Kongress

Internationaler Fachkongress "Frauen schaffen Zukunft. Trends erkennen – den Wandel gestalten" in Bad Rappenau

"In allen Regionen des Landes, in ländlichen Regionen genauso wie in den Verdichtungsräumen, steigt der Bedarf an haushalts- und personenbezogenen Dienstleistungen. Der wirtschaftliche und gesellschaftlichen Strukturwandel wirkt sich hier deutlich aus", sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum, Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, am Montag (5. Mai) in Bad Rappenau (Landkreis Heilbronn) anlässlich des Fachkongresses "Frauen schaffen Zukunft. Trends erkennen – den Wandel gestalten".

Die Haushalts- und Familienstrukturen seien im Wandel begriffen. Derzeit werden noch bis zu zwei Drittel aller Pflegebedürftigen zu Hause versorgt. Zum größten Teil übernehmen die Angehö­rigen die Pflege, unterstützt von ambulanten Hilfsstrukturen und einem Netzwerk verschiedenster Betreuungsangebote. Bedingt durch den demografischen Wandel werden den älteren Menschen zukünftig weniger Jüngere gegenüber stehen, was bedeute, dass insgesamt künftig weniger Unterstützungsleistungen aus dem unmittelbaren Familienkreis zu erwarten sei. "Wir müssen die beruflichen, familiären und bürgerschaftlichen Versor­gungs- und Hilfsangebote weiter vernetzen und verbessern, um die Herausforderungen des demographischen Wandels zu meistern", betonte die Staatssekretärin.

Das Land Baden-Württemberg und die Europäische Union fördern über das Programm "Innovative Maßnahmen für Frauen im Ländlichen Raum" die Gründung und Entwicklung von wirtschaftlichen Vereinigungen im Bereich von personen-, haushalts- und familienbezogener Dienstleistungen. Vorraussetzung sei die Schaffung qualifizierter neuer Arbeitsplätze und Stärkung der ländlichen Entwicklung. Durch die Förderung solle eine stärkere Professionalisierung dieser Dienstleistungen, wie es in anderen europäischen Ländern bereits Standard sei, erreicht werden.

Während des Fachkongresses wurden vier Beispiele (Eichstetten am Kaiserstuhl, Herdwangen-Schönaich , Ilmensee , Inzighofen ) vorgestellt, die haushaltsbezo­gene Dienstleistungen mit personenbezogenen pflegerischen Dienstleistungen kombinie­ren. Die Organisationen bieten den ortsansässigen Frauen qualifizierte Arbeitsplätze in Voll- und Teilzeitform. Vorrange Ziele sind, haushalts- und personenbezogene Dienstleis­tungen als reguläre und qualifizierte Beschäftigungsverhältnisse zu etablieren und den Erfahrungs­schatz, den die Frauen bei der Alltagsgestaltung im familiären und sozialen Bereich erworben haben, zu nutzen. Darüber hinaus erhalten die Bürgerinnen und Bürger in den Dörfern ein attraktives Angebot solcher Dienstleistungen.

Zusatzinformationen:

Weitere Informationen zum Programm "Innovative Maßnahmen für Frauen im Ländlichen Raum" sind abrufbar unter www.mlr.baden-wuerttemberg.de oder www.frauen.landwirtschaft-bw.de .

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum