Heimtiere

Landestierschutzbeirat weist auf Defizite in der Heimtierhaltung hin

Der Landestierschutzbeirat beim Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum Baden-Württemberg hat in seiner letzten Sitzung in Stuttgart darauf hingewiesen, dass es nach wie vor erhebliche Defizite in der Heimtierhaltung gibt. Insbesondere kleine und preiswerte Heimtiere wie Nager, Kaninchen und Vögel, aber auch exotische Tiere wie Reptilien werden häufig unüberlegt angeschafft und nicht artgerecht gehalten. Tierärzte und Tierheime beklagen oft eine tierschutzwidrige Unterbringung und mangelhafte Pflege von Heimtieren. Dies teilte das Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum am Montag (17. März) in Stuttgart mit.

"Die Menschen sollten sich keine Tiere unüberlegt und spontan kaufen. Wer sich für ein Tier interessiert, sollte sich vor dessen Anschaffung über die Voraussetzungen für eine tiergerechte Haltung ausführlich erkundigen und sich klarmachen, dass die neuen Mitbewohner für viele Jahre und auch in der Ferienzeit zuverlässig versorgt werden müssen", appellierte Minister Hauk an potentielle Tierbesitzer. Viele Tierarten wie Wellensittiche, Kaninchen oder Meerschweinchen leben sozial, das heißt, sie müssen zusammen mit verträglichen Artgenossen gehalten werden. Zahlreiche Tierarten, wie beispielsweise nachtaktive Hamster oder exotische Tiere wie Reptilien und Vogelspinnen sind für Kinder in den meisten Fällen ungeeignet. Diese Überlegungen werden vor einem Kauf häufig außer Acht gelassen. "Die Eltern sind bei der Anschaffung und der Pflege von Heimtieren in der Pflicht. Deshalb sollten sie auf den Kauf geeigneter und gesunder Tiere achten. Auch die Beaufsichtigung der Kinder beim Umgang und der Pflege der Tiere spielt eine große Rolle. Eltern sollten hier mit gutem Beispiel vorangehen und den Kinder zeigen, wie man Tiere artgerecht versorgt und pflegt", erklärte der Minister. Die Verantwortung für ein Tier könne nicht allein Kindern übertragen werden.

Auch der finanzielle Aspekt dürfe bei der Anschaffung eines Tieres nicht unberücksichtigt gelassen werden. Gerade bei preiswerten Tieren sei die geeignete Unterbringung in ausreichend großen und artgerecht gestalteten Gehegen und die tägliche Versorgung oft wesentlich teurer als die Tiere selbst. Kleine Billigkäfige sind für eine tiergerechte Haltung nicht geeignet. Wenn nicht sichergestellt werden könne, dass die Tiere gut untergebracht und täglich ausreichend versorgt werden und genügend Bewegung in Form von Auslauf oder Freiflug erhalten, sei es besser, auf die Haltung zu verzichten. Informationen zur artgerechten Heimtierhaltung sind in der Fachpresse, in Büchern und im Internet verfügbar. Der Landestierschutzbeirat hat ein Merkblatt zur Kaninchenhaltung herausgegeben, das im Internet abgerufen werden kann.

Empfehlungen zur Schafhaltung

Auch Schafe werden zunehmend von Hobbyhaltern angeschafft, die nicht immer ausreichende Sachkenntnisse und praktische Erfahrungen für die Tierhaltung haben. Deshalb hat der Landesbeirat für Tierschutz seine Empfehlungen zur Schafhaltung überarbeitet. Diese fassen die rechtlichen Vorgaben zusammen, die von jedem Schafhalter zu beachten sind. Die Empfehlungen für die Koppelschafhaltung richten sich gerade auch an den Hobbyhalter. Ebenfalls neu überarbeitet wurden die Empfehlungen zur Wanderschafhaltung.

Zusatzinformation:

Die Empfehlungen des Landestierschutzbeirats zur Schafhaltung und das Merkblatt zur Kaninchenhaltung finden Sie hier:

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum