Blauzungenkrankheit

Impfaktion gegen Blauzungenkrankheit vor dem Abschluss

"Die Schutzimpfungen gegen die Blauzungenkrankheit sind reibungslos verlaufen. In über 30.000 Betrieben im Land wurden über 1,1 Millionen Schafe, Rinder und Ziegen geimpft", sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, am Freitag (29. August) in Stuttgart.

Der Minister bedankte sich bei allen Beteiligten, die zum raschen Fortschreiten der Impf-Kampagne beigetragen haben. "Landwirte, praktizierende Tierärzte und Veterinärverwaltung haben die Dringlichkeit erkannt und entsprechend schnell und gemeinsam gehandelt", betonte der Minister.

Trotz des flächendeckenden Einsatzes von neu entwickelten Impfstoffen treten in Baden-Württemberg jedoch wieder vereinzelte Fälle der Blauzungenkrankheit auf. Hierbei sind überwiegend durch Verweigerung oder Verzögerung ungeschützte Bestände betroffen. Dass die Blauzungenkrankheit in Einzelfällen auch in geimpften Herden auftritt, verdeutlicht den enormen Erregerdruck, dem der Tierbestand im Südwesten derzeit ausgesetzt ist. Im laufenden Jahr ist die Krankheit bisher in rund 90 Betrieben aufgetreten. "Ohne die Impfung, würde uns die Blauzungenkrankheit sehr schwer treffen", erklärte der Minister.

Beratungen über das weitere Vorgehen laufen bereits. Es zeichne sich allerdings ab, dass eine konsequente Bekämpfung der Blauzungenkrankheit auf Jahre hinaus notwendig bleiben werde.

Zusatzinformation:

Die Blauzungenkrankheit ist eine anzeigenpflichtige Viruserkrankung der Wiederkäuer, die mit Fieber und Ödemen infolge Gefäßschädigungen einhergehen kann. Ihr Verlauf kann mild bis hochgradig sein. Teilweise sterben die Tiere an der Krankheit.

Die Übertragung der im Jahr 2006 erstmals in Deutschland aufgetretenen virusbedingten Tierseuche erfolgt ausschließlich über Stechmücken (so genannte Gnitzen ), nicht von Tier zu Tier. Die Krankheit ist seit langem in wärmeren Regionen (Mittelmeerraum, Afrika) bekannt und befällt insbesondere Schafe zum Teil auch Rinder. Das Virus ist für den Menschen nicht ansteckend, eine Gesundheitsgefährdung besteht deshalb nicht. Fleisch- und Milchprodukte können ohne Bedenken verzehrt werden.

An der Blauzungenkrankheit sind im vergangenen Jahr 1.500 Tiere in Baden-Württemberg und 40.000 in Deutschland erkrankt. Besonders stark betroffen war dabei der Ortenaukreis. In Baden-Württemberg wurden im Rahmen der Impfaktion insgesamt etwa 370.000 Schafe und Ziegen sowie 800.000 Rinder verpflichtend geimpft.

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum