Forschung

Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg feiert 150-jähriges Jubiläum  

"Der Grundgedanke des Gründers des heutigen Landwirtschaftlichen Technologiezentrums Augustenberg (LTZ) vor 150 Jahren lag darin, Theorie und Praxis eng zu verknüpfen. Die damalige Vision hat sich in der heutigen Zeit, in der täglich neue Herausforderungen auf die Landwirtschaft zukommen, bewährt. So arbeitet das LTZ heute nicht in einem akademischen Elfenbeinturm, sondern wirkt und forscht erfolgreich in engem Austausch mit den Landwirtinnen und Landwirten", sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, am Freitag (10. Juli) im Rahmen des 150-jährigen Jubiläums des Landwirtschaftlichen Technologiezentrums Augustenberg in Karlsruhe-Durlach.

Im Jahr 1859 wurde die heutige Landesanstalt vom Visionär und Vordenker Professor Dr. Julius Nessler als Forschungslabor gegründet. Mit einer bewundernswerten Risikobereitschaft, gepaart mit persönlicher Überzeugung, beschritt er in Baden neue Wege und ließ sich dabei von seinen Kritikern nicht aufhalten. Er richtete damals ein chemisches Labor ein, in dem er - zunächst als Einzelkämpfer - Untersuchungen und Versuche durchführte. Neben seinen wissenschaftlichen Publikationen stellte er über den persönlichen Kontakt zur Landwirtschaft sowie seine Vortrags- und Beratungstätigkeiten sicher, dass seine Erkenntnisse in die Praxis Einzug nahmen.

In einem engen Austausch mit nationalen und internationalen Forschungseinrichtungen und Universitäten werde das LTZ heute als kompetenter Ansprechpartner in den pflanzenbaulichen Fragestellungen wahrgenommen.

Herausforderungen in der Landwirtschaft kompetent meistern

"Die Anforderungen und Herausforderungen in der Landwirtschaft nehmen stetig zu. Diese auch zukünftig kompetent und nachhaltig meistern zu können, braucht es moderne Produktionsmethoden auf wissenschaftlicher Basis einerseits und ein breites Fachwissen auf der anderen Seite. Die LTZ als ist ein bedeutender Partner auf diesem Weg", erklärte der Minister.

Das Ziel der Landesregierung sei es, neben dem Verbraucherschutz und der Nachhaltigkeit auch die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Betriebe zu sichern. Deshalb werde eine Institution wie das LTZ gebraucht, die sich auch durch eine Scharnierfunktion in die Öffentlichkeit, in landwirtschaftliche Betriebe, Wissenschaft und Politik auszeichnet.

Qualitätssicherung bei Lebensmitteln ist vordergründig

"Während der Staat früher vor allem kontrollierend auf die Landwirtschaft einwirkte, steht heute die Qualitätssicherung – vom Acker bis auf den Teller – im Mittelpunkt. In diesem Zusammenhang sind die Kompetenz und der Sachverstand unserer Landeseinrichtungen unverzichtbar. Sie sind Ansprechpartner sowohl für die Landwirte, als auch für Handelsunternehmen. Im Hinblick auf einen aktiven Verbraucherschutz begrüße ich diese Entwicklung ausdrücklich, denn die Erfolgschancen sind in einem Miteinander von Staat, Landwirtschaft und Handel allemal größer als in einem Gegeneinander", betonte Hauk.

Bedeutung regenerativer Energien nimmt stetig zu

Vor dem Hintergrund des Wissens um die Endlichkeit der fossilen Rohstoffe und die Folgen des Klimawandels durch den weltweiten CO 2 -Ausstoß hätten Nachwachsenden Rohstoffe in den letzten Jahren einen enormen Aufwind erfahren. "Für ein Land wie Baden-Württemberg mit seiner hohen Wirtschaftskraft ist eine sichere und dauerhafte Energieversorgung ein wesentlicher Standortfaktor. Deshalb sehe ich es im Zusammenhang mit dem Energiemix der Zukunft als unsere Aufgabe an, die Forschungsaktivitäten rund um die Nachwachsenden Rohstoffe voranzubringen", so Peter Hauk. Auch in diesem Kontext sei das LTZ mit seinen versuchstechnischen Erfahrungen und seinen zahlreichen Kontakten zu anderen Forschungseinrichtungen und Verarbeitern unverzichtbar.

Weitere Informationen zum Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg sowie den weiteren Landesanstalten sind auf der Internetseite des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum unter abrufbar.

Quelle:

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum