Verabschiedung

Landesforstpräsident Dr. Fridolin Wangler in den Ruhestand verabschiedet

Landesforstpräsident Dr. Fridolin Wangler wurde am Donnerstag (12. Juli) durch den Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, in Stuttgart in den Ruhestand verabschiedet. In seiner Ansprache lobte Minister Hauk den außerordentlichen hohen Sachverstand, die analytischen Fähigkeiten und das Verhandlungsgeschick von Landesforstpräsident Wangler. "Hinzu kommen Qualitäten wie Kooperationsbereitschaft, Vertrauen, Loyalität und Verantwortungsbewusstsein. Sie mussten in Ihrer Amtszeit manche Stürme überstehen und haben sich immer mit viel Engagement für Ihre Sache, den Wald in Baden-Württemberg eingesetzt", sagte Hauk. Wangler habe sich bei seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, aber auch bei den Partnern und Kunden hohes Ansehen erworben und war immer ein engagierter und fachkundiger Anwalt für den Wald in Baden-Württemberg.

Dr. Fridolin Wangler wurde 1944 in St. Märgen geboren. Nach dem Studium der Forstwissenschaft in Freiburg und Wien, Promotion und Vorbereitungsdienst, absolvierte er 1973 die Große Forstliche Staatsprüfung. Bis zu seiner Ernennung zum Landesforstpräsident im Januar 1997 durchlief Wangler sieben verschiedene berufliche Positionen. So war er unter anderem Referent für Forstpersonal und Forstorganisation im Landwirtschaft sministerium, Leiter des Forstamtes Hechingen, Abteilungsleiter für Personal und Organisation sowie für Forstpolitik, beides bei der Forstdirektion Tübingen. 1991 wurde Wangler Leiter des Personalreferats in der Abteilung Landesforstverwaltung des Ministeriums Ländlicher Raum.

Über zehn Jahre leitete Landesforstpräsident Wangler die Landesforstverwaltung Baden-Württemberg, die in dieser Zeit von den Organisationsveränderungen in den Jahren 1998, 2000 und 2005 geprägt war. "Diese Veränderungen haben Sie immer offensiv angegangen, auch wenn Sie die Reform im Jahr 2005 von fachlicher Seite kritisch begleitet haben", betonte Hauk. Neben dem Thema Verwaltungsreform prägte insbesondere der Orkan "Lothar" im Dezember 1999 die Arbeit von Dr. Wangler. "Lothar hinterließ 30 Millionen Kubikmeter Sturmholz und eine Kahlfläche von 40.000 Hektar. Das ist ein Schadensausmaß, wie es bisher noch nie verzeichnet worden war", betonte Minister Hauk. Die Bewältigung des Orkanschadens sei eine gigantische Aufgabe gewesen die gemeinsam im Team herausragend gelöst wurde.

Unter dem Druck der bevorstehenden organisatorischen Veränderungen in den Jahren 1998 und 2000 kündigte Wangler bereits 1997 grundlegende Veränderungen an.

Dazu gehörten unter anderem die Stärkung des Verantwortungsbereichs vor Ort, die Erweiterung der Gestaltungsspielräume der Forstämter, stärkere Konzentration auf Ziele statt Einzelfälle. Um dies zu erreichen, habe Wangler den kooperativen Führungsstil weiter entwickelt. Gebietsleiter seien bei den Forstdirektionen etabliert worden, die den Forstämtern als Berater zur Verfügung stehen und mit diesen gemeinsam Zielvereinbarungen erarbeiten. Weitere Maßnahmen seien der Ausbau des Controlling, Qualitätsmanagement, Zentralisierung der Verlohnung der Waldarbeit, Ausgabenbudgetierung der Forstdirektionen und Anpassung der Holzverkaufsorganisation an veränderte Kundenstrukturen und Kundenbedürfnisse gewesen. Damit für die Betriebssteuerung aktuelle Daten zur Verfügung stehen, wurden unter der Leitung von Landesforstpräsident Wangler die digitalen Informations- und Kommunikationssysteme mit hoher Priorität vorangetrieben und eingeführt.

"Begleitet wurden diese Maßnahmen durch die Weiterentwicklung der Unternehmenskultur im Rahmen eines CI-Prozesses mit externer professioneller Begleitung. Meines Wissens ist dies im Bereich der Forstverwaltungen bundesweit einmalig", sagte Minister Hauk. Dieser Prozess sei durch eine Befragung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingeleitet worden. Insgesamt habe der CI-Prozess eine Aufbruchstimmung und ein "Wir-Gefühl" ausgelöst. "Mit Herrn Dr. Wangler tritt eine herausragende forstliche Persönlichkeit, eine Integrationsfigur der Landesforstverwaltung Baden-Württemberg von der aktiven Bühne ab. Sie können heute mit Zufriedenheit auf Ihre Arbeit zurück blicken, sie haben in den vorgegebenen Strukturen immer versucht für den Wald das Optimale zu erreichen", betonte Hauk.

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum