Forstwirtschaft

Kongress des Verbandes der Deutschen Sägeindustrie in Ulm

Auf dem Jahreskongress des Verbandes der Deutschen Sägeindustrie am Montag (5. Februar) in Ulm zeigte sich der baden-württembergische Forstminister, Peter Hauk  MdL, erfreut über die aktuelle Konjunktur der Forst- und Holzwirtschaft: "Der wirtschaftliche Aufschwung ist endlich auch in unserer Branche angekommen. Nutzen wir die Dynamik der Märkte." Auch der Sturm Kyrill, der europaweit zu etwa 54 Millionen Festmeter Sturmholz geführt hat, wird nach Auffassung des Ministers den Holzmarkt nicht aus dem Gleichgewicht bringen. "Wir haben eine leistungsfähige Sägeindustrie und aufnahmefähige Märkte" Das Sturmholz macht nur etwa zehn Prozent eines normalen Jahreshiebssatzes aus.

I n Baden-Württemberg und in ganz Deutschland haben Forst- und Holzwirtschaft eine große wirtschaftliche Bedeutung und eine hohe internationale Wettbewerbsfähigkeit. Das Land Baden-Württemberg setzt sich dafür ein, diese Position zu erhalten und weiter auszubauen. "Die Mobilisierung von zusätzlichen Holzmengen aus dem kleineren Privatwald ist eine Aufgabe, der sich alle Akteure entlang der Wertschöpfungskette gemeinsam widmen müssen, nur dadurch können wir die zusätzlichen Kapazitäten der Industrie auslasten", betonte Hauk .

Die Branche ist derzeit geprägt von intensiven Investitionen. Dies führt zu einer verbesserten Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt. "Zukünftige Wettbewerbsfähigkeit ist aber nicht nur über Größe, sondern auch durch Spezialisierung zu erreichen. Die Vermarktungsstrategie der Landesforstverwaltung ist deshalb auch künftig auf unterschiedliche Kundenbedürfnisse zugeschnitten", ergänzte der Minister.

Neben dem Ausbau der Sägewerke besteht eine hohe Nachfrage aus der Papier- und Holzwerkstoffindustrie. Von 1990 bis 2006 hat sich die Nadelschnittholzproduktion mit 23,6 Millionen Kubikmeter mehr als verdoppelt. Die Energieholznachfrage stellt zusätzlich eine große Herausforderung für die Zukunft dar. Die Verbreiterung der Rohstoffbasis muss deshalb ein integrales Ziel der Branche sein. Zusätzlich kann der Anbau von Holz in Kurzumtriebsplantagen weitere Potenziale bieten.

Die Entwicklung ist auch mit Blick auf die aktuelle Klima- und Energiediskussion ausgesprochen positiv zu bewerten. "Im Interesse der Zukunftssicherung müssen Nachwachsende Rohstoffe sowohl im Bereich der stofflichen, als auch im Bereich der

energetischen Verwertung künftig eine weitaus größere Rolle spielen. Das schon häufig angekündigte neue hölzerne Zeitalter könnte tatsächlich schon angebrochen sein", sagte Peter Hauk .

Zusatzinformationen:

Baden Württemberg ist einer der wichtigsten Holzstandorte der Bundesrepublik Deutschland. Die Bundeswaldinventur II hat dies deutlich belegt: Mit einem Gesamtvorrat von 483 Millionen Kubikmetern liegt Baden-Württemberg auf einem Spitzenplatz. In Baden-Württemberg schneiden knapp 470 Sägewerke jährlich rund acht Millionen Kubikmeter Rundholz ein, wobei sich neben den Großbetrieben weiterhin auch kleinere Betriebe mit hoher Spezialisierung und hoher Innovation ihren Platz am Markt in Deutschland aber auch im Export sichern. Im Holzbau, dem wichtigsten Segment für den Absatz von Schnittholz, liegt das Land mit einer Quote von 21 Prozent deutschlandweit an der Spitze. Nicht nur leistungsfähige Sägeindustrie, sondern auch Weltmarktführer im Bereich der Sägewerkstechnologie sind in Baden-Württemberg ansässig.

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum