Ländlicher Raum

LEADER wird zu einem zentralen Instrument der Regionalentwicklung aufgewertet

„Zur Stärkung der Wirtschaft im Ländlichen Raum ist es wichtig, die vielschichtigen Interessen der Beteiligten vor Ort einzubeziehen. Das EU-Förderprogramm LEADER setzt genau dort an und bietet den Regionen die Chance, ihre Heimat selbst zu gestalten. Es ist erklärtes Ziel der grün-roten Landesregierung, Bürgerbeteiligung und Partizipation deutlich zu stärken. Mit der neuen Struktur des LEADER-Programmes für die nächste Förderperiode 2014–2020 werden wir diesem Ziel ein deutliches Stück näher kommen“, betonte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Alexander Bonde, in Rottenburg am Neckar (Landkreis Tübingen). Im Mittelpunkt der Informations- und Diskussionsveranstaltung mit Kommunen, Verbänden und Institutionen aus ganz Baden-Württemberg stand die künftige Ausgestaltung des EU-Programmes LEADER in der Förderperiode 2014 bis 2020. Die Diskussionsgrundlage bildete die vom Land vorgestellte neue Programmstruktur.
 
Positive Zwischenbilanz – Programm wird zukünftig noch breiter aufgestellt

Minister Bonde zog in Rottenburg vor rund 180 Vertretern von Verbänden, Institutionen und der Kommunalpolitik eine Zwischenbilanz der laufenden Förderperiode und stellte die Programmstruktur für die neue Förderperiode ab 2014 vor. „Mit LEADER wurden seit 2008 bereits beachtliche Projekte auf den Weg gebracht. Zukünftig wollen wir LEADER noch breiter aufstellen und damit zu einem zentralen Instrument der Regionalentwicklung aufwerten“, so der Minister. In der neuen Förderperiode würden den Akteurinnen und Akteuren noch mehr Gestaltungsräume gegeben, um innovative Projekte in ländlichen Regionen umsetzen zu können. „Das Förderspektrum, zum Beispiel im Kulturbereich, im Bereich der Dorfentwicklung, des Tourismus, der Gestaltung des demographischen Wandels oder der Gewerbeförderung wird deutlich erweitert. Außerdem werden die Aktionsgruppen künftig noch mehr Entscheidungsspielräume haben“, erläuterte der Minister.
 
Mehr Spielräume – mehr Verantwortung

Der Minister appellierte dabei an einen verantwortungsvollen Umgang mit den neuen Spielräumen: „Mehr Entscheidungsspielräume heißt auch mehr Eigenverantwortung.“ Einen Weg, um dieser besonderen Verantwortlichkeit gerecht zu werden, sieht Minister Bonde in der Zusammensetzung der neuen LEADER-Aktionsgruppen. „Je vielschichtiger die beteiligten gesellschaftlichen Gruppen sind, umso besser funktioniert Regionalentwicklung. Wir wollen deshalb in den Aktionsgruppen einen breiten und durchaus auch kritischen Diskussionsprozess über die Weiterentwicklung der jeweiligen Region anstoßen. Es sollten sich regionale Strukturen bilden, die über die Förderperiode hinaus fortbestehen“, so Bonde.
 
LEADER

LEADER („Liaison entre actions de développement de l´économie rurale“) steht für die „Verbindung von Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“ und ist ein Förderinstrument der Europäischen Union zur Stärkung und Weiterentwicklung der Ländlichen Räume. Die Europäische Union und das Land Baden-Württemberg unterstützen mit dem LEADER-Ansatz modellhafte und innovative Projekte in ausgewählten LEADER-Aktionsgebieten. Seit der Förderperiode 2007 bis 2013 ist LEADER Teil des „Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des Ländlichen Raums“ (ELER).
 
Ziel des LEADER-Förderprogramms ist es, Bürgerinnen und Bürger vor Ort, Interessengruppen, Verbände, Vereine, Institutionen und kommunale Entscheidungsträger aktiv in die Gestaltung der Zukunft ihrer Regionen einzubeziehen. Die LEADER-Aktionsgruppen beraten und entscheiden unter Berücksichtigung der Förderkriterien über die zu fördernden Projekte. In der noch bis Ende 2013 laufenden Förderperiode stehen dafür landesweit insgesamt etwa 52 Millionen Euro EU- und Landesmittel zur Verfügung.
 
Ländliche Regionen können sich um eine Aufnahme in das LEADER-Programm 2014–2020 bewerben. In einem offenen Bewerbungsverfahren sollen dann die besten Ideen und Konzepte von Kommunen, nicht-öffentlichen Institutionen und Initiativen in das Programm aufgenommen werden.
 
Weitere Informationen zum Förderprogramm LEADER sind verfügbar unter www.leader.baden-wuerttemberg.de