Ländlicher Tourismus mit enormem Aufwärtstrend

"Urlaub in Baden-Württemberg ist vielfältig und spannend. Natur- und Aktivurlaub liegt voll im Trend. Unsere Urlaubsregionen im ländlichen Raum bieten hierzu maßgeschneiderte Angebote an. Dadurch wird der Urlaub zu einem unverwechselbaren und unvergesslichen Erlebnis", sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, am Freitag (23. Januar) bei einem Besuch der CMT – der Urlaubsmesse in Stuttgart.

"Die positive Sommerbilanz im ländlichen Tourismus mit einem enormen Anstieg der Übernachtungszahlen von mehr als sieben Prozent in der Region Bodensee, von über fünf Prozent im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind", ergänzte Hauk. Urlauber, die Naturerlebnisse verbunden mit sportlichen Aktivitäten, Kultur, Wellness oder schmackhafter regionaler Küche suchen, seien in Baden-Württemberg genau richtig. Genau dies seien die Gründe, die das Land zu einem besonderen Reiseziel machten.

Darüber hinaus sichert der Tourismussektor rund 200.000 Arbeitsplätze in Baden-Württemberg und wichtige Ausbildungsplätze. "Damit ist er ein unverzichtbarer Faktor auf dem Arbeitsmarkt", betonte Hauk. Mit klaren Strategien und einer ganzheitlichen Konzeption soll dieser Sektor wirkungsvoll unterstützt werden. Der Kabinettsausschuss 'Ländlicher Raum' habe deshalb das Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum und das Wirtschaftsministerium beauftragt, eine abgestimmte, ganzheitliche Tourismuskonzeption zu erarbeiten. Diese soll konkrete Aussagen zu den noch ungenutzten touristischen Potenzialen im ländlichen Raum und deren zielgerichtete Ausnutzung enthalten. Die Tourismuskonzeption Ländlicher Raum werde wesentlicher Bestandteil der aktuellen Fortschreibung der landesweiten Tourismuskonzeption für Baden-Württemberg sein.

"Seine Einzigartigkeit verdankt die Urlaubsregion Baden-Württemberg auch seinen sieben Naturparken, dem Biosphärengebiet Schwäbische Alb und den vielfältigen Urlaubsangeboten rund um 'Urlaub auf dem Bauernhof' sowie seinen tollen Wander- und Radwanderwegen. Dadurch werden wir uns in Zukunft noch stärker auf dem Markt etablieren", ergänzte Hauk.

Die Naturparke ermöglichen Natur- und Aktiverlebnisse wie Mountainbiking, Schneeschuhwandern oder Nordic-Walking , das Biosphärengebiet Schwäbische Alb, als zukünftiges UNESCO-Biosphärenreservat, locke mit einer weltweit unverwechselbaren Kulturlandschaft. Das Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung liefere unverzichtbare Grundlagen. Auf der Basis seines Touristik- und Freizeitinformationssystems würde analoge und digitale Karten erstellt.

Hintergrundinformation:

Der Kabinettsausschuss 'Ländlicher Raum' hat das Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum und das Wirtschaftsministerium beauftragt, eine abgestimmte, ganzheitliche Tourismuskonzeption für den Ländlichen Raum zu erarbeiten. Diese soll konkrete Aussagen zu den noch ungenutzten touristischen Potenzialen im ländlichen Raum und deren zielgerichtete Ausnutzung enthalten. Die Tourismuskonzeption Ländlicher Raum soll dabei wesentlicher Bestandteil im Rahmen der aktuellen Fortschreibung der landesweiten Tourismuskonzeption für Baden-Württemberg sein. Die Endabstimmung läuft momentan. Die Vorstellung der neuen Tourismuskonzeption erfolgt im ersten Halbjahr 2009.

Ausschnitte aus der Konzeption des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum:

Trends im ländlichen Tourismus:

Trend zu Kurzreisen und kürzere Aufenthaltsdauer.

Reisende werden Qualitäts- und Preis-Leistungsbewusster.

Die demographische Entwicklung führt zu einer Zunahme älterer Reisender.

Neue Familienstrukturen verlangen entsprechende Angebote wie zum Beispiel Angebote für Kleingruppen.

Die große Zahl wiederkehrender Besucher im ländlichen Raum erfordert gezielte Angebote für 'Stammkunden'.

Es besteht ein steigender Trend zu themenübergreifenden Angeboten mit Erlebnisqualität zum Beispiel die Verbindungen Natur und Kultur, Gesundheit und Natur, Natur und Kulinarik .

Das Interesse an Vollserviceangeboten nimmt zu. Der Kunde lässt sich verwöhnen und möchte sich um nichts kümmern (Stressabbau) zum Beispiel durch Gepäcktransport, Führungen, Ausrüstungsverleih oder Kartenservice für Kulturveranstaltungen.

Im ballungsraumnahen ländlichen Raum spielen Tagesreisen eine wesentliche Rolle.

Potenziale und Entwicklungsmärkte:

Zukunftsfähige Entwicklungsmärkte im ländlichen Raum sind insbesondere die Bereiche Natur & Aktiv , Kultur , Genuss & Kulinarik und Gesundheit . Hier liegen die touristischen Potenziale des ländlichen Raums. Touristische Angebote sind entlang dieser Märkte aufzubauen und zu entwickeln. Entwicklungspotenzial haben dabei insbesondere auch themenübergreifende, vermarktungsfähige Angebote wie zum Beispiel die Kombinationen von Natur & Aktiv mit Gesundheit oder Kultur mit Genuss &  Kulinarik .

Natur & Aktiv: Natur erleben und entdecken sind zentrale Reisemotive. Natur will aktiv erlebt werden. Kombinationen mit Radfahren, Wandern oder Wassersport sollten zur Erstellung von Aktivangeboten und Naturerlebnisevents genutzt werden.

Kultur: Entscheidend sind kulturtouristische Bündelungen und Kooperationen sowie die Einbettung in das geschichtliche, künstlerische und eventuell kulinarische Umfeld.

Genuss & Kulinarik : Die Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Speisen und Serviceleistungen für eine gesunde Ernährung mit hohem Genussfaktor nimmt zu. Die Rückbesinnung auf regionale Produkte sowie die Mitnahme des Trends zu Bio-Produkten sind wesentliche Entwicklungen des kulinarischen Marktes.

Gesundheit: Wohlfühl- und Wellnessurlaub sowie Medical Wellness gehören zum gesundheitstouristischen Markt. Die Gäste erwarten ein hohes Maß an Service- und Erlebnisqualität. Qualifikation und Qualitätsstandards spielen in diesem Segment eine große Rolle.

Strategische Ziele und Handlungsfelder:

Verbesserung von Koordination und Kooperation (sowohl intern als auch mit externen Akteuren) in Verbindung mit der Verbesserung der Kommunikation. Tourismus ist ein Querschnittsthema. Deshalb ist die Vernetzung aller relevanten Akteure erforderlich. Zur optimalen Koordinierung innerhalb des MLR und als Ansprechpartner für Kommunen, Verbände, Wissenschaft und Projektverantwortliche wird das MLR eine Vernetzungsstelle 'Ländlicher Tourismus' einrichten.

Verbesserung der Außendarstellung und Bewusstseinsbildung.

Stärkung der Infrastruktur (regionale und überregionale Verkehrswege, ÖPNV, Barrierefreiheit, Breitbandanbindung zur Internetnutzung etc.).

Erhaltung und Steigerung der Qualität und der Kontinuität in der Qualitätssicherung, zum Beispiel durch Professionalisierung der Tourismusverantwortlichen.

Stärkung und Ausbau der Entwicklungsmärkte Natur & Aktiv, Kultur, Genuss &  Kulinarik sowie Gesundheit:

Steigerung der Naturerlebnisqualität (Ausbau des ländlichen Raums zum 'Wanderland' und zum 'Radlerparadies').

Steigerung der Attraktivität des Entwicklungsmarkts Kultur.

Weiterer Ausbau des hohen Qualitätsstandards im Bereich Genuss & Kulinarik mit starkem regionalem Bezug.

Differenzierung im Bereich Gesundheitstourismus.

Aus- und Aufbau regionalspezifischer Marken mit hohem Wiedererkennungswert.

Themenübergreifende Tourismusangebote (z.B. Verbindung von Kultur und Natur).

Angebote mit Event-Charakter.

Weitere Informationen zum Tourismus im Ländlichen Raum sind auf der Homepage des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum unter www.mlr.baden-wuerttemberg.de abrufbar.

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum