Impfung gegen Blauzungenkrankheit ab 2010 freiwillig

"Durch die verpflichtende Impfung in den vergangenen zwei Jahren ist es gelungen, die Anzahl der Ausbrüche der Blauzungenkrankheit bundesweit von rund 21.000 im Jahr 2007 auf acht Fälle im Jahr 2009 zu reduzieren", sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, am Freitag (30. Oktober) in Stuttgart. Im Jahr 2009 sei in Baden-Württemberg kein Fall der Blauzungenkrankheit aufgetreten. Auch dieser Umstand sei wesentlich auf die Impfung zurückzuführen.

Die Mehrheit der Bundesländer habe sich am Donnerstag (29. Oktober) gegen das Votum Baden-Württembergs für eine künftig freiwillige Impfung gegen die Blauzungenkrankheit ausgesprochen. Jeder Tierhalter könnte ab 2010 selbst entscheiden, ob er seine Tiere gegen die Blauzungenkrankheit impfen lassen möchte.

"Mit einer möglicherweise eintretenden Impfmüdigkeit werden die Fälle von Blauzungenkrankheit bei den Wiederkäuern wieder ansteigen. Dies ist neben dem Leiden für die Tiere auch mit einem wirtschaftlichen Schaden für die betroffenen Landwirte verbunden", so der Landwirtschaft sminister. Es sei deshalb dringend angezeigt, auch im Jahr 2010 und darüber hinaus die Tierbestände gegen die Blauzungenkrankheit impfen zu lassen.

Hintergrundinformationen:

Die Blauzungenkrankheit ist eine anzeigepflichtige Viruserkrankung der Wiederkäuer, die mit Fieber und Ödemen infolge Gefäßschädigungen verbunden sein kann. Ihr Verlauf kann mild bis sehr stark sein. Sie wird hervorgerufen durch ein Virus, gegen welches im Jahr 2008 und 2009 in ganz Deutschland verpflichtend geimpft werden musste.

Die Übertragung der virusbedingten Tierseuche erfolgt ausschließlich über Stechmücken (so genannte Gnitzen), nicht von Tier zu Tier. Die Krankheit ist seit langem in wärmeren Regionen (Mittelmeerraum, Afrika) bekannt und befällt insbesondere Schafe und zum Teil auch Rinder. Das Virus ist für den Menschen nicht ansteckend, eine Gesundheitsgefährdung besteht deshalb nicht. Fleisch- und Milchprodukte können ohne Bedenken verzehrt werden.

Weitere Informationen zur Blauzungenkrankheit sind auch auf der Internetseite des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum unter www.mlr.baden-wuerttemberg.de abrufbar.

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum