Änderung des EG-Gentechnik-Durchführungsgesetzes und der Änderung der neuartigen Lebensmittel- und Lebensmittelzutatenverordnung. Danach ist die Kennzeichnung 'ohne Gentechnik' möglich, wenn Futtermittel mit Bestandteilen gentechnisch veränderter Organismen ( GVO ) unterhalb des EU-Kennzeichnungsschwellenwertes von 0,9 Prozent verfüttert wurden. Das selbe gilt für gentechnisch erzeugte Zusatzstoffe für Futtermittel oder Lebensmittel, wenn es alternativ keine anderen Stoffe ohne GVO am Markt gibt. "Als Verbraucher drängt sich bei diesem Sachverhalt die Frage auf, wie viel Gentechnik darf denn in einem Produkt, das als gentechnikfrei ausgezeichnet ist, tatsächlich drin sein? Ich bin der Meinung keine!", erklärte Hauk .

Als besonders schwer nachvollziehbares Beispiel für die Kennzeichnung nannte der Minister die Milch. So müsse eine Kuh, die ihr Leben lang GVO-Futter erhalten habe, lediglich eine dreimonatige ' GVO-Fastenkur ' einlegen und danach dürfe die Milch mit der Kennzeichnung 'ohne Gentechnik' versehen werden. Doch nicht nur für den Verbraucher würden sich durch die neue Kennzeichnung Verwirrung ergeben, auch für den Bereich der Lebensmittelkontrolle sei mit Schwierigkeiten zu rechnen. "Wie sollen die Lebensmittelkontrolleure überprüfen, ob die Kuh GVO-Futtermittel erhalten hat? Dies kann bei der Milch nicht analytisch nachgewiesen werden", so Verbraucherminister Hauk .

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum