"Die Freude und das praktische Erleben beim Essen müssen im Mittelpunkt stehen, damit Kinder von klein auf genießen lernen und ohne erhobenen Zeigefinger auf den gesunden Geschmack kommen. Nur wenn Eltern, Kindergarten und Schule dabei zusammenarbeiten, können wir Kinder langfristig an eine ausgewogene Ernährung heranführen und Übergewicht verhindern. Das Argument Gesundheit hilft dabei wenig", sagte die Staatssekretärin im baden-württembergischen Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum, Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, am Freitag (7. März) bei der Aktion Gesundes Pausenvesper in der Manfred-Kybar-Grundschule in Löwenstein (Landkreis Heilbronn). "Mit dem heutigen Projekt wollen wir alle Eltern, Lehrer und auch die Kinder animieren, mehr Wert auf das Frühstück zu legen und vielleicht jeden Tag gemeinsam zu vespern", ergänzte die Staatssekretärin.
Kinder essen zu wenig Obst und Gemüse und zu wenig Brot, das belegt die gerade veröffentlichte EsKiMo-Studie (Ernährungsstudie als KiGGS (Kinder- und Jugendgesundheit)-Modul) des Robert-Koch-Instituts. Übergewicht sei danach auch im Kindesalter weit verbreitet und steige mit dem Eintritt in die Schule besonders an. Durch einen geänderten Tagesablauf hätten die Kinder dann meist noch weniger Zeit, draußen zu toben. 15 Prozent aller Kinder gelten als übergewichtig. Besorgniserregend sei, dass vor allem Kinder aus sozial schwächeren Schichten gefährdet sind, weil dort noch weniger Wert auf gesundes Essen und Bewegung gelegt werde als in der Durchschnittsbevölkerung.
"Die Schule kann die Eltern sehr gut bei der Ernährungserziehung unterstützen. Sie hat den Vorteil, alle Kinder zu erreichen. Gerade in den ersten Klassen haben die Lehrkräfte noch einen großen Einfluss auf die Kinder. Durch ihr Vorbild und vor allem durch praktisches Tun beeinflussen sie die Prägung von Ernährungsgewohnheiten bei ihren Schülern. Nutzen Sie die zahlreichen guten Materialien, die es für Lehrkräfte in Grundschulen heute gibt, wie den Ringordner ' Esspedition Schule', den das Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum allen Schulen in Baden-Württemberg zur Verfügung gestellt hat, und den ganz neuen aid-Ernährungsführerschein für die 3. Grundschulklasse", riet Staatsekretärin Gurr-Hirsch.
Zusatzinformationen:
Viele weitere Informationen zur Kinderernährung und Materialien für Lehrkräfte unter www.beki-bw.de im Internet (vgl. nachstehender Link).
Quelle:
Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum